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Gold kurzfristig unterstützt

31.08.2015  |  Martina Fischer
Gold - Gold kurzfristig unterstützt

Starke Kursschwankungen kennzeichnen weiterhin das Geschehen an den Finanzmärkten.

Nach den signifikanten Verlusten der Vorwoche verbuchten die Aktienmärkte wieder teils deutliche Gewinne. Auch der Ölpreis konnte am Donnerstag mit einem Preisanstieg von über 10% so stark zulegen wie seit 2008 nicht mehr. Auslöser hierfür waren die Leitzinssenkung in China sowie überraschend positive Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa. Gold hingegen gehörte die meiste Zeit zu den Verlierern: Nachdem das Metall zu Wochenbeginn noch bei 1.168 $/oz notierte, gab der Preis am Mittwoch bis auf 1.117 $/oz nach, um die Woche bei 1.134 $/oz zu beenden. Im Fokus der Marktteilnehmer stehen nach wie vor die wirtschaftliche Situation in China und die Zinsentwicklung in den USA.

Von der US-Fed gab es hierzu widersprüchliche Signale; während sich die heimische Konjunktur positiv entwickelte, schwächt sich das Wachstum in den Schwellenländern weiter ab. Im Markt wird immer stärker von einer Verschiebung der US-Leitzinserhöhung von September auf Dezember ausgegangen, was den Goldpreis zumindest kurzfristig unterstützen sollte.

Wir gehen daher nicht davon aus, dass das Metall in der nächsten Zeit unter 1.100 $/oz fallen wird. Charttechnisch erhält Gold bei dieser Marke nach 1.117 $/oz die nächste Unterstützung, Widerstand nach oben liegt um 1.148 $/oz und 1.170 $/oz. Nachdem der Euro seine Kursgewinne nicht halten konnte und von über 1,17 auf unter 1,12 zurückfiel, bedeutete dies für Gold zum Wochenschluss deutliche Kursgewinne in EUR: Der Preis steigt von 979 €/oz zur Wochenmitte bis auf 1.015 €/oz zum Wochenende.



Silber - Schwächstes Niveau seit 2009

Verhaltene Industrienachfrage bestimmt Preisentwicklung.

Zum ersten Mal seit 6 Jahren fiel Silber am Mittwoch kurzfristig unter die Marke von 14 $/oz, das Gold/Silber-Ratio stieg weiter bis auf 80. Gegen Ende der Woche konnte sich der Silber-Preis aufgrund soliderer Wirtschaftsdaten, anziehendem Ölpreis und steigenden Aktienmärkten zwar wieder leicht erholen, handelt aber weiterhin auf sehr niedrigem Niveau.

Sorgen um eine Konjunkturschwäche in China und den Schwellenländern, insgesamt niedrige Ölpreise und die volatilen Aktienmärkte drücken auf die industrielle Nachfrage nach dem Metall. Dieser verhaltene Ausblick auf die Industrienachfrage scheint aktuell der Haupttreiber der Silber-Preisentwicklung zu sein, wobei darüber der Charakter als "safe-haven" Investment in den Hintergrund rückt. Während Gold als "sicherer Hafen" eher von einer späteren Leitzinserhöhung profitiert, bleibt Silber unter Druck.

Die physische Nachfrage konnte aufgrund des niedrigen Preislevels insbesondere gegen Mitte letzter Woche allerdings deutlich anziehen.



Platin - Stimmung bleibt gedämpft

Nach deutlichen Verlusten kann Platin zum Ende der Woche wieder zulegen.

Nach einer starken letzten Woche mit Preisen über 1.000 $/oz konnte sich auch Platin dem Druck der fallenden Commodity-Preise nicht widersetzen. In einem weiterhin volatilen Markt konnte ein Anstieg auf über 1.035 $/oz nicht erreicht werden und der Preis für das Metall fiel zur Wochenmitte auf unter 970 $/oz. Aufgrund der weiterhin angespannten Situation in Südafrika und dem latenten Risiko einer Angebots-verknappung gab Platin weniger stark nach als sein Schwestermetall Palladium.

Trotz der Tatsache, dass im Markt negative Stimmung vorherrscht, konnte Platin gegen Ende der Woche erneut auf über 1.000 $/oz klettern. Auf der anderen Seite könnte aber das Sechseinhalb-Jahrestief von 945 $/oz in greifbare Nähe rücken. Auch bei fallenden Preisen blieb die Industrienachfrage schwach, was sich auch in den niedrigen Schwammprämien widerspiegelt.

Platin handelt seit mittlerweile 8 Monaten mit einem Abschlag zu Gold, dies ist bislang die längste zusammenhängende Periode, in der das Gold/Platin-Ratio permanent unter der Parität gehandelt hat.



Palladium - Wann ist der Boden erreicht?

Schwächelnde Automobilindustrie sorgt für deutliche Kursverluste.

Mit Preisen von unter 530 $/oz sank Palladium vergangene Woche auf ein Fünfjahres-Tief. Das Metall konnte sich zwar zum Wochenende wieder bei knapp 590 $/oz etablieren, die Stimmung insgesamt bleibt aber schlecht. Palladium leidet besonders stark unter der sinkenden Nachfrage aus der Automobilindustrie. Nach unten korrigierte Absatzprognosen insbesondere in Märkten wie China, Russland und Brasilien, dominieren hier die Nachrichten.

Gleichzeitig ist die Produktion wieder auf einem hohen Niveau angekommen. Die nächste Unterstützung für Palladium liegt um 500 $/oz, ein Durchbrechen dieser Marke könnte eine weitere Abwärtsspirale in Gang setzen. Allerdings scheint dieses Szenario im Moment noch weit entfernt.

In EUR fiel der Preis kurzfristig auf unter 15 €/g, allerdings konnte selbst unterhalb dieser Schwelle kein verstärktes Kaufinteresse verzeichnet werden.


Rhodium, Ruthenium, Iridium - Rhodium erneut unter Druck

Ruthenium und Iridium ohne wesentliche Umsätze.

Im Zuge der nachgebenden Preise im Wochenverlauf musste auch Rhodium einen Kursverlust verzeichnen. Das allgemein schwache Sentiment geht auch an Rhodium nicht vorbei. Die Nachfrage bleibt zurückhaltend, hauptsächlich sind Investorenverkäufe sichtbar.

Für Ruthenium und Iridium verlief die Woche äußerst ruhig und ereignisarm. Wir beobachteten eine sehr geringe Marktaktivität und kaum erwähnenswerte Nachfrage nach beiden Metallen.


© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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