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Deutscher Auftragseingang spitze! - Portugal unter Schutzschirm - EZB-Ratssitzung heute im Fokus!

07.04.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.4300, nachdem im US-Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4350 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 85.15. In der Folge notiert EUR/JPY bei 121.75, während EUR/CHF bei 1.3125 oszilliert.

Der deutsche Auftragseingang setzte per Februar erneut einen massiven positiven Akzent. Es kam zu einer Zunahme um 2,4% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei "nur" 0,6%. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von +2,9% auf +3,1% revidiert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg 20,4% nach zuvor 16,4%. Diese Daten unterstreichen unsere positive Prognose für die Entwicklung des deutschen BIP per 2011.

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Erwartungsgemäß kam es bei der Revision des BIP der Eurozone per 4. Quartal 2010 zu keiner Veränderung. Im Quartalsvergleich stellte sich ein Anstieg um 0,3% ein. Im Jahresvergleich lag das Wachstum bei 2%.

Premier Socrates erklärte, dass Portugal Finanzhilfen der EU beantragen wird. Die EU hat signalisiert, dass man diesem Antrag gegenüber positiv eingestellt ist. Am Markt wird ein Volumen der Abschirmung in Höhe von 75 Mrd. Euro kolportiert.

Wir haben nach der Ablehnung des Reformpakets durch die Opposition in Lissabon prognostiziert, dass Portugal nach dieser Entscheidung voraussichtlich unter den Rettungsschirm schlüpfen muss. Die Opposition lieferte eine offene Flanke, die der Finanzmarkt gerne annahm. Die Risikoaufschläge Portugals legten zu und markierten gestern mit 569 Basispunkten im Tagesverlauf einen Rekordstand seit Ausbruch der Finanzkrise. (Gr = grün, Portugal = rot, Spanien = schwarz, Türkei = ocker)

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Die Opposition hat mit der Ablehnung der Reformen die Politik Portugals entmündigt und die Verantwortung an die EU und den IWF delegiert. Fakt ist, dass das Reformprogramm nicht zur Debatte steht. Fakt ist, dass lediglich Lissabons Selbstbestimmung eingeschränkt ist. Manche Opposition schießt sich halt gerne selbst ins Bein. "Chapeau!"

Heute ist der Finanzmarkt auf die EZB-Ratssitzung fokussiert. Nachdem der Markt in üblicher Vollkaskomanier auf eine Neuausrichtung der Zinspolitik vorbereitet wurde, ist die Veränderung von 1,00% auf 1,25% nicht entscheidend. Vielmehr geht es um die in der Pressekonferenz folgende Verbalakrobatik. Implizieren die Einlassungen der EZB weitere Zinsschritte?

Lassen wir die Vergangenheit Prolog sein. Wenn von einem historisch niedrigen Zinsniveau ausgehend eine Zinswende ansteht, die aktuelle Verbraucherpreisinflation 1,6% oberhalb des derzeitigen Leitzinses steht und die Zentralbank in ihren Inflationserwartungen als auch Wachstumserwartungen massiv geirrt hat, dann müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn nicht weitere sukzessive Zinserhöhungen zwischen den Zeilen ausmachbar sein sollten. Schauen wir mal!

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3720 - 1.3750 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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