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Edelmetalle Kompakt für die 9. KW 2015

02.03.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Nach Seitwärtsbewegungen und Verlusten in den ersten Februarwochen suchte Gold am Ende des kürzesten Monats eine neue Richtung. Aus technischer Sicht versuchte Gold Schwung aufzunehmen: Psychologisch könnte der Markt von den jüngsten Gewinnen gestützt werden - den ersten seit gut einem Monat. Optimistische Investoren müssen sich jedoch zunächst gedulden: der Zeitpunkt einer US-Zinserhöhung, Kursverlauf von US-Dollar und Euro sowie die Belastung durch den Ölpreis auf Rohstoffe insgesamt stellen eine ernsthafte Herausforderung für einen Aufwärtstrend dar.

Es gibt keine übereinstimmende Meinung, und neue Höchststände der leitenden Aktienindizes zeigen, dass die Aufmerksamkeit derzeit eher auf andere Dinge gerichtet ist. Die Wirtschaftsdaten bieten auch wenig Anhaltspunkte für eine konkrete Richtung. Bis zu einer soliden Risikoeinschätzung kommt es auf das richtige Timing an. Zum Wochenbeginn testete Gold die untere Marke von 1200 USD, wurde jedoch gestützt als China nach den Neujahrsfeierlichkeiten zurückkehrte.

Tatsächlich öffneten viele Schmuckfabriken in Hongkong erst gegen Ende der Woche, viele auf dem chinesischen Festland starten erst am 2. März. Der Anstieg der Eurogoldpreise veranlasste Mitte der Woche einige Investoren zu Käufen, gleichwohl stellen solche Rallys Anreiz zur Veräußerung von Gold dar.

Nach dem starken Interesse im Januar blieben die Käufe im Februar in Europa eher auf Vorjahresniveau. Spannend wird sein, wie sich der indische Haushalt und Änderungen bei Zöllen auf die Nachfrage dieses wichtigen Abnehmers auswirken. Bereits im Januar stiegen die Importe gegenüber dem Vorjahresmonat um 55 Prozent auf 57,2t.


Silber

Am Freitagnachmittag kletterte Silber nach oben, nachdem das Metall die ganze Woche auf nahezu unverändertem Niveau gehandelt wurde. Wie Gold sucht auch Silber nach einer Richtung und braucht Schlusskurse über 16,60 USD für einen Aufwärtstrend. Der Preis liegt jedoch deutlich sowohl unter der 100- als auch der 30-Tage-Durchschnittslinie, und es gibt Risiken für erneute Schwäche, vor allem im Vergleich zu Gold, dessen Ratio immer noch um 73 pendelt.

Die ETF-Silberbestände erreichten jedoch einen Höchststand im bisherigen Jahresverlauf trotz der Attraktivität starker Aktienmärkte. Der starke USD belastet Silber weiterhin, und das dürfte sich zunächst auch nicht ändern. Die Rendite portugiesischer Anleihen fiel in der Berichtswoche unter die der entsprechenden US-Titel, was einige Fragen zur Risikobewertung aufwirft. Im Mittelpunkt des Interesses in dieser Woche stehen die EZB-Sitzung am Donnerstag sowie Wirtschaftsdaten aus China wegen weiterer möglicher Anzeichen für einen Abschwung.


Platin

Nach dem Rückgang auf ein Fünfjahrestief hat sich Platin zum Ende der Berichtswoche etwas erholt. Dennoch wird der schwächere Unterton kaum rasch verfliegen: die Schwammprämien sind letzte Woche leicht zurückgegangen und das Metall ist im Markt nicht knapp. Nach den Streiks im vergangenen Jahr steigt die Produktion in den Minen und die Metall-Verfügbarkeit ist unter den Abnehmer offenbar kein Thema.

Die Frage ist, wie sich die Nachfrage vor allem in Kernbereichen wie Autokatalysatoren entwickelt. Europas größter Fahrzeughersteller legte zwar für 2014 eine starke Bilanz vor, warnte aber, dass es für 2015 keine Garantien auf Erfolg gebe. Das Unternehmen begründete dies mit der anhaltenden politischen Unsicherheit, heftigen Währungsschwankungen, und schwierigen Marktbedingungen etwa in Brasilien und Russland.

Schaut man sich die Kostenkurve der Minen an, werden die Folgen deutlich. Vergangene Woche kündigte die zweitgrößte Platinmine Pläne zum Verkauf von Minen, Schachtschließungen und Sparprogramme an, da sie längere Zeit niedrigere Preise erwarte. Demgegenüber ist der höhere Verbrauch von Platin in der Industrie konstruktiv vor allem bei der Herstellung von Chemikalien.


Palladium

Der Star der Woche: Palladium sprang wieder über die Marke von 800 USD und erreichte damit sein Niveau vom Jahresanfang. Die Analysten favorisieren das Metall mit Recht, und steigende Preise können bis zu einem gewissen Grad einen "Nachahmer-Effekt" hervorrufen. Die Fundamentaldaten für Palladium sehen konstruktiv aus, wobei der Anstieg im Autosektor mit der Minenproduktion Schritt hält. Dieses enge Verhältnis zeigt sich im stark steigenden Angebot von Metall aus gebrauchten Autokatalysatoren.

Die Spannungen in der Ukraine und die Auswirkungen auf das russische Angebot scheinen bisher keine Sorgen zu bereiten. Sollte der Markt den Test bestehen und über 800 USD bleiben, könnte sich das Augenmerk wieder auf das Vorjahreshoch richten, das jetzt weniger als 100 USD vom derzeitigen Stand entfernt ist. Die Prämien für Palladiumschwamm hielten sich weitgehend stabil und zeigten keine erneute Marktanspannung.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Die Nachfrage nach Rhodium aus dem Automobilsektor bleibt solide, wenngleich sich die Nachfrage aus Asien nach dem Chinesischen Neujahrsfest in verschiedenen Bereichen bisher wenig belebt hat. Die Rally bei Palladium und zu einem geringeren Teil auch bei Platin konnte Rhodium nicht mitziehen, und die Investoren scheinen sich lieber zurückzuhalten. Die Lieferbarkeit bleibt gut, was weiterhin für eine Seitwärtsbewegung spricht.

Zu Ruthenium, dessen Preis sich seit Jahresanfang kaum bewegt hat, gibt es wenig hinzuzufügen. Das Kaufinteresse bleibt sehr begrenzt und ein weiterer geringer Preisrückgang wäre keine wirkliche Überraschung.

Bei Iridium ist der Aufwärtstrend von Anfang Dezember abgeflaut und die Tendenz geht ebenso seitwärts. Im Vergleich zu den Vorwochen ging die physische Nachfrage leicht zurück. Im Großen und Ganzen haben wir in der Berichtswoche keine Änderung der OPM Preise gesehen. Rh wurde bei 1.135 - 1.205 USD, Ru bei 48-58 USD und Ir bei 530-610 USD gehandelt.


© Kevin Crisp, Global Head of Marketing and Market Intelligence
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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