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Tech als Stolperstein

13.07.2015  |  Robert Rethfeld
in den vergangenen Jahren trat im Computer-Markt eine Sättigung ein. Seit dem Jahr 2012 fallen die PC-Verkäufe auf weltweiter Basis. Wurden im Jahr 2011 circa 370 Mio. PCs verkauft, so dürfte es im Jahr 2015 etwa 275 Mio. sein. Diese Zahl ergibt sich aus den schwachen Verkäufen im ersten und zweiten Quartal 2015.

Der Rückgang seit dem Jahr 2011 beträgt 25 Prozent. Die PC-Verkäufe befinden sich in einem Bärenmarktmodus.

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Per Definition sind in diesen Verkäufen die traditionellen Endgeräte PC und Notebook enthalten. Man könnte anmerken, dass PCs und Notebooks sukzessive durch Tablets und Smartphones ersetzt werden. Aber auch der Tablet-Markt stagniert nach anfänglichen Erfolgen. Die Research-Firma IDC nimmt für 2015 eine Zunahme von nur 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.

Bleibt der Smartphone-Markt. Im Jahr 2015 dürften 1,45 Milliarden dieser Geräte verkauft werden, ein Wachstum von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2014 hatte das Wachstum noch 25 Prozent betragen. Die Wachstums-Kurve flacht deutlich ab. Der zunehmend gesättigte chinesische Markt soll laut IDC lediglich um 2,5 Prozent zunehmen. Indien und Indonesien - Länder mit hohem Bevölkerungswachstum - gelten hingegen als Wachstumstreiber.

Ursprünglich plante Microsoft, den Support für das Betriebssystem Windows XP bereits Jahr 2011 wegfallen zu lassen. Zwar wurde die Frist bis zum endgültigen Ende des Supports im Jahr 2014 immer wieder verlängert, aber durch die frühe Ankündigung im Jahr 2009 entstand in den Jahren 2010 und 2011 Ersatzbedarf. Seither ist der Kaufdruck in der PC-Welt weggefallen. Weder Windows 8 noch das neue Windows 10 verlangen erhöhte Anforderungen an die Hardware.

Die Geräte werden länger benutzt. Die wichtigsten Komponenten eines PCs sind auf eine Haltbarkeit von 10 Jahren ausgelegt. Eine Firma, die sich im Rahmen des Upgrades auf Windows 7 im Jahr 2010 einen neuen Büro-PC zulegte, hat möglicherweise erst im Jahr 2020 Ersatzbedarf.

Der Nasdaq 100 Index befindet sich an einem wichtigen Hindernis, nämlich dem Allzeithoch aus dem Jahr 2000. Der Index vervierfachte sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre.

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Die IT-Branche macht 55 Prozent der Marktkapitalisierung des Nasdaq 100 aus. 42 der 100 Unternehmen - angeführt von Apple und Microsoft - subsummieren sich darunter.

Vor drei Jahren, als die PC-Verkäufe zu fallen begannen, kam der Abgesang auf die Techindustrie sicherlich zu früh. Das Tablet- und Smartphone-Geschäft befeuerte die Industrie weiter. Jetzt aber stellt sich diese Frage durchaus. Denn ein rückläufiger PC/Notebook-Markt, ein stagnierender Tablet-Verkauf sowie das Erreichen einer Sättigungsgrenze im Verkauf von Smartphones in China ergeben in der Kombination vergleichsweise schwierige Aussichten für die Technologie-Branche.

Der technologische Fortschritt stoppt nicht. Insbesondere mit dem Thema "Virtuelle Realität" und Produkten wie der "Oculus Rift" oder der "Microsoft HoloLens" dürfte sich zusätzliche Geschäftsfelder auftun. Schon jetzt trainieren die Quarterbacks der US-American Football Liga NFL mit diesen Geräten, um sich Spielzüge einzuprägen und Reaktionen der gegnerischen Mannschaft zu antizipieren. In den kommenden Jahren dürften Oculus Rift und Co. auch bei den europäischen Top-Clubs Einzug halten. So ließen sich Standardsituationen wie Eckbälle und Freistöße in die Hirne der Fußballer eingravieren.

Denkbare weitere Möglichkeiten könnten das Proben einer Rede vor Publikum sein oder auch die Möglichkeit, sich virtuell durch sein zukünftiges Haus und sogar das Neubaugebiet zu bewegen. Die Grenzen für solche Anwendungen sind kaum ausgelotet.

Oder nehmen Sie die Apple Watch. In den vergangenen Jahren nahm der Trend zur Selbstmessung- und Selbstüberwachung an Fahrt auf. Ob von Firmeninteressen induziert oder von sport-, diät-, und gesundheitsaffinen Zeitgenossen gefordert, sei dahingestellt. Häufig ist es beides. Häufig beginnt ein Trend im Extrembereich (z.B. Überwachung der Werte im Leistungssport), bevor er sich verbreitert.


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