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Jobdaten aus USA supergut - Kommt Zinswende?

09.11.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0756 (08.17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0708 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.72 EUR-CHF oszilliert bei 1.0806.

Es gibt doch noch eine Zinserhöhung in diesem Jahr. Doch , doch, oder doch nicht? Nachdem viele Experten die erste Erhöhung bis vor kurzem noch im ersten Quartal 2016 gesehen haben, zeigt sich ein deutlicher Dynamikzuwachs bei den letzten US-Zahlen. Prompt liegt die Erwartung an eine Dezembererhöhung wieder bei deutlichen 70 Prozent. Ein Geldhaus, das bisher noch vorsichtig agiert hat, warnt inzwischen vor einem Überhitzen des US-Marktes. Warum?

Einen sehr starken und die Erwartungen übersteigenden Arbeitsmarktbericht sahen wir am Freitag. Statt prognostizierter 180.000 neuer Jobs wurde ein sagenhafter Anstieg um 271.000 Stellen gemeldet. Dies war der stärkste Anstieg in diesem Jahr. Die Arbeitslosenquote fiel auf nur noch 5,0 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit über 7 Jahren. Der US-Dollar konnte seine starke Verfassung der vergangenen Tage nochmals ausbauen und gegenüber dem Euro um 1,6 Prozent auf knapp 1,07 zulegen. So niedrig stand der Euro seit über einem halben Jahr nicht mehr gegenüber dem US-Dollar.

In diese Euphorie stellen wir fest: 90 Prozent der neu geschaffenen Stellen kommen aus dem Dienstleistungssektor - weitere Lohnzuwächse sind mit einem deutlichen Fragezeichen versehen. Stattdessen werden gut bezahlte Stellen in der Öl-Industrie abgebaut.

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Wie angesichts der Fragezeichen am US-Arbeitsmarkt (Vergleichbarkeit der offiziellen Quote U3 mit inoffizieller U6, weiter fallende Partizipationsrate bei steigender Anzahl von Personen im erwerbsfähigen Alter, steigende Konsumverschuldung, Zunahme Food Stamp Bezieher usw.) von Vollbeschäftigung gesprochen werden kann, ist schon ein starkes Stück "Marketing".

Die Erwartungshaltung an eine echte Zinswende haben wir aufgrund der vielen Fragzeichen sicher nicht, aber die Wahrscheinlichkeit für die erste Erhöhung in diesem Dezember ist deutlich angestiegen und liegt absolut im realistischen Rahmen der Möglichkeiten. Die FED-Gouverneure klingen allesamt ziemlich optimistisch …

Die Europäische Zentralbank dürften diese Entwicklungen voll in die Hände spielen. Nach der deutlichen Abwertung des Euros dürfte nach aktuellem Stand der Dinge die EZB auf der Sitzung am 03. Dezember keine weiteren Maßnahmen beschließen, um den Euro zu schwächen. Dafür reichen nach den letzten Zahlen allein die Erwartungen an die US-Notenbank.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine negative Haltung im Währungsverhältnis zwischen Euro und USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0450 - 1.0800 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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