Eurokrise wird uns noch lange beschäftigen
14.08.2012 | GoldMoney
Die Gold- und Silberpreise zeigten am letzten Freitag, wie es zuletzt schon häufiger der Fall war, Stärke, nachdem sie im frühen Handel noch unter Druck standen. Das gelbe Edelmetall stieg von einem Tief bei 1.605 USD bis zu seiner kurzfristigen Widerstandszone bei 1.625 USD und schloss etwas tiefer bei rund 1.620 USD.
Silber schnellte in kurzer Zeit von 27,60 USD auf 28,30 USD. Seither musste aber auch der Silberpreis wieder etwas nachgeben und wird aktuell bei rund 28 USD gehandelt.
In der Zwischenzeit zeigen Nachrichten aus Deutschland, dass die fundamentalen Probleme hinter der Eurokrise noch lange nicht gelöst sind. Laut Berechnungen des Ifo Instituts in München wird das deutsche Leistungsbilanzdefizit im Jahr 2012 bei 210 Mrd. Dollar liegen. Laut dem Institut ist das der weltweit größte Überschuss, noch vor China mit erwarteten 203 Mrd. US-Dollar.
Während viele deutsche Politiker die Leistungsbilanzüberschüsse in der Vergangenheit bejubelten - man denke nur an das Wort "Exportweltmeister“ - so zeigte sich aber, dass diese von neo-merkantilistischen Ansichten befeuerten Ungleichgewichte einen großen Anteil an der aktuellen Finanzkrise in Europa haben. Einfach ausgedrückt zeigen die Ifo-Daten, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der Krisenländer wohl nicht verbessert hat.
Nachdem offensichtlich wurde, dass die PIIGS-Länder ihre Kredite (man lese: deutsche Ersparnisse), mit denen ihr Konsumrausch der Jahre 1999-2007 finanziert worden war, nicht zurückzahlen würden können, kam es zur Umkehr der privaten Kapitalströme und einer Weckrufkrise in der Peripherie. Als Krisenlösung wurden die mangelnden privaten Kapitalflüsse in die PIIGS-Länder durch staatliche Rettungskredite substituiert, durch welche diesen Staaten letztlich weitere deutsche Kredite zur Verfügung gestellt werden.
Dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss nun wieder auf das Niveau von vor der Krise steigt, scheint zu zeigen, dass die Rettungsaktionen die Ungleichgewichte in Europa zementieren und den Peripheriestaaten weiterhin erlauben, sich für unproduktive Ausgaben zu verschulden. Die entscheidende Frage wird also sein, wie lange Deutschland bereit und vor allem fähig ist, weitere Kredite zur Verfügung zu stellen, deren Rückzahlung mehr als zweifelhaft ist.
Das billige Geld der Zentralbanken wird die Märkte wohl kurzfristig besänftigen können, doch solange sich an den fundamentalen Ungleichgewichten nichts ändert, wird uns die Krise auch weiterhin beschäftigen.
© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de
Silber schnellte in kurzer Zeit von 27,60 USD auf 28,30 USD. Seither musste aber auch der Silberpreis wieder etwas nachgeben und wird aktuell bei rund 28 USD gehandelt.
In der Zwischenzeit zeigen Nachrichten aus Deutschland, dass die fundamentalen Probleme hinter der Eurokrise noch lange nicht gelöst sind. Laut Berechnungen des Ifo Instituts in München wird das deutsche Leistungsbilanzdefizit im Jahr 2012 bei 210 Mrd. Dollar liegen. Laut dem Institut ist das der weltweit größte Überschuss, noch vor China mit erwarteten 203 Mrd. US-Dollar.
Während viele deutsche Politiker die Leistungsbilanzüberschüsse in der Vergangenheit bejubelten - man denke nur an das Wort "Exportweltmeister“ - so zeigte sich aber, dass diese von neo-merkantilistischen Ansichten befeuerten Ungleichgewichte einen großen Anteil an der aktuellen Finanzkrise in Europa haben. Einfach ausgedrückt zeigen die Ifo-Daten, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der Krisenländer wohl nicht verbessert hat.
Nachdem offensichtlich wurde, dass die PIIGS-Länder ihre Kredite (man lese: deutsche Ersparnisse), mit denen ihr Konsumrausch der Jahre 1999-2007 finanziert worden war, nicht zurückzahlen würden können, kam es zur Umkehr der privaten Kapitalströme und einer Weckrufkrise in der Peripherie. Als Krisenlösung wurden die mangelnden privaten Kapitalflüsse in die PIIGS-Länder durch staatliche Rettungskredite substituiert, durch welche diesen Staaten letztlich weitere deutsche Kredite zur Verfügung gestellt werden.
Dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss nun wieder auf das Niveau von vor der Krise steigt, scheint zu zeigen, dass die Rettungsaktionen die Ungleichgewichte in Europa zementieren und den Peripheriestaaten weiterhin erlauben, sich für unproduktive Ausgaben zu verschulden. Die entscheidende Frage wird also sein, wie lange Deutschland bereit und vor allem fähig ist, weitere Kredite zur Verfügung zu stellen, deren Rückzahlung mehr als zweifelhaft ist.
Das billige Geld der Zentralbanken wird die Märkte wohl kurzfristig besänftigen können, doch solange sich an den fundamentalen Ungleichgewichten nichts ändert, wird uns die Krise auch weiterhin beschäftigen.
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