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Oh Schrein, bring mir Glück, hol die DEM zurück...

03.11.2014  |  Christian Vartian
- Seite 2 -
Die Erosion Japanischer Marktanteile gegenüber den Südkoreanern konnte zumindest gestoppt werden, eben durch die Abwertung des JPY gegen den KRW. Geholfen hat zudem (allen) die Aufwertung des USD und geschadet hat die Verlangsamung im großen Markt China, das miserable Daten zur Industrieproduktion veröffentlichte und zudem seine Immobilienblase ansticht.

Hier also der Zusammenhang:

a) Das FOMC der US- FED, welches alle offizielle Stimuli gekappt hat und eine Zinserhöhung für 2015 in den Raum stellte;

b) besonders schwaches China- Manufacturing:

c) Rekordexportüberschuß von Südkorea:

d) ZWANGEN die auch mit schon seit Ende 2012 mit Extremstimulus (inkl. Abwertung) unterstützte, produktmäßig veraltete aber qualitativ hochwertige japanische Ökonomie, welche kaum ihren früher legendären Handelsbilanzüberschuß hält, zu weiterer JPY Verdünnung, um kein Französisches Schicksal zu erleiden. Kuroda tat es und kündigte an, den JPY um weitere 15% zu verdünnen, auch durch Immobilienschuldenankauf.

Der Mann rettet Japan, so gut er kann. Wer meint, er rette die Welt, irrt, denn WAS er kauft, haben großteils nur Japaner. Auch Kuroda hat nur ein NATIONALES Mandat und wie die Marktanteilstabelle zeigt: Gegen die Deutschen ohne nationale Währung hat er keine Chance, die Marktanteilsposition der Deutschen wächst gegen alle. Die Tabelle zeigt auch: Frankreich lebt gerade noch, Italien stirbt.

Der urkapitalistische und richtige Marktmechanismus flexibler Wechselkurse, nach jeder zurechnungsfähigen ökonomischen Logik die Voraussetzung für zollfreien Handel, ist eben durch den EUR durchbrochen, weswegen nichts funktioniert. Nicht mal die US- FED kann beim Stimulus mal Pause machen (mehr wird es wohl nicht als eine Pause), schon geht der USD durch die Decke und wird die eigene Handelsbilanz erwischen innert 12 Monate, alles weil eben die DEM fehlt. Es gibt nichts, gegen was der Dollar mal sinken dürfte ohne gleich „Ende des Finanzsystems- Ängste“ mit entsprechenden massivdeflationistischen Gegenreaktionen (wie ab Sommer 2011 in China..) hervorzurufen.

Gold bleibt hüben wie drüben falsch verstanden. Seine Feinde haben nicht begriffen, dass es deshalb NICHTGEANKERTE internationale Reserve“währung“ werden muß, weil es KEINE NATIONALE Währung ist und damit nicht das Land, das die Reservewährung ausgibt, umbringt (wie der viel zu hohe USD in den letzten 25 Jahren die USA umgebracht hat), seine übertrieben Gläubigen verstehen nicht, dass Festwechselkursregime, ob EUR, ob Festkursgoldstandard… die liberale und nötige und kapitalistische Ausgleichsfunktion von flexiblen Wechselkursen als Gegengewicht zu Leistungsbilanzen unterbindet und somit dauerhaft Marktwirtschaft unterwandert. Kuroda musste heftiger zulangen, WEIL ES KEINE DEM GIBT.

Frankreich rennt um sein Leben, WEIL ES KEINE DEM GIBT, die USA können sich nicht gesunden, WEIL ES KEINE DEM gibt, die Deutschen müssen und können Vermögensschwund Dank EUR mit noch mehr Export ausgleichen, bis die anderen kaputt sind, WEIL ES KEINE DEM gibt.

Konzession an die Fixkursgoldstandardvertreter: Meine Herren, wenn Sie massiv ZÖLLE dazu einführen, dann geht es. Die variabel rauf- und runter fahrbaren Zölle ersetzen dann die flexiblen Wechselkurse. Wer aber Festkursgolddeckung ohne Zölle propagiert, dem ist nicht zu folgen, weil er nichts Funktionsfähiges anstrebt.

Könnte sein, dass der Zustand bald nur mehr Opfer hervorbringt und geändert wird, denn er dient keinem mehr.

Gold und co. hatten im Szenario der abgelaufenen Woche natürlich keine Chance:

  • Alle Alternativen zum USD (inkl. der weich zum Gold korrelierende JPY im Sinkflug);

  • Disinflatorische Nachrichten schlimmster Sorte aus China, beim Silber "garniert" mit miserablen Industriewachstumszahlen;

  • Indien denkt nicht daran, den Importzoll aufzuheben;

  • Die Flut an Geld, die in Aktien fließt, fließt in Gold und co. noch nicht, weil eben nur Zinserhöhungserwartung herrscht, aber keine Zinsen noch angehoben wurden. Nur letzteres führt aber zur Umlagerung von Anleiheninvestments, denn diese kann man auch auf Kredit kaufen, es zählt nur das Delta aus gezahltem Sollzins und Yield der Anleihe. Die Zinsen sind eben noch nicht gestiegen, bei den Bonds sind Margendifferenzprofis am Werke, denen reicht "Erwartung" nicht, solange das Zinsdifferenzgeschäft funktioniert.

  • USD Short Squeeze weil man vor der Zinserhöhung die Carry Trades besser zurückfahren wollen wird.

Also ist eben mal wieder Metall- Hedgen angesagt, ich sage das und beschreibe es seit 2010 als bei Rohstoffen zeitweise nötig und wer es nicht tut ... verliert eben. (zumindest den Schadenersatz, den die NYMEX mir zahlt, wenn daneben mein physisches Gold, Silber… sinkt, zusammen null minus Spesen). Das Vorgesagte gilt für Au, Ag, Pt, unsere Kunden wurden rechtzeitig darauf hingewiesen.

Palladium funktioniert anders, Gerüchten zu Patenten, welche Palladium teilw. in Katalysatoren unnötig machen könnten, verfolgen wir aber genau (und einen Sell to Open Stopp zum eventuellen Hedgen 5% unter dem Kurs zu setzen und nachzuziehen, kostet ja nichts). Die Hauptsache bleibt aber, ein Edelmetallportfolio auch umzustellen. Vor Kosten der Umstellung (ohne Hedges gerechnet) ergab das immerhin 18% Plus in EUR dieses Jahr Year to Date. Die Kosten der Umstellung sind bei uns fast null, in kleineren Mengen könnte das heuer, da heftig komplexes Jahr, schon mal bis zu 10% ausgemacht haben. 18-10 ist auch noch positiv.


© Mag. Christian Vartian
www.gip-ag.ch



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