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Negative Realzinsen und ein Silberstreif am Horizont

22.09.2015  |  Florian Grummes
- Seite 5 -
3. Palladium

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Am engen Palladiummarkt hat sich das technische Bild in den letzten drei Wochen deutlich aufgehellt. Zunächst kam es Ende August noch zu einem finalen Kursrutsch bis auf 520,00 US$. Allerdings wurde zu diesem Preis nur wenige Minuten gehandelt, denn die Bullen übernahmen auf dem ausgebombten Niveau sofort die Kontrolle und gaben sie auch bis heute nicht wieder her.

Der Palladiumpreis konnte sich demnach V-förmig und sehr deutlich bis auf 618,30 US$ erholen. Mit dem steilen Ausverkauf und der sofortigen Trendwende im Anschluss besteht nun eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Schulter-Kopf-Schulter Formation handelt. Diese müsste den Palladiumpreis in den kommenden Monaten bis zur ultrastarken Widerstandszone um 720,00 US$ - 740,00 US$ voranbringen können.

In diesem Bereich verläuft auch die immer noch weit entfernte 200-Tagelinie (729,80 US$). Voraussetzung dafür wäre aber, dass sich die Notierungen beim nächsten Rücksetzer oberhalb von 560,00 US$ halten können. Ebenfalls muss dann im nächsten Schritt auch ein klares Überwinden der 50-Tagelinie (603,80 US$) gelingen.

Kurzfristig jedenfalls haben die Bullen aufgrund der technischen Lage klar die Oberhand. Allen voran ist es die Stochastik, welche mit beiden Signallinien seit mehr als drei Handelstagen oberhalb von 80 notiert und den Aufwärtstrend damit festzurrt. Das MACD-Kaufsignal ist zwar schon recht weitgelaufen, hat aber ebenfalls noch Schubkraft.

Am Terminmarkt haben die kommerziellen Händler ihre Leerverkäufe zuletzt bis auf extrem niedrige 4.691 leerverkaufte Kontrakte reduziert.

Zusammengefasst ist der kurz- bis mittelfristige Ausblick für Palladium sehr positiv. Die Erholungsrally dürfte also unter Schwankungen weiter gehen


4. Zusammenfassung & Konklusion

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Am vergangenen Donnerstag ging der lang erwartete FED-Zinsentscheid wieder einmal mit viel Lärm um Nichts über die Bühne. Die Edelmetalle konnten schon in den Tagen davor zulegen und setzen ihre Erholung nach der Bekanntgabe weiter fort. Bereits seit Ende 2008 liegt der US-Leitzins auf einem historischen Tief. Obwohl eine Zinsanhebung ständig diskutiert wird, ist die FED realistisch betrachtet dazu gar nicht in der Lage.

Zu fragil präsentiert sich die Weltwirtschaft und zu abhängig sind zahlreiche Geschäftsmodelle von der Nullzinspolitik geworden. Letztlich managt die amerikanische Zentralbank lediglich die Wahrnehmungen der Marktteilnehmer und versucht mit geschickten Aussagen Verwirrung bzw. Hoffnung zu stiften, um damit von der Realität abzulenken. Denn insgesamt ist das Wachstum viel zu schwach, als das man in absehbarer Zeit zu den "normalen" Zinssätzen zurückkehren könnte.

Für die Edelmetalle bleibt das Nullzinsumfeld grundsätzlich ein idealer Nährboden. Mit den nun auch "offiziell" in Aussicht gestellten negativen Realzinsen präsentiert sich der ultimative Treiber für eine neue Edelmetallhausse allen Marktteilnehmern klar und deutlich am Horizont. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Boden bei den Edelmetallen in diesem Sommer bereits gesehen haben. Alternativ verschiebt die angelaufene Erholung das Ende der vierjährigen Korrektur noch einmal nach hinten.

Charttechnisch ist es jedenfalls noch zu früh, um die übergeordnete Trendwende und damit das Ende der vierjährigen Korrektur auszurufen. Schließlich hat der Silberpreis erst vor wenigen Wochen mit 13,91 US-Dollar ein neues Sechsjahrestief erreicht. Die Tatsache aber, dass Gold gleichzeitig bereits 27,00 US$ oberhalb seines Juli-Tiefs wieder nach oben gedreht hat, ist positiv und nicht zu unterschätzen.

Auf Sicht der nächsten Wochen gehe ich daher mindestens von einer Fortsetzung der begonnenen Erholung aus und erwarte sowohl beim Gold- als auch beim Silberpreis ein Widersehen mit der 200-Tagelinie. Erst im weiteren Verlauf des Spätherbstes dürfte es klarer werden, ob wir auf das Ende des Bärenmarktes anstoßen können oder das finale Tief dann wohl erst in 2016 auf uns wartet.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 21.09.2015
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