"Negativzinsen werden nicht zur neuen Normalität werden." Thomas Jordan, Generalversammlung Schweizerische Nationalbank, 24.04.2015
Die europäischen Renditen fielen in den vergangenen Tagen weiter - insbesondere am kurzen Ende. Eine Negativrendite von -1,21 Prozent bei den 3jährigen Schweizer Staatsanleihen lässt sich nicht mehr als "Gebühr" bezeichnen. Es ist mehr als das, und es ist zudem ein neues Jahrestief.
Die Reden der EZB-Geldpolitiker weisen auf eine Absenkung des Einlagesatzes für über-schüssige Gelder, die die Banken kurzfristig bei der EZB anlegen, von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent hin. Ferner dürfte das monatliche Anleihenkaufprogramm erweitert werden. Die EZB würde deutlich expansiver werden.
In dieser Woche fiel die Rendite zweijähriger deutscher Staatsanleihen bei einer Auktion zwischenzeitlich auf ein Rekordtief von -0,38 Prozent. Dies zeigt, dass die Absenkung des Einlagesatzes der EZB von -0,2 auf -0,3 Prozent mittlerweile eingepreist ist (folgender Chart).
In einem solchen Umfeld zeigt sich einmal mehr, dass Nicht-Euro-Staaten wie die Schweiz, Dänemark, Schweden oder Tschechien aufgrund ihrer intensiven Handelsbeziehungen zu Deutschland gezwungen sind, ihre Geldpolitik derjenigen der EZB anzugleichen. Die genannten Staaten wollen ihre Wechselkurse zum Euro stabil halten. Dänemark möchte die Euro-Wechselkurs-Fixierung beibehalten. Dafür zahlt das Land den Preis der Negativzinsen. Aber nicht nur Dänemark, sondern auch die Schweiz, Schweden und die Tschechische Republik.
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