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Bernanke im US-Schuldensumpf

19.07.2013  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
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Grafik 7: US 10 Jahre Treasury, wöchentlich


Grafik 8 zeigt den 10-Jahres Future im Tageschart. Ab Mai habe ich zwei Impulswellen eingezeichnet. Die erste muss man im Detail in stündlichen Charts studieren, um zu diesem Resultat zu kommen, die ich aber hier aus Platzgründen weglasse. Sicher ist, dass seit Dezember 2012 keine fertige fünf-Wellen Struktur vorliegt. Hat der Bearmarkt wirklich begonnen, muss eine solche Struktur kommen. Aber auch 9, 13 17 oder Wellen erfüllen diese Bedingung und würden nicht überraschen wenn man an das Ausmass der Kreditblase denkt.

Grafik 9 zeigt den langfristigen Chart dieses Zinsfutures und ein mögliches nächstes Ziel mit der untersten Trendlinie, die bei ca. 114 liegt (Preis derzeit 127). Aber auch bei 114 ist der langfristige Trend noch nicht gebrochen. Das Desaster wird richtig losgehen, wenn auch das der Fall ist. (Grafik 19 ist nicht perfekt, weil der Future frühere mit einem höheren Coupons berechnet wurde, sie liefert aber trotzdem eine gute Übersicht).

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Grafik 8: US 10 Jahre Treasury, täglich


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Grafik 9: US Treasury Bond 10 Jahre, monatlich


Eine wichtige Grafik zum Verständnis des Abverkaufs von US Anleihen ist Grafik 10. Sie zeigt die Menge US-Wertschriften, die beim Fed liegen, aber in ausländischem Besitz sind. Der Rest der Welt ist ein starker Financier des US-Leistungsbilanzdefizites (derzeit ca. 500 Milliarden p.a.) aber auch des Haushaltsdefizites von ca. 1.000 Milliarden US$ p.a. Aber das scheinen Tempi Passati zu sein, der Fluss von Geldern nach USA ist am versiegen. In den letzten 12 Monaten sind über dieses Konto nur gerade 172 Milliarden US$ nach USA geflossen, die letzen 24 Monate sogar nur 159 Milliarden.

Dieses Geld fehlt an zwei Orten: einerseits zur Finanzierung des Haushaltsdefizites und andrerseits zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizites. Der erste Mangel macht sich im Bondmarkt bemerkbar, der zweite im Dollar-Kurs. Beim ersten Mangel kann das Fed einspringen und Anleihen kaufen, produziert dabei aber mehr Dollars. Das Fed kann aber keine Dollars kaufen, weil es keine Devisen hat. Oben genannte Statistik ist nur eine Stichprobe, aber wöchentlich veröffentlicht (H.4.1. zum googlen) aber umfasst immerhin 3.200 Milliarden US$. Die sog. U.S. Gross External Debt Daten finden sich auf der TIC Statistik des Treasury und sehen so aus:

US-Schuldpapiere und Kontoguthaben zugunsten des Auslandes per Ende März 2013: 15.940 Milliarden US$.

Per Ende Juni 2003: 6.570 Milliarden US$.

In den letzten 10 Jahren hat die US Volkswirtschaft also rund 9.000 Milliarden US$ zusätzlich an Krediten in US$ bei Ausländern aufgenommen. Man kann es auch so formulieren: das Ausland suchte in den letzten 10 Jahren für 9.000 Milliarden US$ Zinsanlagen in den USA, weil die Rendite, die Währung und die Bonität stimmten. Oder: das Ausland finanzierte die gesamte US Bundesschuld.

Bis jetzt.




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