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Das "Japanrisiko" steigt

23.11.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Zum anderen schrumpft - aufgrund des demografischen Wandels - die japanische Erwerbsbevölkerung seit etwa Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts - und die Schrumpfungsrate nimmt zu. Dies wiederum spricht für eine Abnahme der gesamtwirtschaftlichen Produktionsleistung und eine Verschärfung der Verschuldungsproblematik.

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Quelle: OECD, Bloomberg


Japan ist seit 2011 keine "Exportnation" mehr, sondern ist zu einer "Importnation" geworden: Die heimische Güterversorgung hängt mehr denn je davon ab, dass der Yen als Anlagewährung akzeptiert wird; und die Japaner müssen immer mehr Inlandsgüter hingeben, um ihre Importe zu bezahlen. Mit anderen Worten: Sie werden ärmer.

Das akute "Japanrisiko" besteht darin, dass Vertrauensverluste eine Währungskrise auslösen könnten. Sollte zum Beispiel die Erwartung um sich greifen, die Bank von Japan werde mit ihrer Geldmengenvermehrungspolitik die Kaufkraft des Yen stark herabsetzen, kann eine Kapitalflucht aus dem Yen einsetzen. Solch eine Entwicklung könnte vermutlich sehr rasch in Gang kommen und ablaufen, weil wichtige Marktindikatoren - wie etwa die Zinssätze - von der Bank von Japan kontrolliert werden und daher aufkeimende Probleme nicht mit einem zeitlichen Vorlauf anzeigen können.

Die bisherige Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar - sie betrug von Ende 2012 bis heute mehr als 30 Prozent - hat dazu beigetragen, den Goldpreis, in Yen gerechnet, relativ stabil zu halten. Wenn die Bank von Japan ihre Monetisierungspolitik fortsetzt, sollte das nicht nur für eine weitere Yen-Abwertung sprechen.

Es könnte auch einem steigenden Goldpreis, und zwar in US-Dollar gerechnet, Vorschub leisten. Denn eine Verschlimmerung der japanischen Wirtschafts- und Finanzlage würde vermutlich auf die übrigen Volkswirtschaften durchschlagen - und die Rolle des Goldes als "ultimatives Zahlungsmittel" und "sicherer Hafen" wieder stärker in das Bewusstsein zurückbringen.

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© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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