Goldpreis fällt nach US-Arbeitsmarktdaten
06.11.2012 | GoldMoney
Gold und Silber mussten am Freitag einiges einstecken, nachdem amerikanische Wirtschaftsdaten besser ausfielen als angenommen. Der Goldkontrakt für Dezember an der Terminbörse Comex fiel um 2,4% (40,30 $) und schloss bei 1.675,20 $ pro Feinunze.
Damit beendete der Goldpreis erstmals einen Handelstag unter 1.700 $, seitdem die Federal Reserve am 13. September ihr unbegrenztes QE-Programm auflegte. Zwar stieg die Arbeitslosenquote leicht von 7,8% auf 7,9% an, doch wurden insgesamt 171.000 neue Stellen geschaffen, während die Erwartungen bei lediglich 125.000 lagen.
John Williams von ShadowStats hält diese Zahlen allerding für "nicht glaubwürdig“ und spricht von "Produkten eines kaputten Berichtssystems und/oder Manipulation“. Er behauptet, dass einheitliche saisonale Anpassungen für den Monat Oktober zu einem Stellenzuwachs von nur 117.000 geführt hätten.
Auf der anderen Seite sieht Robert Wenzel vom EconomicPolicyJournal die neuen Zahlen als eine weitere Bestätigung, dass "Bernankes Gelddrucken die Wirtschaft erreicht" und dass die US-Wirtschaft auf einen "manipulierten Boom (oder Mini-Boom)“ zusteuert. (Randnotiz: Alasdair Macleods Interview mit Robert Wenzel finden Sie hier.) Beide Ansichten haben mit Sicherheit ihre Berechtigung.
Die US-Wahlen sind auch weiterhin der dominante Treiber der Märkte und Aktien und Rohstoffe sind vor der morgigen Wahl im Wartezustand. Der FTSE All World Index liegt aktuell mit 0,3% im Minus und auch Kupfer und Erdöl mussten Abschläge hinnehmen. Die anhaltende Unsicherheit darüber, ob Griechenland die nächste Rettungstranche erhält, lastet außerdem auf dem Euro, der unter 1,28 $ fiel. Und wie so oft schlossen sich auch die Edelmetalle dem Euro und den Rohstoffen an.
In der kurzen Frist könnte ein Obama-Sieg zu Verlusten an der Wall Street und einem schwächeren Dollar führen, da Romney angeblich der favorisierte Kandidat der Wall Street sein soll. Ein Romney-Sieg würde dagegen viel heiße Luft um eine "Erneuerung" der US-Wirtschaft und eine Defizitreduzierung mit sich bringen. Ebenso ist dann eine Fed ohne Bernanke denkbar, was laut der gängigen Argumentation zu einer Stärkung des Dollar führen könnte. Kurzfristig könnten Gold und Silber im Falle eines Romney-Sieges also unter Druck geraten.
Längerfristig sind die Haushaltsprobleme der USA (bei Bund, Staaten und Kommunen) allerdings so widerspenstig wie eh und je. Der Gedanke “Alles wird gut, wenn doch nur unser Kandidat gewinnt” scheint leider viel zu viele Menschen in viel zu vielen westlichen Demokratien befallen zu haben.
© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de
Damit beendete der Goldpreis erstmals einen Handelstag unter 1.700 $, seitdem die Federal Reserve am 13. September ihr unbegrenztes QE-Programm auflegte. Zwar stieg die Arbeitslosenquote leicht von 7,8% auf 7,9% an, doch wurden insgesamt 171.000 neue Stellen geschaffen, während die Erwartungen bei lediglich 125.000 lagen.
John Williams von ShadowStats hält diese Zahlen allerding für "nicht glaubwürdig“ und spricht von "Produkten eines kaputten Berichtssystems und/oder Manipulation“. Er behauptet, dass einheitliche saisonale Anpassungen für den Monat Oktober zu einem Stellenzuwachs von nur 117.000 geführt hätten.
Auf der anderen Seite sieht Robert Wenzel vom EconomicPolicyJournal die neuen Zahlen als eine weitere Bestätigung, dass "Bernankes Gelddrucken die Wirtschaft erreicht" und dass die US-Wirtschaft auf einen "manipulierten Boom (oder Mini-Boom)“ zusteuert. (Randnotiz: Alasdair Macleods Interview mit Robert Wenzel finden Sie hier.) Beide Ansichten haben mit Sicherheit ihre Berechtigung.
Die US-Wahlen sind auch weiterhin der dominante Treiber der Märkte und Aktien und Rohstoffe sind vor der morgigen Wahl im Wartezustand. Der FTSE All World Index liegt aktuell mit 0,3% im Minus und auch Kupfer und Erdöl mussten Abschläge hinnehmen. Die anhaltende Unsicherheit darüber, ob Griechenland die nächste Rettungstranche erhält, lastet außerdem auf dem Euro, der unter 1,28 $ fiel. Und wie so oft schlossen sich auch die Edelmetalle dem Euro und den Rohstoffen an.
In der kurzen Frist könnte ein Obama-Sieg zu Verlusten an der Wall Street und einem schwächeren Dollar führen, da Romney angeblich der favorisierte Kandidat der Wall Street sein soll. Ein Romney-Sieg würde dagegen viel heiße Luft um eine "Erneuerung" der US-Wirtschaft und eine Defizitreduzierung mit sich bringen. Ebenso ist dann eine Fed ohne Bernanke denkbar, was laut der gängigen Argumentation zu einer Stärkung des Dollar führen könnte. Kurzfristig könnten Gold und Silber im Falle eines Romney-Sieges also unter Druck geraten.
Längerfristig sind die Haushaltsprobleme der USA (bei Bund, Staaten und Kommunen) allerdings so widerspenstig wie eh und je. Der Gedanke “Alles wird gut, wenn doch nur unser Kandidat gewinnt” scheint leider viel zu viele Menschen in viel zu vielen westlichen Demokratien befallen zu haben.
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