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Nervosität an Märkten hält an

10.06.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1305 (07.51 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1215 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.62. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.0504.

Das Bewegungsmuster der letzten Tage bleibt uns erhalten. Während die Anleiherenditen weiter ansteigen (10 Jahres Bundrendite wieder über 1 Prozent) und der Bundfuture-Kurs analog unter 150,00 Prozent absackte, knackte der DAX die 11.000 Punkte Marke und fiel sogar zeitweise auf unter 10.900 Zähler. Danach setzte zwar eine Erholung ein, aber die 11.000-Marke bleibt hart umkämpft. Es regiert Risikoaversion, wobei aber die Aktien relativ gesehen immer noch besser wegkommen als Anleihen.

Unbeeindruckt zeigt sich dagegen der Euro, der sich aber deutlich über 1,12 gegenüber dem US-Dollar hält. Die seit Anfang des Monats eingeläutete Erholung wird auf erhöhtem Niveau oberhalb von 1,10 konsolidiert. Die Stärke ist Ausdruck von Zuversicht, dass die Eurozone auf Sicht eine Lösung (und das muss nicht zwingend der Verbleib Griechenlands in der Staatengemeinschaft sein) erreicht.


Wo sind die Rufe nach der Parität?

Auf der anderen Seite zweifeln immer mehr Marktteilnehmer aber an der angekündigten US-Zinswende. Auch die großen Medien lancieren aktuell fragende Artikel. Wir freuen uns über diese Entwicklung und bleiben bei unserer zementierten FED-Skepsis. Die im Markt aufkeimende Hoffnung auf eine zeitnahe Zinswende (akt. September) nach einem erneut quantitativ starken Arbeitsmarktbericht am letzten Freitag konnte sich vorerst nicht durchsetzen. Es mehren sich - trotz vermeintlichem Herbsttermin - Zweifel an der möglichen Umsetzbarkeit (Hebel in Kreditvergabe größer als 2008!) der Ankündigungen.

Die Markterwartungen driften weiter auseinander, was auch die Positionierungen in den Futures zeigen. So lange aber keine belastbare Lösung im Schuldenstreit gefunden ist, sind aber Wechselkurse oberhalb von 1,1450 wohl das Ende der Erholung.

Gegenüber dem Yen lassen sowohl als auch Euro und Dollar Federn. Nachdem sich Notenbankchef Kuroda zu der Bank-of-Japan Politik geäußert hatte, dass man den Zielwert für die Inflation wie geplant erreichen werde (nächste MwSt.-Erhöhung von 8 auf 10% soll in 2017) kommen. Weitere Schritte seien erst einmal nicht geplant. Nach gemischten Signalen aus der Wirtschaft überraschte der Maschinenbausektor mit starken Zahlen. Einen deutlichen Auftragszuwachs melden Japans Maschinenbauer. Die Neuaufträge lagen zuletzt 3,8 Prozent über dem März Wert. Auch im Jahresvergleich lagen die Neubestellungen mit 3,0 Prozent deutlich über den bisherigen Werten.


Auch eine Einbahnstraße kann Kurven haben…

Fundamentale Einflüsse bleiben in dieser Woche Mangelware und sind in die zweite Reihe gedrängt. Heute sehen wir ein Datenpotpurri aus UK, bevor es Morgen noch einmal spannender wird und wir die wichtigen US-Einzelhandelsumsätze gemeldet bekommen (14.30 Uhr).

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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