Goldpreis explodiert zum Wochenschluss
06.09.2013 | Markus Blaschzok
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Eine weitere Überraschung war die Partizipationsrate am Arbeitsmarkt, die zeigte, dass eine halbe Millionen aus dem Arbeitsmarkt gefallen waren in nur einem Monat und mit 90,5 Millionen Nicht-Erwerbstätigen (63,2%) den höchsten Stand seit 1978 erreicht hat. All diese Erwerbslosen sind nicht in der Lage Produkte wie Autos oder Immobilien zu kaufen, sondern leben im Gegenteil vom Wohlfahrtsstaat und fallen der Wirtschaft damit zusätzlich zur Last, die sich umso schwerer erholen kann. Dies zeigt, auf welch tönernden Füssen die aktuelle Bewertung des Aktienmarktes steht.
Nach den schlechten Arbeitsmarktdaten ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Drosselung der monetären Maßnahmen kommen könnte, wieder deutlich gesunken. Unsere Meinung bleibt unverändert, dass es in wenigen Monaten eine Ausweitung anstatt eine Reduzierung der Programme geben wird. Wie die Märkte reagieren könnten, würde Ben Bernanke das QE4 von 85 Mrd. auf 75 Mrd. kurzweilig reduzieren, ist schwer zu sagen.
Anstatt panisch könnten diese auch erleichtert reagieren und bei unveränderter Höhe gar euphorisch die vorherige Fehleinschätzung korrigieren und sich auf die neuen Fakten einstellen, was äußerst bullisch für Gold wäre. Seit Jahresanfang verlor der Preis am Papiermarkt immerhin über 400 USD in der Erwartung eines Endes der Geldmengenausweitung, wobei diese jedoch monatlich um weitere 85 Mrd. wuchs dadurch stieg der Shadowgoldpreis um über 2.600 USD und der Silberpreis um über 133 USD (+26%) allein seit Jahresanfang. Diese Diskrepanz muss früher oder später wieder ausgeglichen werden, was nicht über einen Entzug der Geldmenge geschehen wird. Ein Syrienkrieg würde der FED eine weitere Entschuldigung liefern ihre Ankaufprogramme nicht reduzieren zu müssen.
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Die Notierungen am Aktienmarkt kamen kurz nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten um -1,2% unter Druck, als Putin verkündete Syrien im Fall eines Angriffes mit "humanitärer" Hilfe zu unterstützen. Der Aktienmarkt wurde jedoch sofort wieder nach oben geschoben und ging praktisch unverändert aus dem Handel. Der Ölpreis fand mit Gold und Silber sein Tageshoch, nachdem dieser schon den ganzen Tag über gemächlich um 1,40 USD gestiegen war, und zeigte Schwäche dann am Nachmittag. Der Goldpreis erreichte mit 1.359 USD fast unser Korrekturziel bei 1.350 USD und auch Silber traf mit 23 USD unseren Zielbereich zwischen 23,50 USD und 22,30 USD mittig. Jetzt sind unsere Korrekturziele eigentlich abgearbeitet, wobei das Zeitziel noch nicht ganz erfüllt ist.
Mitte oder Ende der kommenden Woche könnten die Preise aber bereits wieder zur Stärke neigen. Die Arbeitsmarktdaten und die Aussicht auf weitere Geldinjektionen könnten eine Information sein, die einen Wendepunkt in der Korrektur darstellt. Syrien bleibt jedoch ein Faktor, dessen Auswirkungen auf die Märkte kaum vorhergesagt werden können.
Holt unser Gold heim Kampagne auch in Polen
Inspiriert durch die Goldrückführungs-Bewegungen in Deutschland und der Schweiz gibt es nun auch eine polnisches Pendant, das auch von den Mitgliedern des polnischen Mises-Instituts und des polnischen Parlaments unterstützt wird. Die polnische Bewegung "Oddajicie Nasze Zloto" wurde von zwei polnischen Ökonomen gegründet, die sich Sorgen um die 100 Tonnen Gold in englischen Tresoren machen, wo diese seit 70 Jahren lagern.
Im April hatte die Bank of England vermutlich 1.300 Tonnen Gold fremder Nationen genutzt, um bei der orchestrierten Goldpreisdrückung mitzuhelfen. Die unterstützenden Parlamentsmitglieder wollen sich nun für eine Prüfung der Bestände in London einsetzen und erfahren, ob das Gold jemals verliehen wurde, wie das Geschäftsgebaren der BoE dazu ist und wie die Feinheiten sowie die Nummern der einzelnen Barren sind. Polen ist weitaus unabhängiger als die BRD sowie ein offiziell souveräner Staat, dessen Belange und Wünsche mehr Gehör finden werden als die der NGO BRD, weshalb ich dieser Initiative eine größere Erfolgschance gebe.