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Shortspekulation im Gold findet erstes Ende

23.07.2013  |  Markus Blaschzok
"Sollten Goldman Sachs und JP Morgan Kraftwerke, Lagerhäuser und Öl rafenerien kontrollieren?" ist tatsächlich der Arbeitstitel einer Sitzung im US-Senat heute. Die US-Notenbank überlegt angeblich den Rohstoffhandel für Banken wieder einzuschränken. 2003 erlaubte die FED erst einer, dann immer mehr Banken im Rohstoffmarkt zu handeln, wenn es sich um Rohstoffe handelt, die mit standardisierten Futures gehandelt werden. Nachdem die Manipulationsvorwürfe immer wieder die Runde machen und sich Produzenten und deren Abnehmer beschwerten, wird nun angeblich darüber nachgedacht, den Handel wieder einzuschränken. Banken wie Goldman Sachs sind aktuell die Eigentümer des größten Aluminium Lagerhauses in den USA und Goldman, JP Morgan und BlackRock kontrollieren 80% allen Kupfers.

Das Problem an der Sache ist nicht, dass eine Bank sich in den Rohstoffmärkten engagiert, da es vollkommen in Ordnung ist, wenn eine Bank die zur Verwaltung freigegebenen Gelder in Rohstoffe investiert. Das Problem im heutigen Papiergeldsystem ist, dass sie dies mit Geld machen, dass sie aus dem Nichts beliebig schöpfen können, und so sich und ihren bevorzugten Partner einen Vorteil verschaffen, den andere Marktteilnehmer nicht haben. Mit billigem Geld sind sie wirklich in der Lage, physische Preise kurzfristig in die Richtung zu führen, die sie für ihre Geschäfte benötigen. Kläger werfen den Banken vor mit ihrem Monopol das Angebot an Metallen und anderen Rohstoffen künstlich auszuweiten oder zu verringern, um so garantierte Gewinne zu generieren. Das Problem liegt also wieder nicht bei der Spekulation oder dem Investment in Rohstoffe, sondern bei der Monopolstellung der Kredit- und Geldschöpfung im Bankenkartell.

Die Debatte im Kongress wird wahrscheinlich nicht viel bringen, da in den Rohstoffmärkten zu viel Gewinn gemacht werden kann in den nächsten Jahren und an der ein oder anderen Stelle für die Regierungen positive Manipulationen auch durchaus gewünscht sind. Fast 10 Jahre nachdem man den Banken die Erlaubnis für diese Art von Geschäften gab, regt sich erstmals offiziell Widerstand, der wahrscheinlich ebenso wenig bringen wird wie die seit vier Jahren andauernde Untersuchung der Manipulation im Silbermarkt durch die US-Börsenaufsicht.


CoT-Report | Shortspekulation im Gold findet erstes Ende

Mit der Rede von Bernanke in Boston sprang der Goldpreis um 50 US-Dollar auf 1.300 USD nach oben. Das Managed Money stellte dabei sogar erstaunliche 20 Tsd. Shortkontrakte glatt. Die anderen Spekulanten setzten hingegen sofort wieder auf die Shortseite, was den Nettoabbau auf 7 Tsd. Kontrakte reduziert. Dass das Managed Money so schnell die Reißleine zieht, könnte ein Zeichen dafür sein, dass diese genug Gewinn haben und erst einmal nicht mehr verkaufen wollen. Die Position der Swap Händler hat sich nur leicht verändert und ist weiterhin im Kaufbereich. Der Rest der Daten ist unverändert bullisch und weist nie da gewesene Extremwerte auf. Die absoluten Daten zeigen den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2002, wobei das Open Interest höher ist als damals, wodurch die aktuelle Positionierung real die niedrigste seit der Jahrtausendwende ist.

Bei Gold und Silber halten die Spekulanten nicht nur die bullischte Positionierung seit dem Beginn des Bullenmarktes, sondern auch unser C/OI-Indikator zeigt ein überaus starkes Kaufsignal. Dieses Indikatorensignal wird mittlerweile auch bei Platin gegeben, wobei die absoluten Daten auf den ersten Blick nur durchwachsen bis bullisch sind. Die Anzeichen für einen Trendwechsel am Rohstoffmarkt mehren sich. Palladium und Rohöl stehen immer noch nicht viel besser da nach den CoT-Daten, weshalb man Longsignale eigentlich nicht mehr annehmen sollte. Dass diese beiden sich dennoch preislich so gut halten, kann als Zeichen fundamental starker Nachfrage interpretiert werden.

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