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Kreditausfallrisiken haben jüngst wieder zugenommen

14.05.2016  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Ein zentrales Bestreben der Notenbanken ist es, die Kreditausfallrisiken im Banken- und Finanzsystem zu vertreiben. Dazu haben sie die Zinsen auf extrem niedriges Niveau geschleust und strauchelnden Banken mit neuen Krediten zu günstigen Konditionen versorgt. Diese Politikmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass die Kreditausfallsorgen in den Vereinigten Staaten von Amerika spätestens gegen Ende 2012 zurückgingen, im Euroraum ab etwa Mitte 2013.

Mit der Rückbildung der Kreditausfallsorgen fiel übrigens auch der Goldpreis. War das ein Zufall? Vermutlich nicht, denn das Gold ist nicht nur eine Versicherung gegen Geldwertschwund. Sparer und Investoren fragen Gold auch nach, um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen: Bekanntlich trägt Gold, anders als zum Beispiel Bankguthaben und Schuldpapiere, kein Kreditausfallrisiko.

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Quelle: Bloomberg. *“Credit Default Swap“ (CDS) Spreads für 5-jährige Bankschuldpapiere. Sie bezeichnen Versicherungen gegen Zahlungsausfälle.


Als sich auf den Finanzmärkten die Einsicht durchsetzte, dass die Zentralbanken aus politischen Gründen keine Zahlungsausfälle auf breiter Front zulassen werden, entspannte sich die Lage auf den Kreditmärkten. Weil fortan die Sorge vor Kreditausfällen schwand, verlor auch die Versicherungsprämie des Goldes an "Marktwert" und entsprechend gab der Goldpreis nach.

Doch dauerhaft wird es den Zentralbanken wohl nicht gelingen, die Kreditausfallsorgen aus den Finanzmärkten zu vertreiben, indem sie die elektronische Notenpresse anwerfen, und gleichzeitig zu verhindern, dass die Inflationserwartungen niedrig bleiben. Ein Ansteigen der Inflationserwartungen dürfte für den Goldpreis positiv sein.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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