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Papiergeldmanöver in Europa und Japan

09.12.2014  |  Mack & Weise
Ende Oktober läutete der japanische Notenbankchef und beggar-thy-neighbour-Spezialist Kuroda mit der Ankündigung, die ohnehin schon beispiellosen Gelddruckaktivitäten der Bank of Japan noch weiter intensivieren zu wollen, eine weitere Runde im globalen Abwertungswettlauf ein. Nachdem dann der Yen in nur drei Wochen allein gegenüber dem Euro 5% einbüßte, trat EZB-Chef Draghi vor die Mikrofone, um zu verkünden, dem erst im September beschlossenen 1-Billion-Euro-Gelddruckprogramm (inkl. Negativzinsen) weitere Euro-Entwertungstaten folgen zu lassen.

Das Deflationsgespenst an die Wand malend, versprach er, "das zu tun, was wir tun müssen, um die Inflation und die Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es unser Auftrag verlangt!"

Ohne überhaupt die Auswirkungen der zuletzt beschlossenen unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen abzuwarten, werden die Märkte nun auf noch »unkonventionellere« Maßnahmen eingestimmt, was letztendlich auf die (verbotene) Finanzierung der Staatshaushalte per Druckerpresse via Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB hinausläuft!

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Diese Einladung, sich weiter ungehemmt zu den von der EZB garantierten historischen Niedrigzinsen verschulden zu können, werden gerade die reformunfähigen Club Med-Länder dankbar annehmen, so dass man gespannt sein darf, wer den Kampf um die wertloseste Währung der Welt am Ende für sich entscheiden wird.

In Japan, das bereits seit Jahrzehnten erfolglos versucht, seine strukturellen Probleme mit einer zunehmend per Druckerpresse finanzierten Staatsverschuldung lösen zu wollen, sieht die Lage dabei zweifellos am prekärsten aus.

Selbst das größte Papiergeldmanöver der jüngsten Zeit, die brachiale Bilanzexpansion der japanischen Notenbank um über 80% seit Ende 2012, bringt dort inzwischen keine positiven ökonomischen Effekte mehr - trotz eines drastisch abwertenden Yen! Im Gegenteil, dieser unter dem Fachbegriff "Abenomics" laufende geldpolitische Amoklauf konnte weder das Schrumpfen der Wirtschaftsleistung in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt verhindern (Q3: -1,6% p. a.), noch sorgte die Weichwährung - die Theorie der Währungskrieger widerlegend - für einen deutlichen Nachfrageschub nach japanischen Produkten.

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