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Wer sagt denn, dass die Sommerferien langweilig sind!

29.07.2013  |  Prof. Dr. Max Otte
Warren Buffett hat den Investor einmal mit einem Krokodil verglichen, das regungslos im Wasser liegt. Einmal im Jahr schwimmt ein dicker Fisch vorbei. Dann sollten Sie zuschnappen und dann müssen Sie zuschnappen.

Klingt gut. Erfordert aber eine ungeheure Selbstdisziplin, die eigentlich nur Warren Buffett und wenige andere haben.

In diesem Sommer gibt es gleich mehrere massive Bewegungen.

Barrick Gold (WKN: 870450) könnte ein dicker Fisch sein. Wir fanden den Titel schon bei 25 CA-$ interessant. Und dann fiel er auf unter 15 CA-$. Ich habe das an dieser Stelle als Investment ins Spiel gebracht.

Ja, Barrick hat ein ausgesprochen dummes und prozyklisches Management. Aber das Unternehmen ist immerhin der größte Goldminenbetreiber der Welt. Selbst, wenn es der Branche schlecht geht, dürfte Barrick davon profitieren. Nun muss man eben nach dem Verfall des Goldkurses einige teure Minen schließen, einige Explorationsvorhaben stoppen und eine Menge Leute entlassen. Dann geht die Profitabilität des Unternehmens durch die Decke. Und dann zieht der Kurs wieder an und das Management kann die nächsten Fehler machen.

Auch bei 18 CA-$ ist der Titel noch für eine erste Position gut.

Die holländische KPN (WKN: 890963) zieht endlich an. Mediaset (WKN: 901402) ist massiv gestiegen. Wir haben das Unternehmen seit Jahren unter Beobachtung - Berlusconi hin und Berlusconi her.

Microsoft (WKN: 870747) ist hingegen um mehr als 10 Prozent gefallen, als das Unternehmen die Umsatzerwartungen nicht erfüllte. Ja, das Unternehmen stagniert. Die Wettbewerber machen Microsoft zu schaffen. Aber das Kerngeschäft ist relativ stabil und das Unternehmen schiebt einen Barmittelbestand von 77 Milliarden Dollar - bei einer Unternehmensbewertung von 200 Milliarden - mit sich herum. Das aktuelle KGV beträgt 10. Hier bietet sich eine interessante Einstiegschance. Vielleicht nicht Buffetts dicker Fisch, bei dem man passgenau zuschnappen muss, aber doch ein nettes Fischlein, das langsam vorbei schwimmt.

Vor drei Wochen - am 5.7.2013 - habe ich an dieser Stelle die Aktie der Axel Springer AG (WKN: 550135) als mögliches Investment genannt. Am Donnerstag machte die Aktie zeitweilig einen Sprung um über 20 Prozent. Was war geschehen?

Axel Springer verkauft seine Regionalzeitungen an die Funke Mediengruppe (vormals WAZ), um die Digitalisierung des Geschäfts voranzutreiben. Das wurde vom Markt sehr honoriert. Die Strategie klingt richtig. Dennoch würde ich jetzt nicht mehr einsteigen, denn ein Großteil des Wertpotentials wurde durch diesen Kurssprung realisiert.

Wir haben die Aktie der Axel Springer AG aus dem PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) verkauft. Sicher hat das Unternehmen noch Potential, aber in diesem Fall haben wir den Gewinn lieber mitgenommen.

Wer sagt denn, dass der Sommer langweilig sei?

Mit den besten Grüßen aus Blankenheimerdorf,


© Prof. Dr. Max Otte



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