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IWF will mehr Geld - Lage am Edelmetallmarkt hellt auf

21.07.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem die Ratingagentur Moody’s in der vergangenen Woche die Bonität Portugals herabstufte, wurde in dieser die Bewertung Irlands heruntergenommen. Als Hintergrund für die Herabstufung von "Aa1" um eine Note auf "Aa2" nannte Moody’s den weiteren Abschwung im Finanzdienstleistungs- und Immobilienbereich sowie die schrumpfende Kreditvergabe im privaten Sektor. Der US-Präsident nutzte die Entwicklung der irischen Wirtschaft unter den Einsparungen, um seine expansive Fiskalpolitik zu stützen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sperrte die Kreditlinie für Ungarn, da das Land die Reformen nicht im Sinne des IWF umsetze. Anstatt die Banken zu belasten und die Steuern zu erhöhen, fordert der IWF mehr strukturelle Haushaltseinsparungen. Gegen die an der Wirtschaftsleistung höchste Bankengebühr der Welt liefen die ungarischen Banker sturm und riefen die EU und den IWF um Hilfe an. Der IWF-Chef, Dominique Strauss-Kahn, fordert gleichzeitig eine Erhöhung der IWF Gelder um 250 Mrd. auf 1000. Mrd. US-Dollar. Der Fonds verdreifachte bereits im vergangenen Jahr seine Reserven auf 750 Mrd. USD. Der IWF-Chef rechnet anscheinend mit einer Fortsetzung der Krise, da er weitere Milliardenkredite benötigen wird, um das Kreditgeldsystem am Leben zu erhalten.

Der US-Senat stimmte nun letztlich nach der Gesundheitsreform auch der umstrittenen Finanzmarktreform des US-Präsidenten zu, womit diese nun alle Hürden genommen hat und unterschriftsreif für den Präsidenten ist. Befürworter der Marktwirtschaft und der Freiheit lehnen sich seit Langem gegen die Entwicklung in den USA auf. Die Opposition kritisierte das Gesetz als "Job-Killer", das der Wirtschaft unnötige Lasten aufbürde. Der republikanische Senator Richard Shelby brachte die Diskussion auf den Punkt, indem er sagte, dass "die Obamaregierung die Krise nutze, um die Macht des Staates auszuweiten". Letztlich führt die Finanzmarktreform zu mehr Regulierung, zu einer weiteren Beschneidung und Manipulation der Restmarktwirtschaft sowie zu einer Zunahme der Befugnisse und Rechte der US-Notenbank. Das Gegenteil fordert mit der Abschaffung der US-Notenbank derzeit die liberale Bewegung, die von einem großen Teil der US-Bevölkerung unterstützt wird.

In den USA fiel die offizielle, statistisch zweifelhafte, US-Inflationsrate zum Vormonat um 0,1 Prozent. Damit konnte diese zum dritten Mal in Folge einen Rückgang aufweisen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Index saisonal unbereinigt um 1,1 Prozent. Niedrigere Energiekosten waren für den Rückgang zum Vormonat verantwortlich. Exklusive Nahrungsmittel und Energie blieb der Index zum zweiten Monat in Folge auf gleichem Niveau.

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In Deutschland forderte Herr Wolfgang Schäuble eine Begrenzung des deutschen Wirtschaftswachstums um arme Länder zu stützen. "Die reichen Länder sollten nicht immer mehr Wohlstand ansammeln, sagte Schäuble vor der 11. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der Stuttgarter Stiftskirche. "So sehr wir uns für die Beseitigung des Hungers überall in der Welt einsetzen müssen, so sehr sollten wir uns in unseren eigenen westlichen Ländern für eine Begrenzung des Wirtschaftswachstums einsetzen.

Wenn wir Deutschen weniger produzieren, dann sinkt nicht nur unser, sondern auch der Wohlstand der "Armen", da ja ein großer Teil an unserem BIP an diese vom Staat umverteilt wird. Eine Anpassung an das Niveau der "Armen" dürfte zwar den sozialen Neid verringern, doch letztlich ist damit niemanden geholfen, schon gar nicht den Armen.


Weitere Beobachtungen
  • Das Handelsbilanzdefizit des Euroraums lag im Mai 2010 bei 3,4 Mrd. Euro.
  • Die Produktion im Baugewerbe im Euroraum fiel um 1,0%.


COT Daten

Relativ stark zeigten sich in der Woche zum 6. Juli 2010 die Edelmetalle, die im Preis überproportional zur Veränderung der spekulativen Long-Positionen an den Terminbörsen COMEX und NYMEX, stiegen. Silber stieg divergent um 2,53 Prozent, obwohl die Long-Positionen um 2,2 Prozent abgebaut wurden. Palladium stieg um 7,1 Prozent bei einem Anstieg der Long-Positionen von 5,3 Prozent. Diese Divergenz ist ein positives Anzeichen für wieder stärkere Preise. Der Ölpreis zeigte sicht besonders stark und legte, bei einem Long-Positionsabbau von 20 Prozent, um 7 Prozent zu! Dies und die leichte Unterbewertung zum Gold geben der charttechnischen Unterstützung bei 70 US-Dollar zusätzliche Bedeutung. Mit einem weiteren Abbau der Short-Positionen um 18% konnte die erwartete Erholung des Euro mit einem Anstieg um fast 1 Prozent fortgesetzt werden.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Im Tief verlor Silber einen Euro zur Vorwoche und korrigierte bis zur Unterstützung bei 13,50 Euro. Im Bereich von 13,00 bis 13,50 Euro verläuft ein starker Unterstützungsbereich der dem Preis auf diesem Niveau halt bieten könnte. In US-Dollar steht der Preis ebenso knapp über der starken Unterstützung bei 17,50 USD. Da sich der Preis auf dem Niveau vom Anfang des Jahres 2008 befindet, bei einem gleichzeitig stark verbesserten fundamentalen Umfeld, gehe ich nicht von einer stärkeren Korrektur aus. Bei 17,50 USD verlaufen mehrere Unterstützungen, die nicht viel Spielraum nach unten lassen. Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, schwebt während der schwachen saisonalen Zeit weiterhin über dem Rohstoffmarkt. Der Markt ist auf diesem Niveau überverkauft, weshalb jetzt eine Gegenbewegung stattfinden kann. Im Idealfall kämpft sich der Silberpreis nun Stück um Stück nach oben, bis er neue Kaufsignale generiert.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


In der vergangenen Woche gab es keine Impulse von den ETFs. Seit fünf Wochen veränderten sich die aufgeführten Bestände nicht mehr. Die Netto-Goldbestände gingen um 0,3 Prozent zurück. Die Silberbestände stagnieren nun bereits seit sieben Monaten. Palladium und Platin verzeichnen seit drei Monaten sogar leichte Abflüsse. Die Bestände im Palladium gingen um 2,5% zur Vorwoche zurück.

Die Investoren lassen sich trotz der Sommerflaute und möglicher Preisrückgänge während der saisonal schwächeren Zeit nicht beirren und behalten zumindest Ihre Investments in ETFs, sodass von dieser Seite kein wesentlicher Druck auf die Preise entsteht. Dies liegt daran, dass auf der einen Seite ein zunehmender Teil der Anleger ihre Vermögen in Edelmetall-ETFs diversifizieren. Auf der anderen Seite gibt es zunehmend Investoren, die auf Nummer sicher gehen und sich die Edelmetalle physisch liefern lassen wollen. Dies dürfte auch der Hauptgrund für die über lange Zeit immer wieder stagnierenden Gold und Silber ETF-Bestände sein. Auch künftig wird die anziehende Nachfrage durch Investoren auf die Preise eine unterstützende Wirkung haben, wobei dadurch die sehr engen Märkte in Palladium und Platin volatil bleiben werden.


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Fazit:

Solange die breite Masse an Fonds nicht gezwungen wird ihr Engagement in Edelmetalle zu reduzieren, ist die kurzfristige technische Situation als neutral bis positiv zu sehen. Die Sommerflaute, die die Edelmetalle vor einigen Monaten erfasste, lässt die Preise weiter vor sich hindümpeln. Doch mehren sich nun die Anzeichen, das Bewegung aufkommen könnte, die den Preisen demnächst wieder Fahrt gibt. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist saisonal gesehen, ab Ende August wieder mit frischem Wind an den Edelmetallmärkten zu rechnen. Die fundamentale Lage für weitere Goldpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Negativ wirkt derzeit die Saisonalität bei den Edelmetallen. Kurzfristig (noch ca. 1 bis 2 Monate) könnten die Edelmetalle weiter pausieren und seitwärts bis leicht positiv tendieren. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Es macht wenig Sinn kleine kurzfristige Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln. Sie sollten derartige Chancen nutzen, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


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München aktuell

Wieder ruhiger verläuft der Handel in dieser Woche im Vergleich zu der Vorherigen. 90% der Kunden kamen als Käufer und nur 10% wollten sich von Ihren Edelmetallen trennen. Gekauft wurde besonders die Sonderaktion Silber Philharmoniker, die Kilomünzen Kookaburra/Koala sowie die 100 Gramm und 200 Gramm Barren Gold. Sollten Sie auf diesem niedrigeren Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen.


pro aurum value GmbH aktuell

Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept) im Goldhaus München.

Referenten: Sandra Schmidt / Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München

Anmeldung nicht erforderlich

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei sehr konservativen Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Berlin aktuell

Fünf goldene Jahre pro aurum Berlin - unter diesem Motto feierten wir gemeinsam mit Ihnen vergangene Woche unser fünfjähriges Bestehen hier in der Hauptstadt. Und viele folgten dieser Einladung. Die individuelle Begrüßung mit Goldsekt, die attraktiven Konditionen unserer Sonderaktion und unser Gewinnspiel fanden regen Anklang. Viele unserer Kunden äußerten die Bitte, nicht weitere fünf Jahre auf ein vergleichbares Event warten zu müssen. Besondere Freude herrschte beim Gewinner unseres Preisausschreibens, dem wir vergangenen Dienstag den Hauptpreis - eine Unze Goldphilharmoniker - überreichen durften.

Am 06. August möchten wir all jene in unsere Geschäftsstelle einladen, die sich mit dem Gedanken tragen, sich von ihren numismatischen Münzen, Orden, Banknoten und Medaillen zu trennen. Auf unserem 2. Berliner Numismatiktag werden unsere Experten ihre Schätze bewerten, und sofern sie es wünschen, auch gleich ankaufen. Bitte melden sie sich im Vorfeld hierzu an. Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier: www.proaurum.de/numismatiktag.html.


Bad Homburg aktuell

Der doch sehr deutliche Kursrückgang bei Silber und Gold hat die Kunden nur kurz verunsichert. Nachdem der Boden bei 910,-- EUR scheinbar gefunden wurde, sehen wir wieder verstärkt Kunden, die das Niveau zum Aufstocken ihres Bestandes nutzen. Aber auch viele Erstkunden, die jetzt einsteigen, weil sie die in der Presse beschriebene Wende noch nicht sehen. Meistgekauft die Goldbarren 100-500 Gramm und die Münzen Krügerrand und Philharmoniker. Silber wurde auch stark nachgefragt, hier war es die Sonderaktion Philharmoniker, die sehr gut gekauft wurde.


Zürich aktuell

Die Handelswoche startete wohl auch aufgrund des Sommerferienbeginns in weiten Teilen der Schweiz und Deutschlands verhalten, nach den neuen Krisenmeldungen aus Spanien hat das Volumen allerdings zugenommen und die Kunden nochmals vermehrt in die Zuflucht physischer Edelmetalle getrieben. Die Nachfrage vor allem im Online-Shop und am Telefon ist spürbar gestiegen.

Meistgehandelte Produkte sind Silberunzen Philharmoniker, Maple Leaf und American Eagle sowie 100 Gramm Goldbarren und das 20 CHF Vreneli sowie im Zollfreilager die 5.000 Gramm und 15 Kilo Silberbarren.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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