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Ein kurzer Blick - DAX wieder unter Druck

25.02.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1030 (08.22Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0958 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.0908.

Die aufkeimende Hoffnung der Long-Marktteilnehmer auf Ölnotierungen bekam in den letzten Tagen einen deutlichen Dämpfer versetzt. Nachdem Iran klar machte, man wollte erst einmal die die Produktion nach den Sanktionen wieder hochfahren, zeigt nun auch Saudi-Arabien verbale Muskeln. Der Ölminister des Landes schließt einen baldigen Rückgang der Fördermengen aus. Daraufhin reagierte der Ölmarkt deutlich negativ. Nach diesem Muster - fallender Ölpreis/fallender DAX reagierte auch gestern wieder der Markt. Der DAX ist zwar nach seinem extrem schwachen Jahresstart (-20%) wieder um 5% erholt, zeigte aber in dieser Woche erneut Schwächetendenzen.

Nach dem erneuten Rücksetzer am Mittwoch ist die Börsenampel zwar noch grün, der gelbe Bereich wurde aber nur um Haaresbreite verfehlt. Diese Bewegungen bis unter 9.000 Punkte geben keinen Anlass zur Panik, der langfristige Aufwärtstrend, der bei ca. 8.500 Punkten verläuft, ist nicht gebrochen und somit aktiv. Die bisherige Performance in diesem Jahr liegt nunmehr bei -15% und bietet - gerade vor dem Hintergrund der Niedrigzinspolitiken - Bewertungsniveaus, die den Vergleich nicht scheuen müssen. Das klassische Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 11, während der Durchschnittswert seit Gründung des DAX in 1988 bei 14,7 liegt.

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Auf dem aktuellen Niveau bei 9.250 Punkten liegt die durchschnittliche Dividendenrendite bei sportlichen 3,38%. Der DAX als breit aufgestellter Index, dessen Firmen in der Lage sind auf veränderte Marktlagen zu reagieren und solide und bewährte Geschäftsmodelle anbieten, ist in aufgrund der globalen Gemengelage unter Druck. Die Fragezeichen hinter China und der globalen Nachfrage setzen den Bewertungen unserer exportorientierten Wirtschaft zu. Die letzte Meldung aus dem Chemiebereich (Rekordgewinn Bayer) zeigt aber, dass es zur Zeit einfach an Optimismus fehlt, die Aktie verlor 4%, auch die Telekom, die ihre Dividende erhöhen wird, verliert im Kurs.

Die Konzernlenker geben mehrheitlich einen vorsichtigen Ausblick, wobei übersehen wird, dass viele Unternehmen die Zahlen auf Basis eines mehrheitlich sehr guten Jahres 2015 kalkuliert haben. Zu optimistische Prognosen hätten zu einem späteren Zeitpunkt Potenzial für Turbulenzen, es gibt also immer mindestens zwei Sichtweisen auf die aktuellen Geschehnisse.

Wir verweisen auf das heutige positive GfK Konsumklima und den stetigen Aufwärtstrend in der Bauwirtschaft…

Der Vergleich mit einer klassischen Bundesanleihe mit 10-jähriger Laufzeit, die aktuell um 0,16% rentiert, erübrigt jeglichen Kommentars.

Wir müssen weiter mit hohen Ausschlägen rechnen und umso mehr die Vogelperspektive in der Analyse in den Fokus nehmen. Die politischen Einflüsse (Geopolitik, Zentralbanken, Öl) auf die Märkte bleiben eklatant.

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Grundsätzlich ist zur Vorsicht zu raten, bei Investments sind deutliche Kurssprünge einzukalkulieren. Ein stop/loss zur technischen Verlustbegrenzung in der Region um den Chartpunkt 8.500 Punkte ist im aktuellen Umfeld eine sinnvolle Ergänzung.

Ein Blick über den großen Teich zeigt, dass der Hausmarkt das gute Niveau des Vormonats nicht bestätigt werden konnte.

Die Verkäufe von neuen Immobilien fielen im Januar schwach aus. Mit nur 494.000 Einheiten bzw. einem Minus von über 9 Prozent zum Vormonat konnte die optimistischere Prognose von 520.000 Immobilien nicht erreicht werden.

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Noch im Dezember stellten sich die Verkäufe auf den höchsten Wert seit 10 Monaten. Aber im historischen Vergleich zeigt sich, dass trotz massiver Subventionierung des Hausmarktes und deutlich wachsender Bevölkerung in den USA die Wachstumsraten überschaubar bleiben.

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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 - 20 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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