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Vorsicht ist Trumpf

29.09.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1262 (07.58 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1148 im Europa- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.0950.

Wir sprachen von trüben Aussichten und sahen uns bestätigt. Die Nachrichten- und Stimmungslage an den Wertpapiermärkten bleibt angeschlagen. Die Märkte standen global unter teils erheblichem Druck. Besonders in Asien, wo der japanische Nikkei Index drastisch verlor, zeigen sich immer mehr Zweifel an den chinesischen Zahlen.

Auch die EU-Kommission sieht in der fehlgeschlagenen Informationspolitik der Chinesen den Auslöser für die anhaltenden Turbulenzen. Chinas Regierung bzw. Notenbank wird zwar nicht müde mit Maßnahmen gegen ungewünschte Entwicklungen anzukämpfen, aber es werden fehlende transparentere Erklärungen der Finanzpolitik angesprochen. Durch fehlende Erklärungen und falsche Interpretationen haben sich lawinenartige Schübe ergeben.

Eindeutiger Positioniert sich da schon die indische Notenbank. Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Subkontinent nun mit einem Schlüsselsatz von 6,75 Prozent operiert. Dies ist gleichzeitig das niedrigste Niveau seit viereinhalb Jahren, trotz eines Wachstumspfades von deutlich über 7 Prozent geht man in Mumbai also auf Nummer sicher bei der Stützung der heimischen Konjunktur. Die Möglichkeit hierzu hat man dank einer niedriger als erwartet ausgefallener Preisinflation.

Apropos Konjunktur. Wir freuen uns über die Nachrichten aus Italien, wo sich ein stetiges Herauswachsen aus der Rezession abzeichnet. Wenn die Konjunktur der Stimmungslage folgt, werden die nächsten Quartale (noch) erfreulicher ausfallen.

Der Geschäftsklimaindex für die gesamte Wirtschaft stieg um 2,3 auf 106,2 Punkte.

Das Industriebarometer liegt auf dem höchsten Stand seit 4 Jahren.

Die Verbraucherlaune ist so gut wie seit 13 Jahren nicht mehr.

Auch die anderen Krisenstaaten zeigen klare Besserungstendenzen - wir sind angesichts der positiven Überraschungen über die fortdauernden Diskussionen um eine Ausweitung der EZB-Anleihekäufe irritiert und verweisen auf unsere Konjunktur- und Inflationsprognose aus dem Jahresausblick, die spätestens ab dem ersten Quartal 2016 ebensolche Diskussionen ausbremsen sollten.

In den USA zeigten die FED-Gouverneure ein uneinheitliches Bild. Die Mehrheit geht von einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr aus. Die Wahrscheinlichkeit im Markt ist mit 40 Prozent eingepreist, bei abnehmendem Trend. Die letzten Daten liefern für diese immer noch optimistische Annahme weiterhin keine Unterstützung.

Die privaten Einkommen in den Vereinigen Staaten sind im August um 0,3 Prozent angestiegen. Diese Entwicklung enttäuschte latent, die Schätzungen lagen bei 0,4-0,6 Prozent Entwicklung.

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Dagegen zog die Dynamik bei den Ausgaben der Privathaushalte leicht an. Nach 0,3 Prozent im Juli lagen die Augustausgaben bei 0,4 Prozent.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 - 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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