China wertet weiter ab - Signale aus globaler Makroökonomie kritischer
12.08.2015 | Folker Hellmeyer
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Positive Akzente setzte der ZEW-Lageindex per August, der jedoch weniger Beachtung findet. Hier kam es zu einem unerwarteten Anstieg von 63,9 auf 65,7 Punkte (Prognose 64,3). Dieser Index bewegt sich damit weiter im Dunstkreis der höchsten Indexstände seit 2010.![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs55cb030459d80.png)
US-Daten ohne Entlastungscharakter:
Die US-Produktivität verfehlte laut vorläufiger Berechnung mit einem Anstieg um 1,3% die Prognose bei 1,6%. Die im Rahmen dieser Datenreihe ermittelten Preise für den Produktionsfaktor Arbeit fielen auch in der Revision des Vormonats ernüchternd aus. Dazu bedienen wir uns zunächst der Datenreihe der "Employment Benefits" mit den prozentualen Veränderungen gegenüber der Vorperiode.
Der jüngste Anstieg um 0,1% im Quartalsvergleich lieferte die geringste Zunahme seit den 80er Jahren – die US-Zinswende wird vor diesem Hintergrund immer "charmanter" …
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Werfen wir einen Blick auf die Lohnstückkosten im Quartalsvergleich:
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Wir verzichten vor dem Hintergrund der Charts auf eine weitere Kommentierung dieses Dilemmas.
Aus dem Sektor Großhandel der USA erreichten uns wenig erbauliche Nachrichten:
Die Lagerbestände legten unerwartet um sportliche 0,9% per Juni zu. Das ist fraglos gut für die Berechnung des BIP per 2. Quartal 2015. Ob es strukturell gut ist, manifestiert sich in der Entwicklung der Absätze. Genau hier hapert es. Es kam zu inem geringfügiegen Anstieg um 0,1%. Die Prognose lag bei +0,4%. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von +0,3% auf +0,2% revidiert.
Sportlicher Lageraufbau bei wenig dynamischen Absätzen lässt sich so nicht fortschreiben. Dieses Problem wird erkennbar am Inventory/Sales Ratio, dass auf Niveaus oszilliert, die mit dem Beginn von Rezessionen korreliert sind.
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Auch im hochgelobten Automobilsektor zwackt es nicht unerheblich …
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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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