Interview: Goldwert - Wie Zentralbanker Investoren verwirren
17.12.2014 | Andrew Hoffman
Einführende Worte: Andrew ("Andy") Hoffman, geprüfter Finanzanalyst, arbeitet seit Oktober 2011 für Amerikas ältesten, größten Edelmetallhändler, Miles Franklin, in der Funktion des Marketingchefs. Zehn Jahre lang arbeitet er als Analyst (für Banken und Anleger), hervorzuheben ist seine Arbeit als Ölsektoranalyst für Salomon Smith Barney von 1999 bis 2005. Seit 2002 beschäftigt er sich ausschließlich mit Edelmetallen; seit 2006 schreibt er gebührenfreie Berichte und Kommentare zu den Themen Gold, Silber, Makroökonomie. Bevor er zu Miles Franklin ging, arbeite er fünf Jahre lang als leitender Beauftragter für Investor Relations oder Berater für zahlreiche Bergbaufirmen. Seine Artikel findet man auf dem Miles Franklin Blog unter www.milesfranklin.com.
Daily Bell: Was für ein Monat für Gold! Was passiert hier?
Andy Hoffman: Man darf nie vergessen, dass heutzutage ALLE Märkte rund um die Uhr manipuliert werden. Nur so haben die Mächtigen überhaupt die Möglichkeit, ihr Fiat-Pyramidenspiel so lange am Laufen zu halten. Zu diesem Ziel werden die Märkte - Aktien oder Edelmetalle - "geschminkt", damit diese den gewünschten Eindruck hinterlassen.
Natürlich kooperieren hier nicht alle Märkte - Beispiel Rohölmarkt und US-Staatsanleihen. Und übrigens auch nicht die physischen Gold- und Silbermärkte, die eine ganz andere Geschichte erzählen als die gedrückten Papiermärkte. Im aktuellen Monat waren die papiergestützten Angriffe viel aggressiver, weil die herrschenden Kräfte Angst hatten, dass das Schweizer Referendum durchgehen könnte und die SNB 1.500 Tonnen Gold und mehr kaufen müsste.
Daily Bell: Das Schweizer Referendum endete aber in einer entscheidenden Niederlage. Was ist passiert?
Andy Hoffman: Kurz und knapp auf den Punkt gebracht: Selbst die “Schlausten 0,1% der Welt“ wurden mit Blick auf den Wert des Goldes durch Zentralbanken und Marktmanipulation soweit einer Gehirnwäsche unterzogen, dass sie das Schweizer Referendum für eine schlechte Idee hielten.
Das waren verdammt noch mal dieselben Leute, die es zugelassen hatten, dass die verfassungsrechtlich fixierte Golddeckung heimlich ausgehebelt wurde, wodurch die SNB 1.500 Tonnen ihres Goldes für weniger als 400 $ pro Unze verkaufen und den Schweizer Franken anschließend 2011 an den sterbenden Euro binden konnte - der in der Folge einen historischen Einbruch um 16% hinlegte und bald noch viel schlimmere Verluste hinnehmen wird.
Als Grund dafür wurde die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz genannt, allerdings wuchs das Schweizer BIP im Durchschnitt nur um magere 0,4% pro Quartal, weil die Lebenshaltungskosten so hoch sind. Es gab dieses Jahr sogar ein Referendum über die Anhebung des Mindestlohns auf 25 €/Stunde! Also: Die herrschenden Mächte führen die Schweizer weiterhin an der Nase herum; aber die werden das, das versichere ich ihnen, noch früh genug erkennen.
Daily Bell: Waren Sie enttäuscht über den Ausgang des Schweizer Referendums? Hatten Sie mehr erwartet?
Andy Hoffman: Ja, das war ich. Die ersten Umfrageergebnisse - noch bevor die eben angesprochene Propaganda und Marktmanipulation ausgeführt wurde - hatten noch für eine Annahme des Referendums gesprochen. Man hat tatsächlich vehement versucht, die Goldstimmung zu trüben; das ging so weit, dass sogar Ebay-Konto gesperrt wurde, auf dem Ausländer die “Ja"-Kampagne unterstützen konnten, zudem wurde dem Sprecher der “Ja-Bewegung“ der Auftritt in einer Fernsehdebatte untersagt.
Aus meiner Sicht war das die letzte Chance den herrschenden Mächten einen Schlag zu versetzen, bevor das Chaos richtig ausbricht. Aber damit ist man gescheitert.
Daily Bell: Weshalb haben die Schweizer aber so zahlreich gegen die Initiative gestimmt?
Andy Hoffman: Erstens habe ich große Zweifel an der Integrität des Wahlprozesses. Allerdings gibt es Beispiele dafür, dass es bei solchen Referenden schwere Stimmungsumschwünge innerhalb kurzer Zeit möglich sind - siehe Katalonien in Spanien.
Wenn wir aber unterstellen, dass die Wahl reibungslos verlief, so wurde die öffentliche Stimmung, wie eben schon erwähnt, immerhin durch massive Anti-Goldpropaganda und heftige Attacken auf die Edelmetallkurse beeinflusst.
Daily Bell: Hat sich die Schweiz verändert?
Andy Hoffman: Das Volk hat sich nicht verändert, aber zehn Jahre Zentralbankenmanipulation der Märkte haben selbst die in Finanzfragen Bewandertsten Menschen der Welt verwirrt. Die Schweiz ist im Grunde jetzt ein Vasallenstaat Europas.
Ich nehme aber an, dass sich die Schweizer wieder ihre Finanzneutralität zurückholen werden, wenn die nächste Krise einschlägt und die Euro-Franken-Kopplung zusammenbricht und mit ihr die aufgeblähten, insolventen Bilanzen der SNB.
Daily Bell: Was für ein Monat für Gold! Was passiert hier?
Andy Hoffman: Man darf nie vergessen, dass heutzutage ALLE Märkte rund um die Uhr manipuliert werden. Nur so haben die Mächtigen überhaupt die Möglichkeit, ihr Fiat-Pyramidenspiel so lange am Laufen zu halten. Zu diesem Ziel werden die Märkte - Aktien oder Edelmetalle - "geschminkt", damit diese den gewünschten Eindruck hinterlassen.
Natürlich kooperieren hier nicht alle Märkte - Beispiel Rohölmarkt und US-Staatsanleihen. Und übrigens auch nicht die physischen Gold- und Silbermärkte, die eine ganz andere Geschichte erzählen als die gedrückten Papiermärkte. Im aktuellen Monat waren die papiergestützten Angriffe viel aggressiver, weil die herrschenden Kräfte Angst hatten, dass das Schweizer Referendum durchgehen könnte und die SNB 1.500 Tonnen Gold und mehr kaufen müsste.
Daily Bell: Das Schweizer Referendum endete aber in einer entscheidenden Niederlage. Was ist passiert?
Andy Hoffman: Kurz und knapp auf den Punkt gebracht: Selbst die “Schlausten 0,1% der Welt“ wurden mit Blick auf den Wert des Goldes durch Zentralbanken und Marktmanipulation soweit einer Gehirnwäsche unterzogen, dass sie das Schweizer Referendum für eine schlechte Idee hielten.
Das waren verdammt noch mal dieselben Leute, die es zugelassen hatten, dass die verfassungsrechtlich fixierte Golddeckung heimlich ausgehebelt wurde, wodurch die SNB 1.500 Tonnen ihres Goldes für weniger als 400 $ pro Unze verkaufen und den Schweizer Franken anschließend 2011 an den sterbenden Euro binden konnte - der in der Folge einen historischen Einbruch um 16% hinlegte und bald noch viel schlimmere Verluste hinnehmen wird.
Als Grund dafür wurde die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz genannt, allerdings wuchs das Schweizer BIP im Durchschnitt nur um magere 0,4% pro Quartal, weil die Lebenshaltungskosten so hoch sind. Es gab dieses Jahr sogar ein Referendum über die Anhebung des Mindestlohns auf 25 €/Stunde! Also: Die herrschenden Mächte führen die Schweizer weiterhin an der Nase herum; aber die werden das, das versichere ich ihnen, noch früh genug erkennen.
Daily Bell: Waren Sie enttäuscht über den Ausgang des Schweizer Referendums? Hatten Sie mehr erwartet?
Andy Hoffman: Ja, das war ich. Die ersten Umfrageergebnisse - noch bevor die eben angesprochene Propaganda und Marktmanipulation ausgeführt wurde - hatten noch für eine Annahme des Referendums gesprochen. Man hat tatsächlich vehement versucht, die Goldstimmung zu trüben; das ging so weit, dass sogar Ebay-Konto gesperrt wurde, auf dem Ausländer die “Ja"-Kampagne unterstützen konnten, zudem wurde dem Sprecher der “Ja-Bewegung“ der Auftritt in einer Fernsehdebatte untersagt.
Aus meiner Sicht war das die letzte Chance den herrschenden Mächten einen Schlag zu versetzen, bevor das Chaos richtig ausbricht. Aber damit ist man gescheitert.
Daily Bell: Weshalb haben die Schweizer aber so zahlreich gegen die Initiative gestimmt?
Andy Hoffman: Erstens habe ich große Zweifel an der Integrität des Wahlprozesses. Allerdings gibt es Beispiele dafür, dass es bei solchen Referenden schwere Stimmungsumschwünge innerhalb kurzer Zeit möglich sind - siehe Katalonien in Spanien.
Wenn wir aber unterstellen, dass die Wahl reibungslos verlief, so wurde die öffentliche Stimmung, wie eben schon erwähnt, immerhin durch massive Anti-Goldpropaganda und heftige Attacken auf die Edelmetallkurse beeinflusst.
Daily Bell: Hat sich die Schweiz verändert?
Andy Hoffman: Das Volk hat sich nicht verändert, aber zehn Jahre Zentralbankenmanipulation der Märkte haben selbst die in Finanzfragen Bewandertsten Menschen der Welt verwirrt. Die Schweiz ist im Grunde jetzt ein Vasallenstaat Europas.
Ich nehme aber an, dass sich die Schweizer wieder ihre Finanzneutralität zurückholen werden, wenn die nächste Krise einschlägt und die Euro-Franken-Kopplung zusammenbricht und mit ihr die aufgeblähten, insolventen Bilanzen der SNB.