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Gold - Käufe durch Zentralbanken ziehen an

12.10.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold - Käufe durch Zentralbanken ziehen an

Gold profitiert von IWF Wachstumssorgen

Die US-Notenbank Fed geht weiterhin davon aus, dass die wirtschaftliche Entwicklung eine Zinserhöhung im laufenden Jahr rechtfertigt. Das am Donnerstag veröffentlichte Protokoll der Septembersitzung macht jedoch deutlich, dass den Zentralbänkern die niedrige Inflation weiterhin Sorge bereitet. Gold reagierte positiv auf diese Meldung und legte am Freitagmorgen bis auf 1.148.50 Dollar je Unze zu, bevor es im Tageslauf bis auf knapp 1.160 $/oz stieg.

Ein erstes Wochenhoch hatte das Metall bereits am Mittwoch erreicht, als es nach enttäuschenden US-Handelsbilanzdaten bis auf 1.153,30 stieg. Gold hielt sich die ganze Woche über 1.000 Euro je Unze und erreichte in der Spitze ein Level von 1.025 $/oz. Die Stimmung am Markt weicht hingegen von der Fed-Einschätzung ab: Hier dominiert zunehmend die Meinung, dass eine Erhöhung der Leitzinsen erst im kommenden Jahr erfolgen wird.

Neben enttäuschenden US-Konjukturdaten stützen Wachstumssorgen des Internationalen Währungsfonds (IWF) derzeit die Nachfrage. Der IWF hatte seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum für dieses und nächstes Jahr nach unten revidiert. Das Umfeld für Gold hellt sich also etwas auf. Während sich Privatanleger aktuell mit Käufen zurückhalten, zieht die Nachfrage der Zentralbanken wieder an.

Wie die Analysten von Thomson Reuters GFMS am Freitag berichten, legten die Käufe aus diesem Sektor im dritten Quartal nach einem verhaltenen ersten Halbjahr wieder zu und erreichten 132 Tonnen. Für das Gesamtjahr erwartet GFMS Nettokäufe in Höhe von 456 Tonnen und damit einen ähnlichen Wert wie im Vorjahr. Der Goldpreis pendelt aktuell um den 100-Tage-Durchschnittspreis bei 1.141,70 Dollar je Unze. Seit Mitte Juli befindet er sich in einer breiten Seitwärtsbewegung zwischen 1.100 und 1.170.

Ein Ausbruch zur einen oder anderen Seite ist notwendig, um einen klaren Trend zu entwickeln. Heute Morgen stehen wir bereits bei 1.166 $/oz.


Silber - Positives Umfeld für Silber

Hohe Investmentnachfrage in Q3

Aufgrund der weiterhin zaudernden Fed und entsprechender Unklarheit darüber, ob in diesem Jahr noch eine Zinserhöhung kommen wird und inwiefern überhaupt signifikante Erhöhungen in 2016 zu erwarten sind, profitiert Silber kontinuierlich vom niedrigen Zinsumfeld. Zudem ist die physische Investmentnachfrage nach Silber derzeit extrem hoch: Die US amerikanische Prägestätte verkündete für das dritte Quartal 2015 die höchsten Verkaufszahlen ihres Bestsellers, der American Eagle Münze, seit 29 Jahren: 14.268.500!

Im zweiten Quartal waren es im Vergleich 9.715.000 Stück. Solange Silber über dem 100-Tagedurchschnitt handelt, ist der charttechnische Ausblick positiv. Dieses Niveau (15,96 $/oz) stellt gleichzeitig auch die Unterstützung dar. Heute Morgen handeln wir genau bei diesem Wert und somit bei einer Gold/Silber Ratio von 73. Wichtig wäre nun ein Überschreiten der 16 $/oz Grenze, über der Silber zuletzt im Juni diesen Jahres handelte.


Platin - Schwere Zeiten für Minen

Die physische Nachfrage bleibt verhalten

Der Emissions-Skandal sowie das daraus resultierende fehlende Vertrauen in Dieselfahrzeuge gehörten auch in der vergangenen Berichtsperiode unverändert zu den Topthemen. Nachdem Platin in der vorletzten Berichtsperiode zum ersten Mal seit Dezember 2008 unter der 900 $/oz - Marke handelte, schloss es die letzte Woche bei 980 $/oz ab.

Dieser Sprung nach oben ist das Ergebnis mehrerer Faktoren: Zum einen folgte Platin der Aufwärtsbewegung im Gold. Hinzu kamen dann Nachrichten über Stromausfälle in Zimbabwe, die Ankündigung einer Glencore Minenschließung in Süd-Afrika und die grundsätzlich angespannte Lage bei den Minen aufgrund des niedrigen Preisniveaus. "Short covering" trieb den Preis weiter nach oben, während die physische Nachfrage jedoch verhalten blieb und nur bedingt als Treiber bewertet werden kann.

Auf der Investmentseite sind die Platin ETF Bestände die siebte Woche in Folge gefallen - primär getrieben durch die Angst vor der Zukunft der Dieselfahrzeuge. Charttechnisch sehen wir nun Widerstand bei der auch psychologisch wichtigen Marke von 1000 $/oz.


Palladium - Ein 16 Wochen-Hoch

Investoren switchen von Platin zu Palladium

Palladium konnte mittlerweile die vierte Woche in Folge Gewinne verzeichnen und handelt erstmals seit Juli wieder über der Marke von 700 $/oz. Die Kursgewinne der letzten Woche können neben dem Abgasskandal - Substitution von Dieselfahrzeugen in denen Platin als Katalysator verwendet wird, hin zu Benzinfahrzeugen in denen Palladium verwendet wird - auch mit einer Steuersenkung für Benzinfahrzeuge in China, einer guten Automobilnachfrage in den USA sowie einem schwächeren Angebot aus Südafrika begründet werden.

Des Weiteren wurden gleich mehrere technische Widerstände durchbrochen und ETF-Bestände von Platin in Palladium umgeschichtet. Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Palladium derzeit Anlauf nimmt, den nächsten Widerstand von 715 $/oz nachhaltig zu überschreiten. Technisch besteht eine Unterstützung bei 696 $/oz und folgend bei 640 $/oz.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Leicht schwächere Kurse im Rhodium, verhaltenes Geschäft im Ruthenium, Iridium weiter gesucht

Bis zum Ende der Berichtswoche gab es im Rhodium wenig zu berichten: Relativ geringe Umsätze sowie eine preisliche Seitwärtsbewegung prägten das Bild. Erst Richtung Wochenende wuchs der Druck auf den Preis durch größere Verkaufsorders und der Kurs notierte entsprechend leicht schwächer. Trotz der deutlich höheren Nachfrage nach Platin und vor allem Palladium besteht wenig industrielles Interesse an Rhodium.

Wir erwarten steigende Umsätze auf höherem Niveau. Im Ruthenium gibt es wenige Neuigkeiten, da die Gesamtmarktsituation bei jedoch relativ hohen industriellen Umsätzen grundsätzlich unverändert ist. Nur im Iridium sahen wir erhöhte Nachfrage, die bei geringer Verfügbarkeit den Preis weiter hat steigen lassen. In diesem Umfeld ist der Ausblick weiterhin positiv.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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