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Der Eiertanz um die US-Zinspolitik

27.07.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1008 (07.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0926 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 135.88. EUR-CHF oszilliert bei 1.0570.

Die Gespräche zwischen der Quadriga und Griechenland beginnen in Kürze. Ein Zeitrahmen von vier bis zu maximal acht Wochen ist realistisch.

Je schneller Einigungen erzielt werden, desto schneller kann es zu einer Stabilisierung der griechischen Ökonomie kommen und damit zu einer Entspannung für die Menschen vor Ort.

Das Thema der Planungen bezüglich einer Parallelwährung und der Einführung der Drachme machen derzeit die Runde und Empörung ist die Folge.

Fakt ist, dass ein Verhandlungsstil Tsipras/Varoufakis eine Notfallplanung in der Hinterhand erforderlich macht. Alles andere wäre unprofessionell. Fakt ist, dass diese Notfallplanung nur Theorie und nicht Praxis war und ist. Ergo sollten diese „Nachrichten“ auf den weiteren Prozess keinen wesentlichen Einfluss ausüben.

Der "Eiertanz" um die US-Zinspolitik setzt sich weiter fort.

In der schwächsten Konjunkturphase seit 2012 will die US-Zentralbank weiter an der Zinsschraube drehen. Von uns schallt ihr ein freundliches "Chapeau" entgegen.

Die US-Federal Reserve hat versehentlich vertrauliche Einschätzungen ihrer Experten veröffentlicht, die ein langsameres Wirtschaftswachstum prognostizieren. Auch rechnen die Mitarbeiter in diesem Jahr mit einer Zinserhöhung um 0,25 Punkte und einer weiter niedrigen Inflation in den kommenden fünf Jahren.

Passt die Zinserhöhungsagenda eigentlich zu dem Mandat für angmessenes Wachstum zu sorgen?

Werfen wir diesbezüglich einen Blick auf den Absatz neuer Eigenheime in den USA: Per Berichtsmonat Juni sank der Absatz in der annualisierten Fassung von zuvor 517.000 (revidiert von 546.000) auf 482.000 (Prognose 546.000).

Damit wurde die Konsensusprognose um sportliche 93.000 in der Zweimonatsperiode Mai/Juni verfehlt.

Nach unseren Kenntnissen hat es im Juni auch nicht dramatisch in den USA geschneit … Fakt ist, dass der schwächste Wert seit November 2014 markiert wurde. Fakt ist, dass es hier keine echte Erholung seit 2008/2009 gab. So eine richtige Runde von Zinserhöhungen hat welche Folgen für den Immobilienmarkt und die Baubranche Frau Yellen?

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Markit-Einkaufsmanagerindices Eurozone: Dynamik flacht sich ab! Der Composite Index sank per Juli von zuvor 54,2 auf 53,7 Punkte. Der "Manufacturing Index" fiel von zuvor 52,5 auf 52,2 Zähler. Der Dienstleistungsindex ging von zuvor 54,4 auf 53,8 Punkte zurück. Diese Entwicklungen sind nicht prekär. Alle Sektoren deuten weiter auf solides Wachstum. Gleichwohl implizieren sie Dynamikverluste im Aufschwung. Das Griechendrama, auch mit der medialen Zuspitzung seitens "unserer Freunde", dürfte mindestens in Teilen dafür verantwortlich zeichnen.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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