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Märkte verschnaufen - mehr nicht

24.09.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1190 (07.56 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1107 im Europa- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.97. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.25. EUR-CHF oszilliert bei 1.0948.

Anscheinend brauchen die Wertpapiermärkte aktuell nach heftigen Handelstagen ein Tag Pause, bevor es weiter geht. Ein Muster, das uns heute neue (Abwärts-) Bewegungen bringen könnte. Die technischen Formationen deuten weitere Schwächesignale an. Im DAX könnte kurzfristig der Test der 9.380/50 auf der Agenda stehen, wenn weitere ernüchternde Nachrichten auf uns niedergehen.

Dabei gibt es aktuell durchaus viel Licht zu erkennen:

• Die veröffentlichten Euroland-Einkaufmanagerindizes lassen wirtschaftliche Expansion im dritten Quartal erwarten und implizieren ein Wachstum von ca. 0,4 Prozent.

• Portugal profitiert im Windschatten von Spaniens Wachstum, wurde um eine Stufe hochgestuft und unterbietet in diesem Jahr die Budget-Defizitgrenze von 3,0 Prozent deutlich.

• Frankreichs Einkaufsmanager sehen die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs und auch das Wirtschaftsvertrauen kann entgegen den Erwartungen zulegen.

Die EU-Kommission hat eine interessante Idee aufgeworfen, um die Finanzierung von Infrastrukturprojekten zu fördern und gleichzeitig Versicherungen neue Möglichkeiten für Investitionen zu schaffen.

Fakt ist, dass Versicherungen und Banken durch sehr strenge neue Regulierungsregeln Anlageklassen versperrt bleiben, deren langfristiges Investitionsprofil aber ideal zu den Anlagevoraussetzungen passen dürfte. Verfallende Infrastruktur, teure Refinanzierungsmodalitäten hüben, Liquiditätsüberschüsse und Anlagenotstand drüben.

Dabei soll es nicht bleiben und "... eine Reihe von Schritten geben, deren Auswirkung zusammengenommen erheblich sein wird.", wie Hill EU-Finanzmarktkommissar Jonathan seine Pläne beschrieben hat. Das klingt sinnvoll und smart. Wir hoffen, dass diese Vorschläge nicht auf taube Bürokratenohren stoßen, sondern wenigstens Teile hiervon pragmatisch umgesetzt werden.

Sorge bereitete zuletzt die schwache Konjunktur der Emerging Markets und Chinas im Besonderen. Die Regierung Chinas ergreife innovative und energische Maßnahmen, wie Xi Jinping vor US-Unternehmern verkündete. Eine Zinssenkung noch in diesem Jahr ist damit sehr wahrscheinlich geworden. Die Kreativität der Regierung und Durchlässigkeit der Maßnahmen in China ist gewaltig - es bleibt hoch spannend, ob das Wachstumsziel von 7,0 Prozent trotz der schwachen Konjunkturindikatoren tatsächlich erreicht werden kann.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 - 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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