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USA: Konjunkturhimmel verdunkelt

29.03.2016  |  Folker Hellmeyer
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Die Daten aus der vorläufigen Warenbilanz (= Teil der Handelsbilanz) lieferten mit einem Defizit in Höhe von 62,9 nach zuvor 62,2 Mrd. USD per Februar eine Bestätigung dieser strukturellen Problemlage.

Die persönlichen Einkommen legten in den USA per Februar um 0,2% zu. Die Prognose lag bei 0,1%. Im Jahresvergleich nahm dieser nominale Wert um 4,0% zu. Noch im Juli 2015 lag dieser Wert bei 4,7%. Die fallende Tendenz wird in nachfolgendem Chart deutlich.

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© Zerohedge


Der private Konsum ist ein entscheidender Faktor für die US-Wirtschaftsleistung. Im Februar kam es bei den persönlichen Ausgaben erwartungsgemäß zu einem Anstieg um 0,2% im Monatsvergleich. Gleichzeitg wurde der Januarwert jedoch von +0,5% (dieser Wert macht Furore!) auf 0,0% revidiert. Damit kam es in diesem Sektor der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn zu einer unerwarteten Schwäche.

Um die Prozentzahlen der Revision per Januar greifbarer zu machen, macht es Sinn, diese Revision in USD-Werten auszudrücken. Dieses Revision per Januar entsprach einen um 52,8 Mrd USD geringeren Ausgabevolumen.

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© Moody’s Economy.com


In der Konsequenz der letzten Veröffentlichungen sah sich die Federal Reserve Atlanta genötigt, die BIP-Prognose für das laufende Quartal sportlich von zuvor 1,4% auf nun 0,6% in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung zu revidieren.

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Zu diesem Datenakkord in Moll seitens der USA passen fraglos auch die Nachrichten aus der Ölbranche.

Die US-Ölindustrie baut weiter Kapazitäten ab. Die Zahl der Öl- und Gas-Bohranlagen ist laut Baker Hughes in der letzten Berichtswoche auf 464 gesunken. Damit wurde der niedrigste Stand seit 1940 markiert. Die Zahl der Öl-Bohrinseln verringerte sich auf 372, dem niedrigsten Stand seit November 2009.

Nein, die Konjunkturprobleme liegen derzeit nicht in der Eurozone, sondern in den USA. Wir verweisen auf den Jahresausblick 2016, in dem bezüglich der USA von einem "Flirt" mit der Rezession geschrieben wurde ...

Sind die Devisenmärkte diesbezüglich effizient?

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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