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Zentralbanken treiben den Goldpreis: quantitative Lockerung im Westen, Einkaufstour in China

10.09.2012  |  Presse
Der Goldpreis hat das erste Mal seit März wieder die Marke von 1.700 US-Dollar überschritten und hat seit Jahresbeginn rund 8,5 Prozent zugelegt. Angetrieben wird die Notierung des Edelmetalls derzeit vor allem durch die Aktionen verschiedener Zentralbanken. Einerseits nährt das von der EZB beschlossene unlimitierte Anleihekaufprogramm Inflationssorgen und sorgt damit für ein größeres Interesse an Gold als "sicherem Hafen". Auch die US-amerikanische Federal Reserve hat ein weiteres Programm der "quantitativen Lockerung" in Aussicht gestellt.

Zwar hatte der Wold Gold Council zuletzt für das zweite Quartal einen überraschend starken Nachfragerückgang um sieben Prozent verglichen mit dem Vorjahr vermeldet, allerdings zugleich eine deutlich anziehende Nachfrage für das zweite Halbjahr prognostiziert. Außerdem stand dem Rückgang auf der Nachfrageseite zugleich ein um sechs Prozent verkleinertes Angebot gegenüber. Dies resultierte vor allem aus einem um zwölf Prozent geringeren Angebot aus recyceltem Gold, während die Minenproduktion stabil blieb.

Als starke Nachfrager treten nach wie vor die Zentralbanken auf. Sie kauften im zweiten Quartal insgesamt 157,5 Tonnen Gold in einem Wert von insgesamt mehr als 9,5 Milliarden US-Dollar. Das sind - nach Gewicht - 138 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum und 63 Prozent mehr als im Vorquartal. Allerdings sind nur Käufer von 33,2 Tonnen bekannt, während der Großteil der restlichen Käufer anonym bleibt. Ein Vergleich der Goldimporte nach China über Hongkong und der unveränderten Konsumentennachfrage befeuert Spekulationen, dass es sich hierbei um Käufe der chinesischen Zentralbank handelt.

Investoren wenden sich wieder dem gelben Metall zu. So hat nach George Soros nun auch John Paulson nachgezogen und die Goldquote seines Fonds (physisches Gold und Minenaktien) auf knapp 50 Prozent erhöht.

Die in Gold investierten Anlagegelder gingen indes im zweiten Quartal um etwa 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 302 Tonnen zurück. Allerdings ist dieses Niveau im historischen Vergleich weiterhin hoch. Angesichts der jüngsten Zentralbank-Entscheidungen könnte sich die Nachfrage von dieser Seite wieder beschleunigen.

Wir rechnen damit, dass sich  der Aufwärtstrend beim Goldpreis weiter fortsetzen wird. Bis Jahresende erwarten wir einen Anstieg des Goldpreises auf 1.800 US-Dollar und sehen Gold im Folgejahr sogar über 2.000 US-Dollar steigen.


© Dr. Torsten Dennin
Portfolio Manager, VCH Vermögensverwaltung AG



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