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Palladium - Geht die Palladium Rallye weiter?

19.10.2015  |  Sonia Hellwig
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold - Grundstimmung weiterhin positiv

Unterdurchschnittliche physische Investmentnachfrage und steigende ETF Bestände

Wachsende Zweifel an einer US-Leitzinserhöhung noch im laufenden Jahr unterstützen derzeit den Goldpreis: Am vergangenen Donnerstag legte das Metall bis auf 1.190,60 Dollar je Unze zu, den höchsten Stand seit Ende Juni. Preistreibend wirkten erneut enttäuschende US-Konjunkturdaten. Die am Mittwoch veröffentlichten Einzelhandelsumsätze im September lagen genauso unter den Erwartungen wie die Produzentenpreise. Auch wenn über den Prognosen liegende Inflationsdaten den Preis am Donnerstag schließlich wieder unter Druck setzten, bleibt die Grundstimmung positiv.

Während die physische Investmentnachfrage weiterhin unterdurchschnittlich ist, verzeichneten ETFs deutliche Zuwächse: Mit 7,7 Tonnen verbuchte der SPDR Gold Trust am Mittwoch die höchsten Zuflüsse seit Februar - am Donnerstag legte er nochmal um fünf Tonnen zu. Mit seinem jüngsten Anstieg hat der Goldpreis erstmals seit Mai diesen Jahres den 200-Tage-Durchschnitt durchbrochen, der aktuell bei 1.176 $/oz liegt. Grundsätzlich ist dies ein Zeichen für einen weiteren Preisanstieg.

Signifikante Widerstände liegen in diesem Fall bei 1.208 $/oz (Hoch vom 18. Juni) und dann bei 1.232 $/oz (Hoch vom 18. Mai). Mehr als diese Charttechnik werden jedoch weiterhin US-Konjunkturdaten, beziehungsweise deren Bedeutung für den Zeitpunkt der Leitzinserhöhung, die Entwicklung des Goldpreises beeinflussen. Enttäuschend ausgefallende Daten, die auf eine Verschiebung hindeuten, werden die Notierung unterstützen.

Umgekehrt werden über den Erwartungen liegende Daten - die eine Zinserhöhung im laufenden Jahr wahrscheinlicher machen - den Preis unter Druck setzen. China hat unterdessen seine Goldreserven im September um 480.000 Unzen (14,9 Tonnen) auf nun 54,93 Millionen Unzen aufgestockt. Die Volksrepublik setzt damit ihre Käufe ungeachtet des gestiegenen Preises in ähnlicher Größenordnung wie in den Vormonaten fort (August: 16,2 Tonnen, Juli: 19 Tonnen).


Silber - Silber "glänzt"

EZB Sitzung diese Woche im Fokus

Nicht nur Gold profitierte von den schwachen Daten aus den USA. Auch Silber konnte im Zuge der enttäuschenden Wirtschaftszahlen und damit einhergehenden, schwindenden Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung mit steigenden Kursen glänzen. Von den fünf stimmberechtigten Fed Boardmembers haben sich bereits zwei öffentlich dafür ausgesprochen, in diesem Jahr keine Erhöhung mehr vorzunehmen, so dass die Einschätzung des Marktes bestätigt wurden.

Der steigende Preis wurde von Investoren für Gewinnmitnahmen und erneute Ausstiege aus den ETFs genutzt. Diese befinden sich nach dreimonatigen Abflüssen nun auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Diese Woche richten sich die Blicke auf die EZB Sitzung am Donnerstag. Weitere Hinweise hinsichtlich einer weiteren Ausweitung der geldpolitischen Lockerung werden erwartet.


Platin - Raus aus dem Downtrend-Kanal - Platin knackt die 1.000 $/oz Marke

Steigende Autoverkaufszahlen in China

Im Laufe der letzten Woche konnte Platin aus dem seit Mitte Mai vorherrschenden Downtrend-Kanal ausbrechen und ist weiterhin mit Rückenwind unterwegs: Zum ersten Mal seit einem Monat handeln wir wieder über den 1.000 $/oz. Dabei zog das Metall der Entwicklung im Gold nach und durchbrach dabei relativ schnell technische Widerstände (960 $/oz und der 200 Tage "moving average" bei 973 $/oz).

Der erste Schrecken über den Abgasskandal scheint vom Markt womöglich überwunden. Spannend ist jedoch weiterhin, was er mittel- und langfristig für die Diesel- und somit Platinnachfrage bedeutet. Zum ersten Mal in drei Monaten stiegen in China auch wieder die Autoverkäufe, was - auch wenn sie sich auf dem tiefsten Stand seit 2012 befinden - ein kleiner Lichtblick ist.

Wir sehen in Deutschland weiterhin eine zurückhaltende Nachfrage seitens Industrie und auch die unverändert niedrige Schwammprämie ist ein Indiz für die ausreichende physische Verfügbarkeit im Markt. In Südafrika verhandelt Sibanye eine Übernahme von Aquarius Platinum. Sollte das unterbreitete Angebot über 294 Millionen USD angenommen werden, würde Sibyane zum weltweit fünftgrößten PGM Produzenten aufsteigen. Diese Woche gilt es für Platin sich über den 1.000 $/oz zu etablieren - auf nächste Hürden trifft es bei 1.025 $/oz und 1.050 $/oz.


Palladium - Geht die Palladium Rallye weiter?

Nachfrage nach Palladiumschwamm zieht leicht an

Nachdem wir mit Kursen von deutlich über 700 $/oz in die Woche gestartet waren, fielen die Preise dann gleich am Dienstag bis auf das Low der Woche bei 681 $/oz. Seitdem hat es sich in einer Range um die 700 $/oz eingependelt (690 $/oz - 705 $/oz) und scheint noch unentschlossen, ob es den Weg nach oben weiterverfolgt.

Zwei Faktoren spielen bei dieser Frage eine entscheidende Rolle: Zum einen bleibt abzuwarten, ob aufgrund des Emissionsskandals nun mehr Benzinfahrzeuge verkauft werden. Dies würde den Preis entsprechend weiter nach oben treiben.

Zum anderen sind die chinesische Wirtschaft und deren weitere Entwicklung entscheidend. Offen ist auch die Frage, ob die Senkung der Umsatzsteuer auf Kleinwagen langfristig wirklich mehr Käufer bringen wird. Wir konnten in den letzten Tagen einen leichten Nachfrageanstieg nach Palladiumschwamm beobachten. Bisher fand Palladium bei 690 $/oz gute Unterstützung. Auf diesem Level handeln wir heute Morgen, nachdem sich der Preis in der Frühe etwas nach unten korrigiert hat.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Rhodium zieht an, hohe Umsätze im Ruthenium, keine Veränderung im Iridium

Der Rhodiumpreis konnte in den letzten Tagen etwas zulegen. Während sich Investoren zurückhielten, sahen wir im Zuge von gefestigten Platinpreisen auch mehr industrielle Nachfrage nach Rhodium. Entsprechend deutlich höher war das Handelsvolumen im Vergleich zur Vorwoche.

Bei vergleichsweise hohen Umsätzen mit den Ruthenium verarbeitenden Industrien (Elektrochemie- und Chemieindustrie), ist der Preis annähernd unverändert. Im Iridium ist weiterhin keine Veränderung der Marktlage zu verzeichnen: gute Nachfrage trifft auf beschränkte Verfügbarkeit. Entsprechend hat sich im Preisumfeld nichts getan.


© Sonia Hellwig, Senior Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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