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Nach der Seitwärtsfalle kommt der Früh-Sommerschlussverkauf

21.04.2015  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick
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Planmäßig konnte sich der Goldpreis in den letzten vier Wochen zunächst deutlich erholen und erreichte bereits am 6. April mit 1.224,50 US$ das Hoch der Erholungsbewegung. Seitdem laufen die Kurse seitwärts um die Marke von 1.200,00 US$. Das Maximalziel der "Zwischenerholung" bei 1.240,00 US$ wurde klar verfehlt, denn die Bullen scheiterten letztlich schon an der Widerstandsmarke um 1.220,00 US$.

Die Seitwärtsfalle der letzten zwei Wochen ist für diese Jahreszeit typisch. Ganz ähnlich lief es auch im letzten Jahr ab. Aktuell stehen sich Bullen und Bären an der psychologischen Marke von 1.200,00 US$ gegenüber, ohne dass eine der beiden Parteien bisher durchsetzen konnte. Da übergeordnet der Abwärtstrend weiterhin intakt ist, bleiben die Bären aber natürlich im Vorteil.


Gold Monatschart:

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Da der logarithmische Monatschart nur einmal pro Monat eine Kerze erzeugt, tut sich im vierwöchigen Analyserhythmus natürlich nicht all zu viel. Dennoch ist ein regelmäßiger Blick auf das "große Bild" wichtig.

Nach wie vor steckt der Goldpreis hier in einer Korrektur. Die langjährige Aufwärtstrendlinie wurde im September 2014 unterschritten und damit gebrochen. Im Januar 2015 folgte der Anlauf bzw. Test dieser ehemaligen Unterstützung von unten, welcher aber klar scheiterte. Dadurch wurde ein erneuter Abverkauf provoziert, welcher die Goldnotierungen zuletzt bis an das untere Bollinger Band (1.142,24 US$) drückte. Diese Unterstützung konnte aber bis dato halten. Überhaupt laufen die Bollinger Bänder seit fast einem halben Jahr seitwärts.

Das obere Bollinger Band wurde zuletzt im November 2011 kurz touchiert! Allein dieser Umstand erklärt wie massiv überverkauft der Goldpreis auf dem Monatschart ist und das eine Gegenbewegung nach oben langsam aber sicher fällig wird. Dennoch wollen wir nicht vergessen, dass Kurse tiefer fallen können als sich das die meisten Marktteilnehmer vorstellen können und dass auch nicht zwingenderweise auf eine derart überverkaufte Situation ein neuer Bullenmarkt folgen muss.

Die nächste wirklich tragfähige Unterstützung liegt weiterhin um die psychologische Marke von 1.000,00 US$. In diesem Bereich liegt das parabolische Hoch vom März 2008 bei 1.037,00US$. In der Folge benötigte der Goldpreis damals eineinhalb Jahre und vier Anläufe bevor die Marke von 1.000,00 US$ letztlich nachhaltig überwunden werden konnte.

Klassischerweise werden ehemalige Widerstände zu starken Unterstützungen. Insofern bleibt der Bereich um 1.000,00 US$ das logische Ziel des laufenden Bärenmarktes.

Muss der Goldpreis noch bis in diesen Bereich weiter fallen? Natürlich nicht, alles ist möglich und auch das Gegenteil, gesund wäre es aber schon, denn diese große runde und vor allem psychologische Marke liegt auf dem Goldmarkt wie Blei. Ein zunächst katastrophal erscheinender Panikausverkauf bis auf etwa 1.035,00 US$ könnte sich daher im weiteren Verlauf als der große Befreiungsschlag entpuppen und den Goldmarkt wieder den Bullen übergeben.

Im großen Bild lässt sich die vierjährige Korrektur nämlich auch als eine bullische Flagge interpretieren. Nach Abschluss dieser potentiellen Formation wären Kursziele jenseits von 5.000,00 US$ keine Utopie, sondern lassen sich bereits jetzt charttechnisch belegen. Noch fehlt aber jegliche Bestätigung für diese Formation. Erst ein Anstieg über 1.500,00 US$ bringt hier nachhaltig Klarheit.

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Alle regelmäßig beobachteten Indikatoren bewegen sich auf mehrjährigen Tiefstständen. So notiert der extrem tiefe "MACD"-Indikator auf einem ähnlich überverkauften Niveau wie Ende der Neunziger Jahre, ein Kaufsignal lässt aber weiterhin auf sich warten. Immerhin dreht das dazugehörige "MACD"-Histogramm erstmals seit über drei Jahren wieder in den positiven Bereich. Der "RSI"-Indikator hingegen verharrt im Bärenmarktmodus, während die Stochastik leider schon wieder nach unten abdreht und damit auf Sicht der nächsten Monate ein neues Verkaufssignal generiert hat.

Insgesamt bleibt der Monatschart bearish, Kurse oberhalb von 1.290,00 US$ würden das Bild aber deutlich aufhellen.


Gold in USD Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart sticht vor allem die Serie tieferer Hochs ins Auge. In Verbindung mit der Unterstützungszone um 1.180,00 US$ lässt sich daraus ein absteigendes Dreieck mit einem Kursziel von knapp unter 1.000,00 US$ ableiten. Allerdings wurde die Unterstützungszone um 1.180,00 US$ bereits zweimal unterschritten, ohne dass sich die Bären nachhaltig durchsetzen konnten. Je länger die Unterstützungszone hält umso mehr läuft den Bären die Zeit weg.

Gleichzeitig sind mehrmalige Fehlausbrüche vor der eigentlichen Bewegung keine Seltenheit, vor allem dann nicht, wenn viele Marktteilnehmer auf den Ausbruch (in diesem Fall nach unten) gewettet haben und ihre Positionen dann aber schnell glattstellen müssen, sollte der Ausbruch nicht an Fahrt gewinnen. Ein dritter Rutsch unter die 1.180,00 US$ dürfte jedenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit zu neuen Tiefs unterhalb von 1.140,00 US$ führen.

Vermutlich würde damit auch der lange erwartete finale Abverkauf in Richtung 1.035,00 US$ eingeleitet. Auf der Oberseite hingegen hätten die Bullen derzeit bis etwa 1.285,00 US$ Platz ohne den übergeordneten Abwärtstrend zu brechen. Hier verläuft auch das obere Bollinger Band (1.284,50 US$).

Die Indikatoren helfen momentan nur bedingt weiter, denn der "MACD"-Indikator liefert aktuell kein klares Signal, ebensowenig der "RSI"-Indikator. Immerhin hat die Stochastik Mitte März ein Kaufsignal generiert.

Zusammengefasst überwiegen auf dem Wochenchart weiterhin die negativen Tendenzen.



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