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Edelmetalle Aktuell

11.03.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
- Seite 3 -
  • Palladium

Der starke Rückgang des Palladiumpreises während unseres letzten Berichtszeitraums sah zu Beginn wie eine schnell vorübergehende Episode aus. Zusammen mit den anderen Rohstoffen gewann das weiße Metall in der vorletzten Woche nämlich rasch wieder an Wert und erreichte schon am 2. März ein Niveau von über 820 $ je Unze.

Im weiteren Verlauf waren es dann vermutlich die oben erwähnten Meldungen aus China, die nicht nur Platin, sondern auch das Palladium unter Druck setzen. Im Laufe dieser Woche kamen dann noch charttechnische Aspekte hinzu; der sich verstärkende Preisverfall sorgte nämlich dafür, dass wichtige Chartpunkte durchbrochen wurden und sich aus diesem Grund sicher auch der eine oder andere Anleger aus dem Markt zurückgezogen hat. So mussten die ETFs letzte Woche mit über 2 Tonnen einen der größten Abflüsse seit ihrer Auflegung verkraften. Damit bleibt für das gesamte bisherige Jahr 2011 nur noch eine Nettozunahme von 3 Tonnen übrig.

Nicht auszuschließen ist auch, dass nach dem starken Anstieg der letzten Monate nun erstmals wieder verstärkt spekulative Minuspositionen aufgebaut wurden, die den Markt zusätzlich unter Druck brachten.

Am Ende fiel der Preis für Palladium vom Höchstkurs des Berichtszeitraums aus gesehen um 10% und fand heute Morgen erst bei 740 $ einen vorläufigen Boden. Dies war das tiefste Niveau seit Anfang Januar und charttechnisch gibt es nun bis in den Bereich von $695 hinein wenig Unterstützung.

In der letzten Woche wurden aus etlichen Ländern die Autoabsatzzahlen für Februar veröffentlicht. Deutlich aufwärts ging es erneut in den USA, wo im letzten Monat trotz der stark gestiegenen Spritkosten 993.000 PKWs ("cars and light-trucks") und damit 27% mehr als vor einem Jahr verkauft wurden. Typischerweise werden die Monatszahlen in den USA auf das Jahr hochgerechnet, hier liegt die Prognose jetzt bei 13,4 Mio. Autos, die in diesem Jahr an den Mann und die Frau gebracht werden könnten. Auch wenn es aktuell für die Autoindustrie wieder besser läuft, die USA sind mit der neuesten Steigerung noch nicht aus dem Gröbsten heraus. In den Jahren 2000 - 2007 betrug der durchschnittliche Jahresabsatz nämlich noch 16,8 Mio. Fahrzeuge, der Tiefpunkt war dann 2009 mit nur 11,6 Mio. Fahrzeugen erreicht worden.

In China waren letzten Monat deutliche Bremsspuren zu beobachten. Gegenüber dem Vorjahr gab es ein Minus(!) von 2,6% auf 967.200 Fahrzeuge, es war das deutlichste Minus der letzten beiden Jahre. Das Ende von Stützungsmaßnahmen durch die Regierung und das chinesische Neujahrfest hätten zu der Beruhigung beigetragen, so Marktbeobachter.

Trotz des Rückschlags rechnet die Vereinigung der chinesischen Autohersteller (CAAM) aber immer noch mit einem Plus von 10 - 15% für das Gesamtjahr. Im letzten Jahr waren in China 18,06 Mio. Autos verkauft worden.

In Deutschland wurden im Februar knapp 225.000 Autos verkauft, dies waren 15% mehr als vor einem Jahr. Der Dieselanteil in lag bei 46,3%. In Russland ging es 80% nach oben auf 165.000 Autos.

Insgesamt bleibt das Palladium von den vier Hauptedelmetallen dasjenige mit dem besten fundamentalen Umfeld. Sollte es nicht wieder zu einer globalen Rezession kommen, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage den Preis auf einem relativ hohem Niveau hält. Verantwortlich ist dafür aber nicht so sehr die Nachfrage selbst, sondern vielmehr eine Verringerung des Angebots durch den Wegfall der Verkäufe aus staatlichen russischen Vorräten.


  • Rhodium, Ruthenium, Iridium

Das Rhodium handelte in den letzten Wochen weiter beiderseits der Marke von 2.400 $, wobei die physische Nachfrage insgesamt gering ausfällt. Die letzte Notierung lagen etwas niedriger als vor zwei Wochen bei 2.325 $ - 2.400 $ je Unze.

Weniger Nachfrage gab es auch beim Iridium. Hier wird im Moment jeder Dollar zweimal umgedreht, bevor Industrieunternehmen das Metall nahe seinem Allzeithoch kaufen. Dieser Umstand scheint auch Anleger abzuschrecken, so dass der Preis leicht fallen konnte, zuletzt lag er bei 1.000 $ - 1.100 $ je Unze.

Das Ruthenium hat bei ebenfalls sehr geringen Umsätzen fünf Dollars nachgegeben und liegt  jetzt bei 170 $ - 180 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.



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