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Bernanke im US-Schuldensumpf

19.07.2013  |  Rolf Nef
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Zinsen haben sehr lange Trends und historisch gesehen einen fast exakten Zyklus von 54 Jahren von Zinshoch zu Zinshoch wie hier am Beispiel der UK Zinsen seit 1694 (Grafik 4). Nicht exakt ist der Boden. So war der Boden nach 1866 30 Jahre später (1896). Die Mitte wäre nach 27 Jahren gewesen. Der Boden 1946 war nach 26 Jahren, also ein Jahr vor der Mitte. Die Mitte ab 1974 war im Jahr 2001 gewesen, also vor 12 Jahren. Allein aus dieser Betrachtung ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass der kommende oder schon begonnene Kondratieff-Winter fallende Bonds bringen wird, ganz im Gegensatz zur Geschichte und dank den massiven Staatsinterventionen via Fiskal- und Geldpolitik, die die verheerende Verschuldung auf allen Ebenen produzierte.

Wie Grafik 1 zeigt, ist das Zinssenkungspotential über die Fed-Funds, die seit der Krise 2008 bei etwas über Null sind, ausgeschöpft. Es bleibt nur noch die Ausweitung der Geldmenge bzw. der Aufkauf von Anleihen über die Fed, um die langen Zinsen unten zu halten. Das Fed kauft seit Beginn dieses Jahres jeden Monat für 85 Milliarden Dollar Anleihen. Trotzdem fallen die Anleihen seit dem 7. Dezember 2012, anfangs gemütlich und seit Anfang Mai 2013 heftiger.

Grafik 5 und 6 zeigen die Rendite des 5-jährigen Treasury, der von weniger als 0,6% auf 1,5% hochgeschossen ist. Gegenwärtig sitzt er etwas über der Abwärtstrendlinie seit 2007. Die langfristige Abwärtstrendlinie seit 1981 verläuft bei 3%, was einer Ver-5-fachung des Zinsniveaus entsprechen würde. Der 5 jährige Bond ist so wichtig, weil die durchschnittliche Laufzeit der US-Verschuldung ca. 5,2 Jahre beträgt.

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Grafik 4: UK Zinsen seit 1694 und 54 Jahre Zyklus


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Grafik 5: US Treasury, 5 Jahre, Rendite, wöchentlich


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Grafik 6: US-Treasury 5 Jahre, Rendite, seit 1971, monatlich


Am Chart des 10 Jahre Futures (Grafik 7)sieht man wie im Sommer 2010 die letzte fünfer Welle startet und im Dezember 2012 endet, aber nicht mit einem höheren Preis. Es braucht ein geübtes Auge das zu sehen, aber dieses Fehlverhalten ist typisch für das Ende von langen Bewegungen und bestärkt meine Sicht, der Bondmarkt hat von Bull auf Bear gedreht. Weil die Phase sinkender Zinsen in USA 31 Jahre (Europa und Japan 38 Jahre) dauerte, ist die Stimmung immer noch so, als wäre nichts passiert.

Technisch gesehen muss der Preiszerfall in Impulswellen geschehen, was die Überwachung viel einfacher macht. Demnach muss zwingend ab Punkt 2 eine Impulswelle folgen. Ist eine erste schon zu Ende?




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