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Zuspitzung

08.06.2015  |  Christian Vartian
Der IWF ließ diese Woche durch seine Vorsitzende C. Lagarde dem FOMC der US-Zentralbank ausrichten, dass aufgrund der weltweit nicht vorhandenen Inflation eine Verschiebung der Zinserhöhung der US- Zentralbank auf 2016 sinnvoll sei.

Ein einmaliges Ereignis, mehr als eine Einmischung.

Ob deshalb und um wegen der "Datengetriebenheit" der US- Zentralbank dieser ein Argument gegen den IWF zu geben viel besser als erwartete US-Beschäftigungsdaten herauskamen, wissen wir nicht, wir wissen nur, dass sie herauskamen.

Die US-Zentralbank hat damit einen Grund, exakt nicht zu tun, was der IWF möchte und ggf. schon am 16/17.6. die Zinsen zu erhöhen. Ohnehin wäre ein damit verbunden steigender USD weniger katastrophal für die weltweite Liquiditätssituation als wenn er nicht stiege. Siehe dazu die ausführliche Erklärung des aufgrund des neuen Zinsgefälles neuen Carry-Trade-Effektes.

In Wirklichkeit steigen die Zinsen längst, die Renditen gehen nach oben, die Kurse der Anleihen gehen nach unten, im EUR-Raum kommt verschärfend hinzu, dass die Kurse der Staatsanleihen trotz eines laufenden Ankaufprogrammes der EZB sinken.

Selbstverständlich sinkt die M2v (Umlaufgeschwindigkeit des Geldes) weiter, hat das Niveau der großen Depression bereits unterschritten und sie ist es, mit welcher man die M2 Menge multiplizieren muß, um zur Wirkung zu gelangen. (Weswegen die steigende M2 nichts aussagt). Dass der privatbankliche Kreditgeldmultiplikator auch aufgrund von Regulierungen wie Basel III und vor allem wegen Deflationserwartung eingeschlafen ist und das Aggregat M3 daher einschläft, kommt erschwerend hinzu.

In der Folge sanken Aktien, Anleihen und Rohstoffe und Edelmetalle gleich alle gemeinsam.

Palladium konnte seine sonst so stoisch gespielte Rolle nicht ausspielen, es eilte nämlich eine Meldung zu den Fondsmanagern - nicht aber zum Publikum: Clean Diesel Technologies (CDTI) berichtete, dass ihre Spinel Technology Unterflurkatalysatoren bei zwei Tests mehr als 90% der sonst benötigten PGM Menge einsparten und trotzdem funktionierten.

Wir gaben unseren Kunden die Nachricht sofort, noch bevor sie zu den Hedge Fonds kam und Absicherungen wurden gesetzt. Letztlich sank dann Palladium aber auch nicht mehr als Silber, die Hälfte der Hedge Fonds hatte es falsch verstanden - Dieselkatalysatoren verwenden Feinplatin und nicht Palladium - die andere Hälfte nicht wahrgenommen und bloß Palladium verkauft, weil Aktien und Edelmetall, seine beiden Attraktoren also, gemeinsam sanken.

Aufpassen muß man bei solchen Nachrichten aber schon, uninformierte können leicht fälschlich einen Wasserfall aus so etwas veranstalten.

Wer weiteres Schlimmes vermeiden wollte, braucht massives QE wie 2010 und das in den USA und in China und zu Europa und Japan dazu und eine positive Inflationserwartung und ein Inflationsziel von 5%, das auch erreicht wird. Nullzinsen sind aber nicht erforderlich.

Man will aber nicht, lieber lässt man die eigenen Staatsanleihen sinken.


Hier eine Detailanalyse zur Liquidität:

Die Situation ist eine Blockade. Auslöser der Blockade selbst ist die EZB, sie ist aber nicht die Ursache. Die Ursache liegt bei den USA und China. China verbietet den USA das weitere, für die USA traditionelle Inflationieren ab September 2011. Es tut dies auch im Inland und dort bricht es langsam zusammen. Derzeit “called” Bill Gross zum Short of a Lifetime gegen Chinesische Aktien.

Die USA müssten daher jetzt entweder:

a) Die Zinsen wirklich anheben, das führt zu einem Zufluß in den USD und die Aktienmärkte, belebt zu einem gewissen Teil die Teile der US- Wirtschaft, die vom Kapitalimport leben (Finanz, Bau, Immobilien)

b) QE4 auflegen und neue USD schaffen.

x) Bleibt die Blockade bestehen, droht ein ernsthaftes Deflationsloch. Staatsanleihen sinken bereits auf breiter Front, auch mit den Aktien im Gleichklang, völlig atypisch. Die Deutschen Bunds sinken übrigens TROTZ eines aktiven Kaufprogramms der EZB, ein noch nie gesehenes Phänomen.



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