Verwirren zum Verschieben
08.05.2016 | Christian Vartian
Die aktuellen US-Zahlen von vorletzter Woche zur Erinnerung:
Die Housing Starts fielen um 8,8% im März auf die annualisierte Rate von 1,089 Millionen vs. Konsens 1,167 Millionen;
Die Baugenehmigungen fielen um 7,7% auf die annualisierte Rate von 1,086 Millionen ebenfalls weit unter Konsens. Der Jahresanstieg ist mit 1,5% schwach;
Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützen fielen allerdings auch um 6.000 für die Woche, weit besser als der Konsens der Erwartungen
Und die Daten von letzter Woche:
Durable Goods Orders mit minus 0,2% vs. Konsens plus 0,5%;
Der Case Shiller 20 Citys Homeprice- Index mit 5,4% vs. 5,6%.
Und die Daten und News von dieser Woche:
Die US-Nonfarm- Payrolls kamen mit +171k vs. 151 k Konsens viel schlechter als erwartet.
Die US-Stundenlöhne kamen wie erwartet mit +0,39%.
Die Average Working Week kam mit 34,5 Stunden wie erwartet, aber eben tief.
Der bisher zweitplatzierte Bewerber um die Nominierung zum Republikanischen Präsidentschaftskandidaten, Ted Cruz warf nach einer verlorenen Vorwahl in Indiana das Handtuch, wonach nun die Nominierung von Donald Trump als fast sicher anzusehen ist.
Donald Trump verkündete, er möge Staatsschulden. Dies wurde auf den Märkten so aufgefasst, dass die Haushaltskonsolidierungspolitik der Demokraten bei einem Wahlsieg von Trump aufgegeben würde und der USD ähnlich wie unter der Präsidentschaft von George Bush durch Schuldenwachstum verdünnt würde - gut für Edelmetall.
Die von der US-Zentralbank selbst ausgerufene "Datenabhängigkeit" weist daher in eine Richtung: Wirtschaftsverlangsamung. Bliebe nun die US- Zentralbank bei ihrer Datenhörigkeit, ist daraus keine Grundlage für eine Zinsanhebung abzulesen.
Eine extrem komplexe und verwirrende Woche liegt hinter uns. Die Volatilität und Spinnenbeinbildung bei Währungspaaren übertrifft die der Assets.
Die CoT Daten bei Gold und Silber weisen extreme Positionen (long) bei den Spekulanten aus.
Aber da ist etwas jenseits der Kurse und Marktpreise und es ist die Erklärung für die völlig abnormale Volatilität und es muss in Betracht gezogen werden, bevor man CoT-Daten interpretiert.
Hintergrundanalyse zu Marktvolumina und zur Bedeutung der CoT-Daten generell:
Neben Kursen gibt es auch Marktvolumina:
Extreme Daten erreichen uns zur Marktbreitenschrumpfung von Aktienindizes. Das Volumen im größten Aktienindex der Welt, dem S&P 500 ist um 23% gesunken.
Zurückzuführen ist dies auf die totale Verwirrung, die die Zentralbanken auslösen und die zudem widersprüchlich und trendlos ist.
Eine Verringerung der Marktbreite bewirkt eine Erhöhung der Volatilität.
Eine Verringerung der Marktbreite in einem Markt oder mehreren Märkten, konkret geht es um Aktienindizes und die FOREX-Märkte kann aber noch etwas Anders bewirken: Eine Erhöhung der Marktbreite in anderen Märkten, man weicht aus Aktien und FOREX aus.
Wenn nun mehr Geld z.B. in Edelmetallmärkte strömte, das aber seit Jahren in Aktienmärkten und FOREX Märkten steckte, bewirkt dies eine massive Volumenserhöhung in diesen Edelmetallmärkten, die z.B. CoT Daten unvergleichbar macht.
Die CoT Daten bei Gold sind nach herkömmlicher Interpretation grottenschlecht. Die Anzahl der Kontrakte der Spekulanten steht auf All Time High. Unterstellte man nun einen etwa gleichgroßen Edelmetallmarkt wie vor Monaten, ist das klar gefährlich bis bärisch. Sollten aber hier Zuflüsse aus der verringerten Marktbreite bei Aktien- und FOREX-Märkten die enorme Ausweitung des Spekulanteninteresses in den Edelmetallmärkten bewirkt haben, dann wäre die Aussage ganz anders. Das „externe“ Geld würde die üblichen Volumina auf den Edelmetallmärkten überrollen. Die Vergleichbarkeit von CoT Daten wäre nicht mehr gegeben.
Wissen wir schon bestimmt, dass dies so ist? Nein, aber in einem Negativzinsumfeld ist es wahrscheinlich, dass Kapitalien umgelagert wurden. Zur Zeit weiß in Wahrheit niemand etwas, manche glauben etwas. Wir können auch nicht mit der Wahrheit dienen, aber wir sind präziser und glauben nicht. Wir haben immerhin diese extreme Veränderung der Marktbreiten erkannt, analysiert und bewertet und damit einen ganz genauen Sensor, auch um CoT Daten zu interpretieren. Wir werden es wohl als eine der ersten wissen, was genau hier abläuft, denn wir wissen, wo wir hinsehen müssen.
Was gab es sonst noch zu berichten?:
In China kam der Caixin PMI (Aktivitätsindex der Klein-, Mittel- und Privatbetriebe) mit 49,4 vs. 49,9 Konsens schwächer, als erwartet, was die Rohstoffe allgemein fallen ließ.
Puerto Rico defaultete mit 422 Mio. USD seiner Staatsanleihen.
Die Australische Zentralbank schockierte die Devisen- und FOREX-Märkte mit einer überraschenden Zinssenkung auf 1,75% und dies eine Woche nach der, die Märkte ebenfalls schockiert habenden Nachricht, dass die Bank of Japan ihr QE nicht ausweiten und die extreme Stärke des JPY mit den entsprechend schlechten Folgen für die eigene Wirtschaft nicht bekämpfen werde. Seither sinken die Aktienmärkte weltweit ein wenig.
Der zweite FOREX-Schock in 2 Wochen also, diesmal durch die Australische Zentralbank.
Die Housing Starts fielen um 8,8% im März auf die annualisierte Rate von 1,089 Millionen vs. Konsens 1,167 Millionen;
Die Baugenehmigungen fielen um 7,7% auf die annualisierte Rate von 1,086 Millionen ebenfalls weit unter Konsens. Der Jahresanstieg ist mit 1,5% schwach;
Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützen fielen allerdings auch um 6.000 für die Woche, weit besser als der Konsens der Erwartungen
Und die Daten von letzter Woche:
Durable Goods Orders mit minus 0,2% vs. Konsens plus 0,5%;
Der Case Shiller 20 Citys Homeprice- Index mit 5,4% vs. 5,6%.
Und die Daten und News von dieser Woche:
Die US-Nonfarm- Payrolls kamen mit +171k vs. 151 k Konsens viel schlechter als erwartet.
Die US-Stundenlöhne kamen wie erwartet mit +0,39%.
Die Average Working Week kam mit 34,5 Stunden wie erwartet, aber eben tief.
Der bisher zweitplatzierte Bewerber um die Nominierung zum Republikanischen Präsidentschaftskandidaten, Ted Cruz warf nach einer verlorenen Vorwahl in Indiana das Handtuch, wonach nun die Nominierung von Donald Trump als fast sicher anzusehen ist.
Donald Trump verkündete, er möge Staatsschulden. Dies wurde auf den Märkten so aufgefasst, dass die Haushaltskonsolidierungspolitik der Demokraten bei einem Wahlsieg von Trump aufgegeben würde und der USD ähnlich wie unter der Präsidentschaft von George Bush durch Schuldenwachstum verdünnt würde - gut für Edelmetall.
Die von der US-Zentralbank selbst ausgerufene "Datenabhängigkeit" weist daher in eine Richtung: Wirtschaftsverlangsamung. Bliebe nun die US- Zentralbank bei ihrer Datenhörigkeit, ist daraus keine Grundlage für eine Zinsanhebung abzulesen.
Eine extrem komplexe und verwirrende Woche liegt hinter uns. Die Volatilität und Spinnenbeinbildung bei Währungspaaren übertrifft die der Assets.
Die CoT Daten bei Gold und Silber weisen extreme Positionen (long) bei den Spekulanten aus.
Aber da ist etwas jenseits der Kurse und Marktpreise und es ist die Erklärung für die völlig abnormale Volatilität und es muss in Betracht gezogen werden, bevor man CoT-Daten interpretiert.
Hintergrundanalyse zu Marktvolumina und zur Bedeutung der CoT-Daten generell:
Neben Kursen gibt es auch Marktvolumina:
Extreme Daten erreichen uns zur Marktbreitenschrumpfung von Aktienindizes. Das Volumen im größten Aktienindex der Welt, dem S&P 500 ist um 23% gesunken.
Zurückzuführen ist dies auf die totale Verwirrung, die die Zentralbanken auslösen und die zudem widersprüchlich und trendlos ist.
Eine Verringerung der Marktbreite bewirkt eine Erhöhung der Volatilität.
Eine Verringerung der Marktbreite in einem Markt oder mehreren Märkten, konkret geht es um Aktienindizes und die FOREX-Märkte kann aber noch etwas Anders bewirken: Eine Erhöhung der Marktbreite in anderen Märkten, man weicht aus Aktien und FOREX aus.
Wenn nun mehr Geld z.B. in Edelmetallmärkte strömte, das aber seit Jahren in Aktienmärkten und FOREX Märkten steckte, bewirkt dies eine massive Volumenserhöhung in diesen Edelmetallmärkten, die z.B. CoT Daten unvergleichbar macht.
Die CoT Daten bei Gold sind nach herkömmlicher Interpretation grottenschlecht. Die Anzahl der Kontrakte der Spekulanten steht auf All Time High. Unterstellte man nun einen etwa gleichgroßen Edelmetallmarkt wie vor Monaten, ist das klar gefährlich bis bärisch. Sollten aber hier Zuflüsse aus der verringerten Marktbreite bei Aktien- und FOREX-Märkten die enorme Ausweitung des Spekulanteninteresses in den Edelmetallmärkten bewirkt haben, dann wäre die Aussage ganz anders. Das „externe“ Geld würde die üblichen Volumina auf den Edelmetallmärkten überrollen. Die Vergleichbarkeit von CoT Daten wäre nicht mehr gegeben.
Wissen wir schon bestimmt, dass dies so ist? Nein, aber in einem Negativzinsumfeld ist es wahrscheinlich, dass Kapitalien umgelagert wurden. Zur Zeit weiß in Wahrheit niemand etwas, manche glauben etwas. Wir können auch nicht mit der Wahrheit dienen, aber wir sind präziser und glauben nicht. Wir haben immerhin diese extreme Veränderung der Marktbreiten erkannt, analysiert und bewertet und damit einen ganz genauen Sensor, auch um CoT Daten zu interpretieren. Wir werden es wohl als eine der ersten wissen, was genau hier abläuft, denn wir wissen, wo wir hinsehen müssen.
Was gab es sonst noch zu berichten?:
In China kam der Caixin PMI (Aktivitätsindex der Klein-, Mittel- und Privatbetriebe) mit 49,4 vs. 49,9 Konsens schwächer, als erwartet, was die Rohstoffe allgemein fallen ließ.
Puerto Rico defaultete mit 422 Mio. USD seiner Staatsanleihen.
Die Australische Zentralbank schockierte die Devisen- und FOREX-Märkte mit einer überraschenden Zinssenkung auf 1,75% und dies eine Woche nach der, die Märkte ebenfalls schockiert habenden Nachricht, dass die Bank of Japan ihr QE nicht ausweiten und die extreme Stärke des JPY mit den entsprechend schlechten Folgen für die eigene Wirtschaft nicht bekämpfen werde. Seither sinken die Aktienmärkte weltweit ein wenig.
Der zweite FOREX-Schock in 2 Wochen also, diesmal durch die Australische Zentralbank.