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Lagarde und IWF schlagen versöhnliche Töne an

16.10.2012  |  GoldMoney
Letzte Woche legte die Rallye im Euro, den Aktien, Rohstoffen und Gold, die seit den neuen geldpolitischen Stimuli der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbanken anhielt, eine deutliche Pause ein.

In den letzten fünf Handelstagen verloren amerikanische, japanische, britische, deutsche und schweizer Aktien an Boden und auch Gold, Silber, der Euro und US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Goldpreis schloss die Woche mit 1,63% im Minus und Silber verlor 3,21%. Platin und Palladium gaben auf Wochensicht um 4% und 4,55% nach.

Gold und Silber hatten auch heute zu Handelsbeginn Probleme. Gold fiel auf die Unterstützung bei 1.740 $ und Silber steht vor einem Test der 33 $. Obwohl die chinesische Handelsbilanz und Inflation sich besser als vermutet erwies, blieb die Marktstimmung getrübt. Grund sind Griechenland und Spanien. Ersteres, da die Verhandlungen mit der "Troika“ aus EU, EZB und IWF über die nächste Tranche an Rettungshilfen weiter andauert und letzteres, da Madrid immer noch keinen Rettungsantrag gestellt hat.

Das letztwöchige IWF-Treffen in Tokyo erlangte unter den Marktbeobachtern viel Aufmerksamkeit, vor allem da die Institution bezüglich Griechenland und anderen Problemländern der Eurozone versöhnliche Töne anklingen ließ.

Yra Harris schreibt diesbezüglich auf seinem Blog, dass der letzte "wirtschaftliche Ausblick“ des IWF mit Blick auf das globale Wachstum von der Notwendigkeit spricht, "negative Rückkopplungsschleifen zu durchbrechen“. Unterdessen gerieten auch IWF-Chefin Lagarde und der deutsche Finanzminister Schäuble aneinander, da Lagarde Athen mehr Zeit bei der Umsetzung von Reformen gestatten möchte.

Harris postuliert, dass der jüngste IWF-Bericht die Troika dazu bewegen könnte, einige Spardiktate fallen zu lassen. Das würde mehr IWF-Kredite an die Krisenstaaten bedeuten und mit mehr Gelddrucken durch Mario Draghis EZB einhergehen.

Die Deutschen werden das nur zähneknirschend hinnehmen, doch wenn sowohl der IWF als auch die EZB von dem neuen Vorgehen überzeugt sind - genau wie die Mehrheit der EU-Mitgliedsländer - dann wird sich Berlin dieser inflationsbasierten "Lösung“ der europäischen Schuldenprobleme beugen müssen.


© GoldMoney News Desk
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