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Notenbanken mit ruhiger Hand

11.12.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0940 (08.11Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0925 Asien-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 121.93. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.42. EUR-CHF oszilliert bei 1.0810.

Nein, die EZB hat nicht den Status eines Vortänzers. Auch wenn sie mit ihrer Entscheidung vom Donnerstag die Märkte deutlich bewegt hat und eine überraschende Abkehr von der erwarteten ultra-expansiven-Politik erwarten lässt, wird die Notenbank nicht zum Vortänzer der kleineren in Europa angesiedelten Notenbanken. Sehr wohl aber beeinflussen die erwarteten Auswirkungen aus der (zukünftigen) EZB-Politik, auch die anderen Notenbanken in ihren Entscheidungen.

Für die Bank of England (BoE) und Schweizer Notenbank (SNB) hieß es gestern: Abwarten und nicht aus der Deckung wagen. Noch ist die Verdauung der EZB-Entscheidung vom 03. Dezember nicht vollständig abgeschlossen und auch die stark im Fokus stehende FED-Entscheidung am Donnerstag wirft bereits ihre Schatten voraus.

Fakt ist aber, dass die SNB durch die weniger aggressive Geldpolitik der EZB mehr Luft hat, sich die Entwicklungen von der Seitenlinie anzusehen. Das Kursverhältnis EUR/CHF ist dabei sukzessive die drastischen Bewertungen seit Aufhebung der Kursuntergrenze abzuarbeiten.

Aber es bleibt ein mühsames Geschäft für die Notenbanker. Sicher sind in diesen politisch geprägten Märkten keine Entwicklungen voraus zu sagen. Deshalb behalten die Schweizer Notenbanker alle Fäden in der Hand, um bei weiterem Bedarf erneut durch Frankenverkäufe die heimische Währung zu schwächen. Auch eine weitere Absenkung der Strafzinsen für Banken von 0,75 Prozent bleibt eine mögliche Option.

Die "Notenbankenwochen" gehen mit der kommenden großen Entscheidung der US-Notenbank am kommenden Donnerstag vorerst zu Ende. Wir werden bis zu diesem Termin aller Voraussicht keine wesentlichen neuen Impulse an den Märkten sehen, die Positionierungen sind getroffen.

Ein wesentlicher Faktor sind die Wirtschaftsdaten, die uns keine neuen USD-Erkenntnisse bis zu diesem Termin liefern. Neben den Neuanträgen auf Arbeitslosenanträge, die im gewohnten Umfeld um 270.000 lagen, wurde nur das federal budget veröffentlicht.

Gewohnt defizitär fiel das federal budget "Bundeshaushalt" mit -65 Mrd. USD im November aus. Im Vormonat lag der Wert bei 136 Mrd. USD, allerdings sind Vergleichswerte aus Vorjahren aussagekräftiger. Im November 2014 lag der Wert bei 57 Mrd. USD und 2013 bei 135 Mrd. USD.

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© Reuters


Bis Donnerstag heißt es daher auch den Märkten: Steady hand.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 - 50 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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