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Euro profitiert von Sitzung des Offenmarktausschusses

18.06.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1365 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1206 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 122.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.0460.

Das Thema Griechenland beschäftigt heute die Finanzminister der Eurogruppe. Diese unendliche Geschichte bewegt die Märkte trotz hohen Sättigungsgrads weiter. Bezüglich der Erfahrungswerte in diesem Disput sind hohe Erwartungen an eine zügige Lösung mutig. Dennoch ist eine Lösung fraglos jederzeit möglich, denn die Rechnung dieser Politik zahlt die kleine Frau und der kleine Mann in Griechenland. Das wissen auch die Herren Tsipras und Varoufakis.

Die Sitzung des Offenmarktausschusses lieferte bezüglich der Zinspolitik das erwartete Ergebnis.

Es kam zu keiner Zinserhöhung. Die Bedingungen seien für eine Zinserhöhung noch nicht erfüllt. Der weitere Pfad sei von den aktuellen Wirtschaftsdaten abhängig. Man werde von Sitzung zu Sitzung entscheiden. Internationale Entwicklungen würden in der Zinspolitik berücksichtigt.

Die Datenabhängigkeit in der Frage der Zinswende liefert recht eindeutige Signale bezüglich des US-BIP und der noch vor kurzem unerwarteten Eintrübung.

Die Wachstumsprognose für das Laufende Jahr wurde deutlich von bisher 2,3% - 2,7% auf 1,8% - 2,0% angepasst. Wie sind diese BIP-Daten einzuwerten?

Werfen wir einen Blick auf Fakten:

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Anders ausgedrückt sieht der Offenmarktausschuss trotz des schwächsten Wachstums seit 2011, das nicht ansatzweise vom FOMC oder dem Mainstream erwartet wurde und nach unserer Analyse auf strukturelle Probleme zurückzuführen ist und deswegen von uns prognostiziert wurde, Raum für eine Zinswende in den USA in den kommenden Jahren.

Revision des mittleren Werts (Median) der Fed Funds Prognosen seitens des FOMC

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Wir nehmen diese Sichtweisen des FOMC zur Kenntnis und verweisen darauf, dass die Zinswende bereits vor 12 Monaten in der Umsetzung vom Markt erwartet wurde und der Markt seit mehr als 18 Monate dieses Thema zu Gunsten des USD diskontiert. Ergo ist die sich nach dem FOMC-Treffen ergebende USD-Schwäche sachlich fundiert. Intern wollen die Kollegen gerade den Begriff "Marketing" intensiv diskutieren ….


Verbraucherpreise Eurozone

Das Thema Deflation in der Eurozone verliert deutlich an "Sex Appeal" und damit an Marktwirkung. Es wirft definitiv in zarten Ansätzen Fragen bezüglich der Dauerhaftigkeit und de Volumens der EZB-Ankäufe auf. Das ist aber kein kurzfristiges, sondern ein mittel- bis langfristiges Thema.

Zu den Fakten:

Die Verbraucherpreise verzeichneten per Mai im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,3%. Damit stellte sich innerhalb von nur fünf Monaten eine Zunahme der Verbraucherpreise um 0,9% (von -0,6% auf +0,3%) ein! Das Preisniveau von November 2014 ist damit wieder erreicht. War das von dem Markt und der EZB erwartet worden?

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Die Kernrate (endogener Inflationsdruck) legte im Mai um 0,1% zu. Hier lag die Jahresveränderungsrate bei 0,9% nach 0,7%.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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