Lage in Perus Minenindustrie spitzt sich zu
11.11.2011 | Roman Baudzus
In Peru protestieren immer mehr Menschen gegen das Minenprojekt Conga. Nun forderten auch Politiker der Region Cajamarca, dass der Bergbauriese Newmont Mining und dessen Partnerunternehmen Buenaventura ihr 4,8 Milliarden $ schweres Gemeinschaftsprojekt Conga aufgeben. Selbst Gespräche mit der Regierung Perus blieben erfolglos. Bereits im Oktober musste Newmont Mining seine nahe gelegene Yanacocha Mine - Südamerikas größte Goldmine - wegen Protesten schließen. Marktbeobachter zeigen sich besorgt, dass sich Peru - eines der wichtigsten Bergbauländer Südamerikas - zu einem gefährlichen Umfeld für Minenunternehmen entwickeln könnte.
Sollten diese Pläne, die auch die venezolanische Regierung teilt, in beiden Ländern umgesetzt werden, dürfte die globale Angebotssituation darunter leiden. Durch Verstaatlichungen im Minenwesen würde die Investitionsbereitschaft ausländischer Investoren sinken. Bereits seit einiger Zeit leiden die Aktienkurse vieler Minenunternehmen unter den Befürchtungen, dass es zu einer Zuspitzung der Lage in den Schwellenländern kommen könnte.
Ganz nach dem Vorbild afrikanischer Staaten, in denen ausländische Investoren - beispielsweise durch Zimbabwes Regierung - aus dem Geschäft gedrängt werden, wachsen nach den jüngsten Ereignissen die Ängste globaler Investoren vor ähnlichen Entwicklungen in Südamerika.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters fordert Gregorio Santos, Gouverneur der Region Cajamarca, dass das Conga-Projekt auf Eis gelegt wird. Er schließe sich den Forderungen der lokalen Bevölkerung an. Es wird davon ausgegangen, dass es in den kommenden Wochen zu massiven Protesten der Bevölkerung gegen das geplante Minenprojekt kommen wird.
Die Bevölkerung verlangt nicht nur eine gerechtere Verteilung der Minenprofite, sondern auch eine bessere Bezahlung der Minenarbeiter und eine fortschrittlichere Gesundheitsversorgung. Nicht zuletzt spielen Umweltbedenken eine immer größere Rolle beim Widerstand der lokalen Bevölkerung gegen neue Minenprojekte.
© Roman Baudzus
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