Wie viel Luft hat der US-Aktienmarkt noch?
24.11.2014 | Robert Rethfeld
Wenn man die Frage nach der Bewertung stellt, sollte man mehrere Faktoren zu Rate ziehen. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist sicherlich ein guter Indikator. Das KGV zeigt an, inwieweit die Unternehmensgewinne der Bewertung am Aktienmarkt vorauslaufen oder hinterherhinken. Wenn die Bewertung der Aktienmärkte deutlich schneller steigt als das BIP eines Landes, muss es dann nicht zu Korrekturen an den Märkten kommen?
Mit Hilfe des Shiller KGV wird der Kurs des S&P 500 in Relation zum inflationsbereinigten Durchschnitts-KGV der vergangenen 10 Jahre gesetzt. Das Shiller-KGV stieg im Laufe des Jahres 2014 von 28,0 auf 29,5 Punkte an (folgender Chart).
Diese Kennziffer liegt oberhalb des "Normal"-Korridors, aber unterhalb der Bewertungen von 1929 und der Jahre 1998 bis 2002. Zum Erreichen des Hochpunktes des Jahres 2007 bei 32,5 wäre ein Anstieg von 10 Prozent erforderlich (rote Linie obiger Chart). Ein Shiller-KGV von knapp 30 ist nicht niedrig. Optimisten könnten allerdings darauf verweisen, dass die Überbewertung des Jahres 2007 bisher nicht erreicht wurde.
Werfen wir einen Blick auf die so genannte Q-Ratio. Diese wurde von Nobelpreisträger James Tobin eingeführt und unter dem Namen "Tobin’s Q" bekannt. Die Q-Ratio wird ermittelt, indem man den Marktwert eines Unternehmens (Aktienkapitalisierung plus Verbindlichkeiten) durch die Wiederbeschaffungskosten aller Vermögensgegenstände teilt. Man nennt dies Marktwert/Substanzwert-Verhältnis. Die Q-Ratio ist nicht nur eine wichtige Unternehmenskennziffer, sondern lässt sich auch für eine Volkswirtschaft bilden. Für die USA wird die Q-Ratio einmal pro Quartal von der Federal Reserve (Bericht Z.1) ermittelt.
Der letzte verfügbare Wert (1,10) bezieht sich auf das Ende des zweiten Quartals. Seither ist der S&P 500 und - damit die US-Marktkapitalisierung - weiter gestiegen. Die Q-Ratio sollte sich aktuell bei geschätzten 1,15 bewegen, da der Substanzwert aller Unternehmen dieser Entwicklung nicht ganz gefolgt sein dürfte. Ein Wert von 1,15 ist historisch hoch. Mit Ausnahme der Internet-Blase wurden Werte oberhalb von 1 in den vergangenen 115 Jahren nicht notiert. Die Q-Ratio zeigt eine Überbewertung der US-Unternehmen an.
Mit Hilfe des Shiller KGV wird der Kurs des S&P 500 in Relation zum inflationsbereinigten Durchschnitts-KGV der vergangenen 10 Jahre gesetzt. Das Shiller-KGV stieg im Laufe des Jahres 2014 von 28,0 auf 29,5 Punkte an (folgender Chart).
Diese Kennziffer liegt oberhalb des "Normal"-Korridors, aber unterhalb der Bewertungen von 1929 und der Jahre 1998 bis 2002. Zum Erreichen des Hochpunktes des Jahres 2007 bei 32,5 wäre ein Anstieg von 10 Prozent erforderlich (rote Linie obiger Chart). Ein Shiller-KGV von knapp 30 ist nicht niedrig. Optimisten könnten allerdings darauf verweisen, dass die Überbewertung des Jahres 2007 bisher nicht erreicht wurde.
Werfen wir einen Blick auf die so genannte Q-Ratio. Diese wurde von Nobelpreisträger James Tobin eingeführt und unter dem Namen "Tobin’s Q" bekannt. Die Q-Ratio wird ermittelt, indem man den Marktwert eines Unternehmens (Aktienkapitalisierung plus Verbindlichkeiten) durch die Wiederbeschaffungskosten aller Vermögensgegenstände teilt. Man nennt dies Marktwert/Substanzwert-Verhältnis. Die Q-Ratio ist nicht nur eine wichtige Unternehmenskennziffer, sondern lässt sich auch für eine Volkswirtschaft bilden. Für die USA wird die Q-Ratio einmal pro Quartal von der Federal Reserve (Bericht Z.1) ermittelt.
Der letzte verfügbare Wert (1,10) bezieht sich auf das Ende des zweiten Quartals. Seither ist der S&P 500 und - damit die US-Marktkapitalisierung - weiter gestiegen. Die Q-Ratio sollte sich aktuell bei geschätzten 1,15 bewegen, da der Substanzwert aller Unternehmen dieser Entwicklung nicht ganz gefolgt sein dürfte. Ein Wert von 1,15 ist historisch hoch. Mit Ausnahme der Internet-Blase wurden Werte oberhalb von 1 in den vergangenen 115 Jahren nicht notiert. Die Q-Ratio zeigt eine Überbewertung der US-Unternehmen an.