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Schuldenschnitt in Griechenland

31.10.2011  |  Marc Nitzsche
Das wochenlange Hin und Her hat endlich ein Ende!

Auf dem Euro- Gipfel haben sich die Staats- und Regierungschefs auf einen Schuldenschnitt Griechenlands geeinigt. Die Gläubiger haben einen "Schuldenerlass" in Höhe von 50 Prozent vereinbart. Damit soll die Verschuldung Griechenlands bis 2020 von 170 auf 120 Prozent des Bruttoinlandprodukts sinken. Der Schuldenerlass entspricht in absoluten Zahlen etwa 100 Milliarden Euro.

Die Erleichterung über die Ergebnisse des EU-Gipfels löste an den Märkten eine Kaufwelle aus. Zum Handelsschluss konnte der Deutsche Aktienindex am Mittwoch 5,4 Prozent zulegen. Zu den Gewinnern gehörten vor allem Finanztitel. Jetzt eine ultimative Erholungsrallye zu erwarten wäre aber voreilig und zu euphorisch.

Die Beschlüsse des EU-Gipfels sind definitiv ein wichtiger Schritt nach vorne, müssen aber in den nächsten Wochen erst umgesetzt werden. Das Wirtschaftswachstum diverser Länder ist immer noch sehr schwach und der Kampf gegen die Staatsschulden in anderen europäischen Staaten ist auch noch nicht vom Tisch.

Im Gegensatz zum Schuldenschnitt gibt es immer noch wenige Informationen bezüglich des Euro Rettungsschirms. Einer der Gipfel-Beschlüsse sieht vor, dass der Euro-Rettungsschirm auf eine Billion Euro "gehebelt" wird. Wie die Mittel des EFSF genau eingesetzt werden, ist aber noch nicht bekannt. Ein größerer Rettungsschirm soll zur Not auch Staaten wie Italien unterstützen können.

Eine Zweckgesellschaft soll die weiteren Mittel zur Verfügung stellen. An der Zweckgesellschaft können sich private Investoren beteiligen. Europäer hoffen aber, dass China sich an der Zweckgesellschaft beteiligen und damit den Europäischen Wirtschaftsraum unterstützen wird. Im Prinzip ein gutes Geschäft für China, wenn man bedenkt dass der EFSF die Erstverluste übernehmen würde. Darüber hinaus ist China an einem stabilen Euro-Raum interessiert, da das Land inzwischen ein Viertel der Devisenreserven in Euro-Papiere investiert hat. Eine unstabile Währungsunion könnte enorme Verluste für China bedeuten.

In den nächsten Wochen wird sich auch zeigen, wie die Banken in Europa den Schuldenschnitt verkraften werden. Bis jetzt wollen die meisten großen Banken auf Kapitalerhöhungen und Staatshilfen verzichten. Eine Bankenpleite, wie wir diese bereits vor einigen Jahren sehen konnten (Fall Lehman Brothers), ist aber so gut wie ausgeschlossen.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader


Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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