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Edelmetalle Kompakt für die 11. KW 2015

16.03.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Der steigende USD-Kurs hat die Edelmetalle in den vergangenen zwei Wochen deutlich belastet. Nach einem kräftigen Rutsch in der ersten Wochenhälfte, fiel der Preis für das Metall unter 1150 USD (1147,10 als Tief), den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten. Gold beendete die Woche mit 1158 USD, nachdem es in zwei Wochen fast zehn Prozent eingebüßt hatte. Trotz der leichten Unterstützung durch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Griechenland, dürfte sich die erwartete US-Zinserhöhung weiter als Belastungsfaktor auswirken und einen Test der Unterstützungsmarken bei 1140 USD und 1132 USD in Reichweite bringen.

Sollten diese Marken durchbrochen werden, könnten Kurse unter 1000 USD ernsthaft ins Visier genommen werden. Der Euro sank auf neue 12-Jahres-Tiefstände gegen den USD und stand zum Wochenbeginn meist deutlich unter Druck. Etwas Erleichterung brachten die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelszahlen für Februar am Donnerstag.

In der kommenden Woche wird sich die Aufmerksamkeit auf das Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) konzentrieren. Die Märkte werden den genauen Wortlaut der FOMC-Mitteilung zu entschlüsseln versuchen, um Hinweise auf den Zeitpunkt für eine US-Zinserhöhung zu erhalten, wobei der Markt zunehmend davon überzeugt ist, dass die Fed die Zinsen früher als bisher erwartet erhöht. Dazu kommt der Beginn des QE-Programms der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche.

Die physische Nachfrage der europäischen Investoren war unverändert und gab leichte Unterstützung. Sie ist jedoch offensichtlich nicht stark genug um das Metall voranzutreiben solange die ETF-Abflüsse anhalten. Ein Anspringen der Nachfrage ist wahrscheinlich, wenn sich das Metall Kursen um 1140 USD nähert. Am 20. März steht der Übergang des Benchmark London Gold Fixing zum neuen Benchmark London Goldpreis an.


Silber

Silber setzte in der Berichtswoche seinen Abwärtstrend fort und bewegte sich damit weiter im seit Ende Januar intakten Abwärtstrendkanal. Das Metall wird damit gefährlich nah an dem Fünfjahrestief gehandelt, das es gegen Ende des vergangenen Jahres erreicht hatte. Angesichts der industriellen Nachfrage und der nach unten revidierten Prognosen für die chinesische Wirtschaft sieht das Metall gegen Gold weiterhin eher schwach aus.

Trotz deutlich steigender Kupferpreise konnte sich Silber dem negativen Einfluss des starken US-Dollar und kletternder Aktienkurse nicht entziehen. Spekulative Long-Positionen wurden weiter reduziert, und auch die ETF-Bestände wurden reduziert, obwohl sie im Vergleich zu den Gold-ETF-Beständen immer noch relativ stabil sind.

Wir sehen Unterstützung auf dem Tief der Vorwoche bei 15,30 USD und Widerstand bei 16,00 USD. Darüberhinaus könnte das Ziel nach unten auf dem Tiefstand vom letzten November um 14,11 USD liegen. Das Augenmerk des Marktes liegt auf der Entscheidung des Offenmarktausschusses FOMC am Mittwoch und den Aussichten der ersten US-Zinserhöhung diesen Sommer.


Platin

Platin schloss vergangene Woche bei Kursen um 1115 USD. Nachdem das Metall zum Wochenbeginn 1150 USD durchbrochen hatte wird damit jetzt auf einem Niveau gehandelt, welches zuletzt Anfang 2009 erreicht worden war. Die nächste Unterstützung wird bei 1090 und folgend bei 1050 USD gesehen. Danach könnte sich das Augenmerk auf 1000 USD als nächstes großes Ziel richten. Die industrielle Nachfrage nach dem Metall in Europa bleibt begrenzt und wird von den anhaltend hohen Preisen in Euro eingeschränkt.

Die Schwammprämien bleiben unverändert. Das World Platinum Investment Council veröffentlichte am 11. März seine Zahlen zu Angebot und Nachfrage mit Gesamtjahresdaten für 2014 und einem Ausblick für das laufende Jahr. Für 2015 erwartet das WPI, dass die Metallbestände auf 2,5 Millionen Unzen sinken, auch wenn das weltweite Minenangebot um 12 Prozent wächst und der Beitrag zu diesem Angebot aus Recycling um sieben Prozent zunimmt.

Ein Nachfragezuwachs um vier Prozent bei Autokatalysatoren erklärt das zum Teil, aber ihre Prognose für ein neunprozentiges Wachstum bei Industrieanwendungen (angeführt von einem Nachfragezuwachs für Platin der Chemieindustrie von 15 Prozent) zeigt die extrem wichtige und wachsende Position des Metalls in vielen fundamentalen Industriezweigen und Schlüsselfunktionen.


Palladium

Palladium wurde Anfang März bei Höchstkursen von 832 USD gehandelt, aber nachdem sich das Metall im Vergleich zu anderen Edelmetalle relativ gut gehalten hatte, gab es in der Berichtswoche dem Abwärtsdruck nach und fiel unter 800 USD auf einen Schlusskurs von 790 USD. Seit vergangenem Oktober hatten die für Palladium günstigeren Fundamentaldaten für einen generellen Aufwärtstrend der Kurse gesorgt.

Kurzfristig sollten nach unten wichtige Unterstützungen bei 770 USD und 752 USD beachtet werden und nach oben eine Erholung auf das Niveau von 800 USD. Die Nachfrage nach Palladium in Europa blieb in der Berichtswoche eher zurückhaltend, bei weitgehend unveränderten Schwammprämien.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

In der Berichtswoche gab es etwas mehr Aktivität im Rhodiummarkt, wobei die Kursbewegungen nicht sofort erklärbar waren. Die Preisindikationen waren scheinbar zu hoch, und angesichts möglicher regulärer Verkäufer im Markt und der Zurückhaltung potentieller Käufer geriet der Markt leicht unter etwas Druck. Die Rhodiumkurse erreichten einen neuen Tiefstand in 2015 und sanken auf ein Achtmonatstief.

Dieses Kursniveau reichte jedoch, um erneutes Kaufinteresse zu generieren, was den Markt stützte und ein weiteres Nachgeben vorläufig verhinderte. Folglich lag das Handelsvolumen generell höher mit gutem "two-way-business". Der Preis für Ruthenium sah weiterhin relativ schwach aus, wobei es momentan wenig industrielle Nachfrage gibt. Es scheint einige potentielle Verkäufer im Markt zu geben, die weiter nach Abnehmern Ausschau halten.

Bei Iridium war die Aktivität in der Berichtswoche weiterhin sehr begrenzt. Die Preise waren wie folgt: Rh wurde mit 1130-1200 USD, Ru mit 45-55 USD und Ir mit 530-610 USD gehandelt.


© Kevin Crisp, Global Head of Marketing and Market Intelligence
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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