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Aktienindizes logisch, Edelmetalle überwiegend unlogisch

23.12.2013  |  Christian Vartian
- Seite 2 -
Unsere Aktienmethodik:

Ganze Aktienindizes oder Aktiensubindizes werden als Stücke gekauft. Das kostet Reaktionsgeschwindigkeit, bringt aber die Dividende.

Und trotzdem stoppen wir Kursrückgänge sehr schnell, aber nicht durch Verkauf der Aktien, sondern durch Hedgen derselben, blitzschnell, mit sell to open des entsprechenden Futures. Bei neutraler oder positiver Kurserwartung wird die Futureposition geschlossen, der Aktienbasket floatet wieder mit dem Markt.

Begeben wir uns in dieser Ausgabe des HAM nun auf die Fahndung nach dem eingebrochenen Silber- und Platinbedarf, diese 2 Edelmetalle verzeichneten angesichts dessen, dass sie eigentlich vorwiegend bis fast ganz Industriemetalle sind, den mysteriösesten Kursverlauf in 2013 eingedenk dessen, dass wir ja angeblich "Recovery" haben.

Zuerst die Chinesische Inflation:

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Diese ging seit den Spitzennotierungen von Gold und Silber seit Herbst 2011 stark zurück. Nur stieg diese in 2013 wieder an, während Gold und Silber im Preis crashten.

Die Chinesische Arbeitslosenrate bringt uns bei unserer Fahndung auch nicht weiter:

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Schauen wir nun auf die US-Arbeitslosenrate:

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Diese war bis zu dem Zeitpunkt, als das letzte echte QE-Programm begann, nämlich bis Ende 2010 sehr hoch. Realistisch ist übrigens die U6 und nicht die überall publizierte U3 (hier braun als "offiziell" auf dem Chart - offiziell sind aber alle 3, die Frage ist nur, was die Mehrheit der Nachrichten meldet.)

Diese 3 offiziellen Arbeitslosenraten der USA sanken also seit Dezember 2010. Aber nun kommt das Mysterium, hier die labor force participation rate, sie ist fast eine inverse der Arbeitslosigkeit, drückt sie doch aus, wie viele beschäftigte Arbeitnehmer und Arbeitssuchende auf Einwohner kommen:

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The labor force participation rate is the percentage of working-age persons in an economy who: Are employed & Are unemployed but looking for a job Die labor force participation rate crasht ab 2010, während die Arbeitslosigkeit zurückgeht, das ist bei gleicher Datenbasis so nicht möglich.

Die Datenbasis/ das Meßsystem muß daher verändert worden sein. Bei sinkender Arbeitslosenrate kann die labor force participation rate nur so dramatisch sinken, wenn Millionen Arbeitslose mit der Jobsuche endgültig aufhören. Das hat sicher stattgefunden, kann aber SO nicht plausibel sein quantitativ.

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Die Ausrüstungsinvestitionen (Quelle: NIPA) stiegen auch 2012 und 2013, an einem Zusammenbruch dieser kann der drastische Silber- und Platinpreisabrutsch in 2013 auch nicht gelegen haben.

Wenn in den USA viele Arbeitssuchende die Arbeitssuche aufgaben, spricht dies zwar gegen einen Aufschwung dort, aber den Silber- und Platinpreis senkt es nicht.

In allen Tätigkeitsbereichen (Firmen, Managed Accounts, Feed, NAV- Gefäß) hatte ich Aktien, Gold und Palladium in 2013 richtig eingeschätzt. Bei Gold ging ich von einem Rückgang von knapp 1800$ (Nov. 12) auf etwa 1.550 $ aus, weil ich die Indischen Goldimportsteuern sehr wohl, die schwachen Patterns im Mai 2012 sehr wohl und die gestiegene Goldminenproduktion in 2012 sehr wohl und die Gefährlichkeit der Zunahme an Goldforderungen ebenfalls gesehen hatte.

Ich sah nicht Mario Draghi´s Extremaussage "EUR-Schuldenstaaten sollen ihr überschüssiges Notenbankgold verkaufen", nachdem ich aber ohnehin zu diesem Zeitpunkt Mitte April wegen des Vorhergesehenen Rückgangs gehedgt war (überall) kostete dieser Sonderkursrutsch um 220$ unter 1550$ kein Geld, weil ich ihn nicht mitfuhr.

Überrascht hatten mich in 2013 nur Silber und noch mehr Platin, welches trotz nachhaltiger Minenstreiks wegen viel zu niedrigem Preis/ Geldnot der Minen seine Korrelation zu Öl vollständig verlor.

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Nach 11 Jahren Paarlauf von Platin und Öl sank das erstere zwischen Mitte 2011 und heute gegen das Andere, welches stieg. Erklärung habe ich bis heute keine, denn Platin wies in 2011 keine Preisspikes auf (wie Silber und Gold) und sank seither trotzdem.

Die Langfristkorrelation ist dafür gespenstisch: Gold, Silber, DJIA (Dow Jones), Platin und Öl stiegen in den letzten 13 Jahren sehr ähnlich stark um 230 bis 327%. Die rot markierten Trendlinien und Kreise bleiben aber Mysterien, für die wir mit US- Daten, so widersprüchlich diese sind und mit Goldzyklen keine Antwort finden. Diese Antwort muß bei Silber und Platin in Asien liegen und wir haben die Daten nicht.

Ich erinnere mich an Jim Rogers mit seinem "Silber and Rice work either way". (gemeint war in Erholung und Systemkrise). Der lebt in Asien und lag komplett falsch- beim Silber, nicht beim Reis.

Platin ist aber derzeit noch mysteriöser: Streiks, BMW Aktien in Rekordhöhen und mit steigendem Dieselanteil, aber keiner braucht Dieselkatalysatoren? ...

Wir forschen weiter, bis wir dahinter kommen.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch


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