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EU Geldmengen steigen - Edelmetalle noch trendlos

28.07.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vergangenen Handelswoche lösten die Äußerungen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke im US-Kongress etwas Unruhe an den Märkten aus. Nach Bernankes Worten bleibt der Ausblick für die US-Wirtschaft "außergewöhnlich unsicher". Das Federal Reserve System stehe bereit, notfalls "weitere politische Maßnahmen zu ergreifen, die zu einer Rückkehr in die volle Auslastung des Produktionspotenzials, bei gleichzeitiger Preisstabilität, beitragen sollen." Das sogenannte unausgelastete Produktionspotenzial ist in Wirklichkeit nicht unausgelastet, sondern nach den Bedürfnissen der Marktteilnehmer unnötig und sollte nicht mit geldpolitischen Mitteln subventioniert werden. Da Herr Bernanke genau dies aber durchführen will, wird er mittels Steuergeldern unrentable Unternehmen am Leben halten, was einen zunehmenden Nettowohlfahrtsverlust für alle bedeuten wird. Da dies die Abwertung der US-Währung beschleunigen wird, ist die Aussage, dass die Preisstabilität gewahrt bliebe, als bewusste Fehlinformation zum Zwecke der Marktberuhigung zu verstehen.

Die Zinsen, die noch für eine "längere Zeit" niedrig bleiben sollen, bedürfen weiterer Anpassungen des US-Konsumentenpreisindexes, der von vielen Marktteilnehmern immer noch als Inflationsmaßstab verwendet wird. Die Warnung Bernankes vor einer zu schnellen Einstellung der Konjunkturprogramme in aller Welt ist logisch, da dies sofort einen Anstieg des Zinsniveaus und somit einen für alle Marktteilnehmer offensichtlichen Rückfall in die Rezession bedeuten würde. Die Gesamtsituation zeigt ein weiterhin schlechtes Bild für die meisten Volkswirtschaften, sodass der "Konjunkturoptimismus", der derzeit herrscht (Ifo-Geschäftsklima + 4,4% auf 106,2 Punkte), nicht überbewertet werden darf. Der US-Dollar und der Euro stehen vor weiteren Abwertungen, wobei der US-Dollar im Währungspaar EUR/USD, die Nase im Abwertungswettlauf in nächster Zeit vorne haben sollte.


Geldmengenentwicklung in der Europäischen Währungsunion

Die für die Inflationsentwicklung verantwortlichen Geldmengen in der Europäischen Währungsunion stiegen im Juni nicht so stark zum Vorjahr wie noch im Vormonat. So stieg die Geldmenge M1 auf Jahressicht um 9,2 Prozent (Mai 10,3) und die Geldmenge M3 um 0,2 Prozent (Mai -0,1). Die Geldmengenentwicklung zeigt somit ein Inflationspotenzial an, welches sich demnächst auf die realen Güterpreise auswirken sollte.

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Weitere Beobachtungen
  • Das Defizit der gesetzlichen Sozialversicherung im ersten Quartal 2010 verringerte sich im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Mrd. Euro auf 4 Mrd. Euro. Einnahmen in Höhe von 123,8 Mrd. Euro standen Ausgaben in Höhe von 127,8 Mrd. gegenüber. Die gesetzliche Rentenversicherung wies ein Defizit von 2,1 Mrd. Euro aus. Die "Einnahmen" der Bundesagentur für Arbeit erhöhten sich um 3,7 Mrd. (59,5%) auf 10 Mrd. Euro.

  • Die in vergangenen Marktkommentaren öfters besprochene US-Finanzmarktreform wurde mit der Unterschrift des US-Präsidenten in Kraft gesetzt.

  • Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Personal im öffentlichen Dienst um 0,9 Prozent auf rund 4,5 Millionen Beschäftigte im Vergleich zum Vorjahr.

  • Den Wirbel um die nichts aussagenden Bankenstresstests nehme ich lediglich als Beruhigungspille für den Markt beiläufig zur Kenntnis.


COT Daten

Die Preise fielen in der Woche zum 20. Juli 2010 konvergent mit einem Rückgang in den Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger an den Terminbörsen COMEX und NYMEX. Die Positionen im Gold wurden stärker um 33 Tsd. Kontrakte oder 13% abgebaut, sodass man auch endlich hier von den hohen Niveaus bei über 300.000 Kontrakten ein Stück weit wegkommt. Dass der Preis in dieser Zeit um nur 1,6% fiel, zeigt dagegen bemerkenswerte Stärke. Der Ölpreis zeigte sich in dieser Woche wieder besonders stark und legte, bei einem Long-Positionsabbau von 9000 Kontrakten, um 0,8 Prozent zu. Damit sind die spekulativ orientierten Anleger so gering wie seit 12 Monaten nicht mehr investiert. Dies und die leichte Unterbewertung zum Gold geben der charttechnischen Unterstützung bei 70 US-Dollar zusätzliche Bedeutung.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Palladium oszilliert trendlos seit drei Monaten und konnte sich damit wie erwartet über dem Mai-Tief halten. Derzeit gibt die steigende 200-Tage-Linie dem Preis technische Unterstützung auf diesem Niveau. Die kurzfristige Widerstandslinie wurde bei 460 USD überwunden, was dem Preis weiterhin Halt geben sollte. In Euro wurde die Unterstützung bei 340 Euro mehrmals getestet, die auch weiterhin einen Boden bieten sollte. Die Indikatoren bewegen sich in neutralem Raum und liefern derzeit keine eindeutigen Handelssignale. Es ist mit weiterhin stagnierenden bis leicht steigenden Preisen zu rechnen. Die Tiefs vom Mai sollten nun nicht mehr unterschritten werden.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Auch in dieser Woche gab es keine nennenswerten Veränderungen bei den ETF-Beständen. Die Silberbestände stagnieren nun bereits seit sieben Monaten. Palladium und Platin verzeichnen seit drei Monaten sogar leichte Abflüsse. Jedoch lassen sich die Investoren trotz der Sommerflaute und möglicher Preisrückgänge während der saisonal schwächeren Zeit nicht beirren und behalten Ihre Investments in ETFs, sodass von dieser Seite kein wesentlicher Druck auf die Preise entsteht.


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Fazit:

Solange die breite Masse an Fonds durch einen plötzlichen starken Aktienmarktrückgang nicht gezwungen wird ihr Engagement in Edelmetalle zu reduzieren, ist die kurzfristige technische Situation als neutral bis positiv zu sehen. Die Sommerflaute, die die Edelmetalle vor einigen Monaten erfasste, lässt die Preise weiter vor sich hindümpeln. Doch mehren sich nun die Anzeichen, das Bewegung aufkommen könnte, die den Preisen demnächst wieder Fahrt gibt. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist saisonal gesehen, ab Ende August wieder mit frischem Wind an den Edelmetallmärkten zu rechnen. Die fundamentale Lage für weitere Goldpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Negativ wirkt derzeit die Saisonalität bei den Edelmetallen. Kurzfristig (noch ca. 1 bis 2 Monate) könnten die Edelmetalle weiter pausieren und seitwärts bis leicht positiv tendieren. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Es macht wenig Sinn kleine kurzfristige Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln. Sie sollten derartige Chancen nutzen, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


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München aktuell

Nachdem der Handel in der vergangenen Woche zunächst ruhiger verlief, nahm er mit den fallenden Kursen wieder zu. Bei rückläufigen Orderzahlen blieb das Handelsvolumen jedoch gleich. Auf drei Käufer kam im Schnitt nur eine Person die sich von Ihren physischen Investments trennen wollte. Seit dieser Woche sind nun auch endlich wieder die Gold-Kinebarren verfügbar. Sollten Sie auf diesem niedrigeren Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen.


pro aurum value GmbH aktuell

Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept) im Goldhaus München.

Referenten: Sandra Schmidt / Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München

Anmeldung nicht erforderlich

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei sehr konservativen Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Berlin aktuell

Am 06. August möchten wir all jene in unsere Geschäftsstelle einladen, die sich mit dem Gedanken tragen, sich von ihren numismatischen Münzen, Orden, Banknoten und Medaillen zu trennen. Auf unserem 2. Berliner Numismatiktag werden unsere Experten ihre Schätze bewerten und sofern sie es wünschen, auch gleich ankaufen. Bitte melden sie sich im Vorfeld hierzu an. Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie hier: www.proaurum.de/numismatiktag.html.


Bad Homburg aktuell

Der Rückgang des Gold und Silberpreises in den letzten Wochen hat doch sehr viele Anleger verunsichert. Immerhin wurde annähernd die Hälfte der Kursgewinne seit Januar wieder hergegeben. Das niedrige Niveau wird jetzt zum Nachkauf oder Neueinstieg genutzt. Wir hatten aber auch einige Kunden, die sich von Teilen ihres Edelmetallinvestments getrennt haben um es später wieder günstiger zurückzukaufen.

Gesucht waren die 100 Gramm - 500 Gramm Barren und die 1 Unzen Münzen Philharmoniker und Krügerrand. Im Silber sind es die 1 Unzen Stücke Maple Leaf und Philharmoniker.

Interessant auch die Bad Homburger Sonderaktionen für österreichische Anlagemünzen Dukaten, Kronen und Florin Münzen. Diese wurden gut gekauft. Es sind nur einige wenige Reststücke vorrätig.


Zürich aktuell

Das Handelsaufkommen hat sich weiter beruhigt, viele Kunden genießen im Moment Ihre wohlverdienten Sommerferien, wobei uns einige auf der Durchreise in den Süden oder Norden aufsuchen und die Gelegenheit nutzen Ihre Bestände aufzustocken bzw. ein bisschen Urlaubsgeld "einzutauschen". Zwischendurch erreichen uns allerdings immer wieder größere Einzelorders, die zeigen, dass das Interesse an edlen Metallen nach wie vor ungebrochen ist. Konstant auf recht hohem Niveau bleibt die Nachfrage via Online-Shop.

Meistgehandelte Produkte sind Goldbarren von 1 Unzen bis 1000 Gramm, verschiedene Stückelungen von Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker und Nugget/Känguruh, wobei der Trend zu einer Mischung von 1 Unzen Stücken mit kleineren Stücken geht bis zu 1/20. Im Silberbereich sind vor allem die Klassiker 1 Unzen Maple Leaf, American Eagle und Wiener Philharmoniker gefragt sowie am Schalter die 1000 Gramm Barren. Das Verhältnis von An- zu Verkäufen beträgt im Moment ca. 2:8. Bitte beachten Sie auch unsere noch bis Ende der Woche laufenden Sonderaktionen.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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