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Lieber IWF … - US-Daten: Winterstürme im Sommer?

15.07.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0995 (07.59 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0967 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.75. EUR-CHF oszilliert bei 1.0401.

Der IWF bemüht weiter die Schuldenschnittkeule: Weiß eigentlich die linke Hand im IWF, was die rechte Hand macht? Wie glaubwürdig ist der IWF?

"Sportlich" werden aktuelle rezessive Tendenzen, die Ausdruck der temporären politischen Krise in Athen sind, extrapoliert. Das ist im Zweifelsfall unter wissenschaftlichen Aspekten äußerst ambitioniert.

Die jüngste Erfahrung des Konjunkturaufschwungs per 2014, der selbst noch im IMF World Economic Outlook per April 2015 für das Jahr 2015 auf welcher Basis auch immer "sportlich" fortgeschrieben wurde, wird ignoriert.


Zu den Fakten:

Im World Economic Outlook April 2015 prognostizierte der IWF für Griechenland per 2015 ein Wachstum in Höhe von 2,5% und per 2016 eine Expansion der Wirtschaft um 3,7%. Bezüglich des strukturellen Haushaltsdefizits (Primärhaushalt konjunkturell bereinigt) Griechenlands lag man bei dem IWF per April 2015 (Fiscal Monitor) noch bei +5,7% des BIP.

Hier passen Dinge auch nicht ansatzweise zusammen. Das hat nichts mit belastbarer Analyse zu tun. Bestenfalls ist es eine Extrapolation basierend auf einer aktuellen Extremsituation. So etwas ist nicht zulässig. Wem nützt denn diese Wendung des IWF? Die Frage, ob es Ausdruck politischer Einflussnahme ist, sollte auch nicht ausgeschlossen werden.

Die aktuelle unerwartete "Underperformance" der US-Konjunktur mit Implikationen für die Wahrscheinlichkeit der US-Zinswende ließe sich damit natürlich trefflich aus dem Fokus nehmen …

Wir wiederholen, was wir gestern zu diesem Themenkomplex schrieben: Fakt ist, dass Griechenland im laufenden Jahr weniger Zinsen auf die Staatsschuld zahlt als im Jahr 2005! Ergo, der Blick auf die Staatschuldenquote reicht nicht aus, die Schuldentragfähigkeit ist der entscheidende Aspekt.


Eurozone: Licht und Schatten bezüglich der Erwartungshaltung


Der deutsche ZEW-Index setzte gegenüber der Erwartungshaltung positive Akzente. Der Sentimentindex sank per Juli von zuvor 31,5 auf 29,7 Punkte. Die Prognose war bei 29,0 Zählern angesiedelt. Der Index markiert damit den schwächsten Wert seit November 2014. Der Chart verdeutlicht, dass die Lage nicht als kritisch einzustufen ist.

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Der ZEW-Lageindex legte wider die Erwartungen per Juli von zuvor 62,9 auf 63,9 Punkte zu. Lier lag die Prognose bei 60,0 Zählern. Der Chart verdeutlicht, dass der Lageindex sich auf komfortablem Niveau bewegt.

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Die Industrieproduktion der Eurozone verfehlte per Berichtsmonat Juni im Monatsvergleich mit -0,4% die bei +0,2% angesiedelten Erwartungen. Im Jahresvergleich stellte sich der Anstieg auf 1,6% (Prognose 1,9%) nach zuvor +0,9%.


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