Bandbreiten bleiben Trumpf - Tag der Einkaufsmanager
24.07.2015 | Folker Hellmeyer
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Der Euro hat es sich in den vergangenen Wochen bequem gemacht - die Bewegungen verlaufen in Bandbreiten zu den Fremdwährungen, immer wenn sich neue Muster abzuzeichnen scheinen, geht es nach einem kurzen Ausflug zurück in die alte Range.
Momentan sehen wir einen wieder erstarkten Euro bis hin zur 1,1000-Marke, obwohl es weder Nachrichten noch bemerkenswerte Zahlenveröffentlichungen gab. Gegenüber dem Pfund ist es leicht nachvollziehbar, denn hier lagen die zuletzt veröffentlichten Einzelhandelsumsätze unter den Erwartungen und auch der MPC genannte Notenbankrat zeigte sich nicht auf Andeutungen oder gar einen Zinstermin im letzten Protokoll fokussiert.
Gegenüber dem Dollar fällt da eine Erklärung der Eurostärke schon schwerer, besonders nachdem in den Anfang der Woche die 1,0800-Schwelle häufiger angetestet wurde und ein Rücksetzer in Richtung der Jahrestiefs unter 1,0500 immer wahrscheinlicher erschien.
Nun ja, es bleibt festzuhalten, dass es wohl bis zur Verkündung der Einigung über ein drittes Hilfspaket und (noch) direkterer Kommunikation der FED (vielleicht schon auf der Sitzung nächste Woche?) dauern wird, bis EUR/USD seine Comfort-Zone 1,08-1,14 verlassen dürfte.
Strukturelle Informationen liefern uns heute nach einer unspektakulären Datenwoche erstmals die Einkaufsmanagerindizes für Frankreich (bereits veröffentlicht und enttäuschend), Deutschland (stabil erwartet) und Eurozone (stabil, aber die Frage wie die Peripherieländer performen kann hieraus abgeleitet werden).
In Verbindung mit schwachen Vorgaben aus USA und Asien, wo die Märkte nach enttäuschenden China-Einkaufsmanagerindizes (5x hintereinander unter der Wachstumsschwelle) nachgaben, ist auch heute damit zu rechnen, dass die europäischen Märkte den Fokus nach unten richten.
Mit -7,1 Punkten fiel das Verbrauchervertrauen im Juli schwächer aus als prognostiziert. Experten hatten mit einem Rücksetzer von 0,7 Zählern gerechnet, also auf nur -6,3 Punkte. In der gesamten Europäischen Union ging das Vertrauen um 1,6 Zähler auf -4,9 Punkte zurück.
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Sehr starke Arbeitsmarktzahlen brachten vorübergehend den US-Dollar zurück auf die Gewinnerstraße, was aber nur von kurzer Dauer war. In der zurückliegenden Woche gab es nur 255.000 neue Arbeitslosenhilfeanträge, so wenige wie zuletzt in 1973 nicht mehr. Man rechnet damit, dass u.a. aufgrund der starken Nachfrage viele US-Autofabriken nicht vorübergehend geschlossen haben, wie sonst in den Sommermonaten üblich, um die Bänder für das neue Modelljahr umzurüsten.
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Noch ein Wort zu China … Viele zweifeln an der Punktlandung des BIP im zweiten Quartal von 7,0 Prozent, besonders da die Industrie schwächelt und die Wachstumsphantasie kurzfristig nicht viel Potenzial bietet. Weg von der Werkbank der Welt hin zu einer binnenlastigen Konsumgesellschaft lautet der aktuelle 5-Jahres-Plan. Zweifel sind kurzfristig angebracht, wie andere Daten zeigen.
Der Chart zeigt (schwarze Linie), wo der aktuelle Stromverbrauch Chinas im Vergleich zu den Vorjahren liegt. Im 2015 liegt die Zunahme des Stromverbrauchs auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren! China Energy News spricht davon, dass der Energieverbrauch der Hauptindikator für verlangsamtes Wachstum im Land ist.
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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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