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USA - quo vadis? Auf den Spuren von UK…

29.04.2015  |  Folker Hellmeyer
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Hierzu trug besonders die Komponente neue Aufträge bei, die zwar mit -6 immer noch im Bereich der Kontraktion liegt, aber deutlich gegenüber dem Vormonat zugelegt hat (März -13).

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Was steht heute auf der Agenda?

Euroland: Neben harten Zahlen (Entwicklung der Geldmenge, Kreditvergabe im Privatsektor) erwarten wir Stimmungsbarometer (Wirtschaftsvertrauen der Dienstleister und aus dem verarbeitenden Gewerbe). Hier erwarten wir keine neuen Erkenntnisse, aber die besser als gedachte wirtschaftliche Entwicklung hebt die Stimmungslage.

Aber zurück zu den USA:

Mit Überraschungspotenzial ausgestattet sind die BIP Zahlen aus dem ersten Quartal. Heute erwartet uns die erste Schätzung. Es könnte turbulent werden. Zwar haben auch viele unserer Kollegen inzwischen ihre Erwartungen deutlich herunter geschraubt und rechnen nur noch mit ca. 1,0 Prozent Wirtschaftswachstum.

Aber selbst diese - für US-Verhältnisse - schwache Zahl könnte noch immer zu hoch angesetzt sein. Wir verweisen hier gerne auf den GDPnow Tracker der FED Atlanta veröffentlicht. Das errechnete Wachstum liegt hier im mikroskopischen Bereich (0,1% Jahresrate).

Eine Negativ-Überraschung könnte die Euro-Stärke der letzten Tage forcieren und uns deutlich über die psychologisch wichtige 1,10-Marke in EUR/USD bringen.

Aber damit ist es noch nicht getan. Heute Abend erwarten wir die Zinsentscheidung der US-Notenbank FED. Hierbei ist davon auszugehen, dass auch die BIP-Zahlen aus dem ersten Quartal berücksichtigt werden. Hierbei wird aber nicht auf eine Änderung des Zinses spekuliert, sondern sehr stark darauf geachtet, wie die Notenbanker die aktuelle Lage und die Aussichten beurteilen.

Die mehrheitlich enttäuschenden Zahlen des zurückliegenden Quartals machen ein vorsichtigeres Vorgehen der Notenbank immer wahrscheinlicher. Bisher ist die Erwartungshaltung immer noch sehr hoch, dass die FED im Spätsommer bzw. Anfang des Herbstes eine erste Zinserhöhung vornehmen wird.

Signale in diese Richtung lassen die Renditen steigen. Tritt die Notenbank in ihrem Kommuniqué auf die Bremse, werden dagegen die Aktienkurse weiter zulegen können.

Wie schwer eine Zinswende sein kann, können wir in UK beobachten. Trotz höheren Wachstums als in USA und in Kontinentaleuropa sind der Bank of England die Hände gebunden. Die letzten BIP Daten aus dem ersten Quartal konnten nicht überzeugen und enttäuschten die Erwartungen.

Die Entwicklung ist nicht Besorgnis erregend, aber trotz Subventionierung durch die niedrigen Energiepreise entwickelt sich die Wirtschaft nicht wie erhofft. Die Bank of England zeigt sich angesichts der niedrigen Inflation ohnehin deutlich distanzierter als noch in den letzten Monaten.

Von steigenden Zinsen ist überhaupt keine Rede mehr. Angesichts der angespannten politischen Situation, bei der Parlamentswahl am 7. Mai droht ein Patt zwischen den beiden größten Parteien.

Natürlich lassen sich die Erkenntnisse aus dem Vereinigen Königreich nicht auf die USA übertragen, aber der globale Druck den die Notenbanken ausüben zwingt die FED neben eigenen Zielen förmlich zur Beibehaltung der bisherigen expansiven Politik.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 - 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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