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Shanghai Gold Exchange hebt Hinterlegungspflichten für Silberkontrakte an

19.11.2011  |  Roman Baudzus
Open in new windowHeute Morgen gab die Shanghai Gold Exchange bekannt, die Hinterlegungspflichten für den lokalen Handel mit Silberkontrakten von 15 auf 18 Prozent anzuheben. Der Betreiber von Chinas größtem Handelsplatz für Edelmetalle wie Gold und Silber begründete die Maßnahme mit der steigenden Volatilität im Edelmetallhandel. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sollen die neuen Bestimmungen bereits ab kommenden Montag gelten. Die CME Group, Betreiber der New Yorker Rohstoffbörse Comex, hatte die Hinterlegungspflichten für den Handel mit Silberkontrakten an den Futures- und Optionsmärkten in diesem Jahr bereits mehrmals angehoben.

Die unerwartete Anhebung der Hinterlegungspflichten an Chinas größtem Handelsplatz wird wahrscheinlich Liquidationen durch Anleger zur Folge haben. Investoren werden schon ab kommendem Montag Kapital für ihre Kontrakte im Silbersektor nachschießen müssen, um den neuen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Sollte es ihnen nicht möglich sein, dem so genannten Margin Call der Brokerhäuser nachzukommen, folgt in der Regel eine Liquidation der bis dahin gehaltenen Kontrakte. Auch wenn die Shanghai Gold Exchange erklärte, dass die neuen Regularien die Volatilität im lokalen Silberhandel reduzieren sollen, wird kurzfristig das Gegenteil geschehen.

Die Schwankungsbreite in der Preisfindung dürfte sich aufgrund der erzwungenen Liquidationen erhöhen. Nicht ausgeschlossen ist, dass die lokalen Silberpreise sinken werden. Nachdem die CME Group ihre Hinterlegungspflichten für den Silberhandel im Frühjahr mehrmals anhob, stürzten die Weltmarktpreise für eine Unze des weißen Metalls um rund 40 Prozent ab. Experten gehen davon aus, dass die Regeländerungen an Chinas größter Börse für den Edelmetallhandel vor allem negative Auswirkungen auf lokal ansässige Gold- und Silberhändler haben werden, die so genannte Trading Accounts für den Handel mit Futures-Kontrakten unterhalten.

Das World Gold Council (WGC) gab am Donnerstag bekannt, dass Chinas Goldnachfrage bis zum Ende dieses Jahres auf 750 Tonnen steigen werde. Ursachen seien eine anhaltend hohe Nachfrage unter Chinas heimischen Schmuckhändlern sowie die auf hohem Niveau verharrende Investmentnachfrage. Aufgrund von Inflationsängsten schichten chinesische Sparer weiter ihr Papiergeldvermögen in Sachwerte um, wovon die Edelmetalle profitieren. Wie aus dem jüngsten Bericht des WGC mit dem Titel Gold Demand Trends hervorgeht, stieg die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen unter Chinas Investoren im dritten Quartal im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 24 Prozent. Insgesamt erreichten die Absätze 60,2 Tonnen.

Unterdessen eilt die chinesische Investmentnachfrage von einem Rekord zum nächsten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden in China in diesem Sektor insgesamt 204,1 Tonnen Gold abgesetzt. Im Jahresvergleich kletterte die Goldnachfrage unter Chinas Schmuckhändlern im dritten Quartal um 13 Prozent auf 131 Tonnen. Im direkten Vergleich dazu erreichte die globale Goldnachfrage unter Schmuckhändlern im dritten Quartal 465,6 Tonnen. Aus dem Jahresvergleich ergibt sich ein weltweiter Rückgang der Nachfrage um 10 Prozent. Dagegen kletterte die weltweite Gesamtnachfrage im Investmentbereich im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 468,1 Tonnen.

Auslöser für diese Entwicklung ist die wachsende Furcht vor einem potenziellen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems. Europas Bankensystem erweist sich als Epizentrum dieser Befürchtungen. Es zeichnet sich ab, dass die Gemeinschaftswährung Europas in absehbarer Zukunft auseinanderbrechen könnte. Vorausschauende Investoren decken sich daher mit Edelmetallen ein, um sich gegen kaskadenförmige Zahlungsausfälle abzusichern und ihr Vermögen Wert erhaltend anzulegen. Gold eignet sich laut WGC hervorragend und wird den Investoren in den unsicheren Zeiten von heute auch weiterhin als Fluchtburg dienen.

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© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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