Risikoaversion steigt - Weltbank, China … Klartext!

Per Berichtsmonat November steigen die Einzelhandelsumsätze im Monatsvergleich preisbereinigt um 0,2% (Prognose +0,5%). Der Vormonatswert wurde von -0,4% auf -0,1% revidiert, so dass das aggregierte Ergebnis der Zweimonatsperiode eine Punktlandung bezüglich der Prognose lieferte. Im Jahresvergleich stellte sich der Anstieg auf preisbereinigter Basis auf 2,3%nach zuvor 2,5% (revidiert von 2,1%) (Chart © Reuters Jahresveränderungsraten).




Der US-Datenpotpourri lieferte maßgeblich Enttäuschungen und eine Irritation: Der Hypothekenmarktindex kollabierte in den USA in der letzten Berichtswoche sportlich von 371,6 auf 328,6 Punkte und markierte den niedrigsten Stand seit Dezember 2014.




Das Handelsbilanzdefizit stellte sich November auf nur 42,4 Mrd. USD (Prognose 44,0 Mrd.). der Vormonatswert wurde von -43,9 auf -44,6 Mrd. USD revidiert. Prekär ist, dass sowohl Exporte als auch Importe zurückgehen. Das signalisiert eine rückläufige Konjunkturdynamik.




Der ISM-Dienstleistungsindex sank per Dezember von 55,9 auf 55,3 Punkte und markierte den tiefsten Stand seit April 2014! Die Prognose lag bei 56,0 Zählern.




Der US-Markit Dienstleistungsindex sank per Berichtsmonat Dezember von zuvor 56,1 auf 54,3 Punkte und markierte den tiefsten Stand seit 11 Monaten. Mehr noch bewegt sich dieser Index mit dem aktuellen Wert unterhalb des Durchschnitts dieses Index (55,8), der seit 2009 veröffentlicht wird.



Der Auftragseingang der US-Industrie sank per November im Monatsvergleich den Erwartungen entsprechend um 0,2%. Der Vormonatswert wurde jedoch von +1,5% auf +1,3% revidiert. Die positiven Beiträge des Vormonats resultierten aus dem Militärsektor …. Fakt ist, dass die Auftragseingänge den 13. Monat in Folge im Jahresvergleich rückläufig sind!




Damit kommen wir zur Irritation des Tages:

In der profitorientierten US-Ökonomie soll es bezüglich der deutlichen US-Konjunktureintrübung, die selbst von der Deutschen Bank, Citibank oder Bank of America nicht mehr in Abrede gestellt wird, zu dem sportlichsten Beschäftigungsaufbau in der Privatwirtschaft der USA seit Dezember 2014 gekommen sein. Angeblich sind 257.000 neue Jobs per Dezember geschaffen worden. Die Prognose lag bei 192.000 neu geschaffenen Stellen. Seit Oktober nimmt der Beschäftigungsaufbau laut ADP bei gleichzeitiger Konjunkturabschwächung zu. Wir nehmen dieses Wirtschaftsdatum zur Kenntnis!




Zusammenfassend:

Adam Smith würde sich in seinem Grabe wälzen, wenn er den Zustand der heutigen "Finanzmärkte" beurteilen müsste. Die Politik (Zentralbank/Geopolitik) alimentiert Fehlallokationen, die systemische Risiken erhöhen! Wann lernen wir aus der jüngeren Geschichte? Die Weltgemeinschaft wird für diese "Feldversuche" einen Preis zahlen!

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 - 50 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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