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Konjunkturdaten überwiegend positiv ohne Traktion

08.04.2016  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1364 (07.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1338 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.67. EUR-CHF oszilliert bei 1.0875.

Die Finanzmärkte suchen nach Orientierung. Der Aktienmarkt ist ein guter Indikator für diese Suche. Einer zuversichtlichen Eröffnung folgte gestern eine zunehmende Risikoaversion mit der Folge der schwächsten Notierungen des DAX im Tagesverlauf seit dem 1. März 2016. Dabei lieferten die letzten 24 Stunden zumeist ermunternde Konjunktur- und Strukturdaten. Das gilt vor allen Dingen für Europa, Japan und China, partiell auch für die USA!

Die Worte einer moderaten wirtschaftlichen Expansion der Eurozone von Mario Draghi hallen nach und stimmen zuversichtlich. Laut den Berechnungen vieler Ökonomen und Institute bewegt sich die Eurozone bei einem Wachstumspfad um 1,5% im Bereich des Potentialwachstums. Für einen etablierten Wirtschaftsraum ist das mehr als auskömmlich. Das gilt umso mehr, als dass die statistische Erfassung insbesondere im Vergleich zu den USA konservativer ausfällt (siehe "Endlich Klartext" zur US-Statistik).

Der Aktivsaldo der deutschen Handelsbilanz stellte sich per Februar auf 19,8 Mrd. Euro (Prognose 18,5 Mrd. Euro). Exporte legten deutlich im Monatsvergleich um 1,3% zu (Prognose 0,5%), während Importe um 0,4% (Prognose -0,3%) zulegten. Beide Entwicklungen implizieren erhöhte wirtschaftliche Aktivität. Das ist ermutigend!

Auch die Daten aus Japan erfreuen bezüglich der Tendenz, auch wenn die Indices mit Werten deutlich unter 50 Punkten nicht überzeugen können. Der Index des japanischen Verbrauchervertrauens legte per Berichtsmonat März von zuvor 40,1 auf aktuell 41,7 Zähler zu.

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© Moody’s Economy.com


Auch der Index der "Economy Watcher’s Poll" verzeichnete per März einen Anstieg von zuvor 44,6 auf 45,4 Punkte.

Nachdem bereits die Einkaufsmanagerindices Chinas in dieser Woche faktisch für positive Furore sorgten, ohne jedoch angemessen von den Märkten diskontiert zu werden (Was war das noch für ein "Ballyhoo" bei den negativen Werten!), lieferte auch die Veröffentlichung der Devisenreserven den China-Skeptikern kein Wasser auf ihre Mühlen.

Chinas Devisenreserven legten per März für den Markt unerwartet um 10,26 Mrd. USD auf aktuell 3.210 Mrd. USD zu (im Vergleich USA und Eurozone jeweils circa 220 Mrd. USD …).

Es ist schon bemerkenswert, mit welchem Einsatz negative Daten außerhalb den USA einer markanten Diskontierung unterworfen werden.


Auch aus den USA erreichten bezüglich der Konjunktur positive Datensätze:

Die Arbeitslosenerstanträge sanken in der letzten Berichtswoche von zuvor 276.000 auf 267.000. die Prognose lag bei 270.000. Wir messen dieser Datenreihe im historischen Kontext keine wesentliche Bedeutung bezüglich der quantitativen Werte bei. Die Signifikanz liegt jetzt nur noch in der Tendenz.

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© Moody’s Economy.com


Die Verbraucherkredite legten in den USA per Februar um 17,22 Mrd. USD zu. Die Prognose lag bei 14,74 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde von 10,54 Mrd. USD auf 14,90 Mrd. USD revidiert. Was konjunkturell hilfreich ist, ist jedoch strukturell mindestens fragwürdig.


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