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Märkte schalten in Vorwärtsgang - Chinas Regierung liefert Milliarden

09.09.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1159 (07.47 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1153 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.38. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.33. EUR-CHF oszilliert bei 1.0945.

Einen furiosen Tag erleben die Wertpapiermärkte nachdem die chinesische Regierung die schon sehnsüchtig erwarteten Stützungsmodalitäten für die heimische Wirtschaft lancierte. Nachdem sich in den vergangenen Tagen Zweifel an dem angestrebten Wachstumspfad von 7,0 Prozent für 2015 mehrten und die Aktienkurse weiter nachgaben, zogen die zuständigen Bürokraten die Reißleine. Es sollen umgerechnet 10 Mrd. Euro in Infrastrukturprojekte aus dem Eisenbahnsektor fließen.

Durch lukrative Steueränderungen sollen Aktienbesitzern Halteprämien gezahlt werden. Die Hoffnung liegt darin, dass die Anleger die geringere bis vollständig aufgehobene Steuerlast auf Dividendenzahlungen dazu veranlasst, um ihre Aktienpositionen zumindest für wenige Monate zu halten. So sollen die dramatischen Schwankungen an den Aktienmärkten eingegrenzt werden.

Globale Erleichterung bahnte sich seinen Weg, Risikoaversion befindet sich aktuell auf dem Rückzug. Diese Bewegung kann als Ausatmen nach spannungsvollem Luftanhalten interpretiert werden.

Doch schon kommende Woche sehen wir mit dem Zinsentscheid des Offenmarktausschusses der FED die große Unbekannte vor uns. Und was mögen Finanzmärkte gar nicht? Ungewissheit - und die gibt es bei diesem Thema schier in unbegrenztem Umfang.

Dass sich die Erholung an den Märkten kurzfristig weiter fortsetzt, gilt als ausgemacht. Aber Achtung ! Schon auf Sicht von wenigen Tagen kann es noch einmal deutliche Rücksetzer geben.

Wir blicken aber nicht nur auf die großen zwei Volkswirtschaften, sondern freuen uns über die letzten Nachrichten aus Deutschland, die zeigen, dass die heimischen Unternehmen allerbeste Geschäfte machen.

Die Exporte brummen, die globale Aufstellung zahlt sich einmal mehr auf. Schwächelnde Exporte in die Schwellenländer (u.a. China) werden durch dramatisch anziehende Exporte in die USA mehr als aufgefangen. Damit sind nach über einem halben Jahrhundert unsere französischen Freunde als größer Exportmarkt überholt worden. Dieser Trend sollte angesichts der Wachstumsdivergenz auch weiterhin bestehen bleiben.

Auch die Erlöse der Industrie wurden vom Auslandsgeschäft beflügelt. Es gibt den größten Umsatzsprung seit rund eineinhalb Jahren zu vermelden. So kann es weitergehen!

Dabei war das Wachstum in Deutschland verglichen mit anderen Euroländern noch moderat:

Positive Akzente setzte die BIP-Zahlen aus Europa im zweiten Quartal, die mit 0,4 Prozent ausgewiesenem Wachstum die Prognose von 0,3 Prozent übertreffen konnte. Auch die Zahlen aus dem ersten Quartal, die bisher bei 0,3 Prozent lag, konnte zulegen. Sie wurde um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 0,5 Prozent revidiert. So ergibt sich für das erste Halbjahr eine Zunahme über Erwartungen von in Summe 0,3 Prozent.

Hinter dem besser als prognostiziertem Wachstum stecken verbesserte Konjunkturverläufe in den meisten Peripherieländern. In den drei größten Volkswirtschafen Europas (Deutschland, Frankreich und Italien fiel das Wachstum bescheidener aus mit 0,4 / 0,0 / 0,3 Prozent.

Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme der Zahlen im zweiten Quartal auf 1,5 Prozent. Die Progonsen lagen lediglich bei 1,2 Prozent.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1000 - 1.1400 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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